Lübeck hat die höchste Einwohnerzahl seit 1978
Lübeck: Die neuesten Bevölkerungszahlen zum 31. Dezember 2024 liegen vor. Sie wurden von der Kommunalen Statistikstelle aus dem Melderegister erhoben und geben spannende Einblicke in die demografische Entwicklung der Hansestadt. Mit 223.156 Einwohnern wird die höchste Zahl seit 1978 erreicht.Die Statistiken zeigen unter anderem auf, dass
- mehr als die Hälfte der Lübecker in nur drei von zehn Stadtteilen wohnt,
- in St. Jürgen die meisten Kinder und in St. Gertrud die meisten Senioren leben,
- 1307 Personen aus der Innenstadt in andere Stadtteile weggezogen sind, aber nur 1193 aus anderen Stadtteilen dort hingezogen sind,
- Travemünde den größten Zuwachs an Einwohnern hatte,
- das Durchschnittsalter einer Mutter bei der Geburt ihres Kindes 31,7 Jahre beträgt.
Zum Stichtag 31. Dezember 2024 lebten 223.156 Menschen in der Hansestadt – so viele wie seit 1978 nicht mehr. Das absolute Maximum wurde im Jahr 1945 mit 250.181 Personen verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Bevölkerung um 229 Personen (+0,1 Prozent). Das Wachstum wird durch Zuzug nach Lübeck angetrieben, während die Zahl der Geburten rückläufig ist und die Sterbefälle zunehmen.
Im vergangenen Jahr betrug die Zahl der Geburten 1.597, die der Sterbefälle 2.995. Die Bevölkerungsdichte wies 1.021 Einwohner pro Quadratkilometer auf, bei einem Frauenanteil von 51,6 Prozent und einem Männeranteil von 48,4 Prozent.
Welche Stadtteile wachsen?
In den letzten zehn Jahren ist Lübeck um 3,4 Prozent gewachsen (+7.356 Personen). Besonders stark legten die folgenden Stadtteile im Vergleich zum Vorjahr zu: Travemünde (+2,5 Prozent), Innenstadt (+0,5 Prozent), Moisling (+0,4 Prozent), St. Gertrud (+0,4 Prozent).
Am meisten Einwohner gewann das Hafenquartier "Baggersand" in Travemünde (+317 Personen). Den größten Rückgang gab es in Holstentor-Nord (-290 Personen).
Größter Zuzug von Deutschen aus Deutschland
Die meisten Menschen, die nach Lübeck ziehen sind Deutsche (7.717), die aus Schleswig-Holstein (3.072), Niedersachsen (666), Mecklenburg-Vorpommern (659) und Hamburg (653) kommen. Die Nettozuwanderung von Deutschen liegt bei +609 Personen, gefolgt von Ukrainern (+325), Syrern (+233) und Indern (+102).
Der Bevölkerungszuwachs ist vor allem auf einen Anstieg von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurückzuführen (+705). Aktuell liegt ihr Anteil bei 14,6 Prozent der Gesamtbevölkerung (32.483 Personen). Die größten Gruppen stammen aus der Türkei (1,9 Prozent), der Ukraine (1,5 Prozent), Syrien (1,5 Prozent) und Polen (1,1 Prozent).
In Moisling liegt der Ausländeranteil mit 23,1 Prozent am höchsten, gefolgt von Buntekuh (22,3 Prozent) und der Innenstadt (18,7 Prozent).
Immer mehr Senioren, weniger Geburten
Die Altersgruppe der über 85-Jährigen hat mit 9.220 Personen (4,1 Prozent) einen historischen Höchststand erreicht. Gleichzeitig ist die Geburtenrate mit 1,1 Kindern pro Frau auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen gesunken. Zum Bevölkerungserhalt wären 2,1 Kinder pro Frau nötig.
Mehr Single-Haushalte
Die Zahl der Haushalte in Lübeck wächst weiter und liegt nun bei 126.653. Besonders auffällig: 54,1 Prozent aller Haushalte sind Einpersonenhaushalte (11,9 Prozent unter 30 Jahre; 21,6 Prozent 30 – 60 Jahre; 21,7 Prozent über 60 Jahre). Der Anteil der Alleinerziehenden sank leicht zum Jahresende auf 4,6 Prozent.
Junge Erwachsene zieht es nach Lübeck
Vor allem junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren ziehen nach Lübeck. In dieser Altersgruppe gab es einen positiven Wanderungssaldo von +1.016 Personen.
Weitere Zahlen und interaktive Grafiken finden sich unter www.luebeck.de/statistik

Den größten Bevölkerungszuwachs gibt es in Travemünde. Foto: Karl Erhard Vögele/Archiv
Text-Nummer: 171535 Autor: Presseamt Lübeck/red. vom 11.03.2025 um 19.05 Uhr
Kommentare zu diesem Text:
Fiete Senfgeber
schrieb am 12.03.2025 um 00.35 Uhr:
Basieren denn diese Bevölkerungszahlen des Melderegisters auf dem Zensus 2022? Die berichtigten Zahlen vom Landesamt sind viel geringer…
Fiete Senfgeber
schrieb am 12.03.2025 um 01.46 Uhr:
Warum wird in Kiel die amtliche Einwohnerzahl vom Landesamt aus Personen mit alleinigem und Hauptwohnsitz gebildet, für Lübeck aber die amtliche Einwohnerzahl nur aus den Personen mit alleinigem Wohnsitz?? Irgendwie nicht konsequent und finanziell ungünstiger! Versteht man nicht. Verwaltung eben?!
Föte Remouladennehmer
schrieb am 12.03.2025 um 13.30 Uhr:
@Fiete Senfgeber:
Die Zahlen aus dem Melderegister hängen nicht mit dem Zensus zusammen.
Die im Artikel genannten 223.156 Einwohner sind Personen mit alleinigem und Personen mit Hauptwohnsitz. Nur die Nebenwohnsitze in Lübeck werden nicht gezählt.
Fiete Senfgeber
schrieb am 12.03.2025 um 15.01 Uhr:
Natürlich werden die Nebenwohnsitze in Kiel, wie in Lübeck vom Statistikamt Nord nicht in die amtliche Einwohnerzahl gezählt!
Allerdings werden vom selben Landesamt die Hauptwohnsitze in Lübeck nicht mitgezählt, sondern offenbar nur in der Stadt Kiel...