Verwaltungszentrum soll für 84 Millionen Euro saniert werden
Lübeck: Die Stadt hat einen Plan für die Raumnutzung der Verwaltungsstandorte der Hansestadt Lübeck vorgelegt. Dieser legt einen Umzug der aktuell im Verwaltungszentrum Mühlentor (VZM) ansässigen Sozialverwaltung und weiteren Abteilungen der Hansestadt in das Gebäude der Deutschen Rentenversicherung (DRV Nord) in der Ziegelstraße 150 nahe. Die Zahl der Verwaltungsstandorte soll in Lübeck deutlich reduziert werden. Das soll 30 Millionen Euro einsparen.Die Hansestadt und die DRV Nord führen derzeit Gespräche über die Errichtung eines gemeinsamen Behördenzentrums an diesem Standort. Der Umzug aller derzeit im VZM tätigen Verwaltungsmitarbeiter der Sozialverwaltung würde die Sanierung des Verwaltungszentrums Mühlentor in größeren Bauabschnitten ermöglichen. Zudem bildet eine solche Nutzung der Flächen in der Ziegelstraße 150 einen Baustein der gesamtstädtischen Flächenoptimierung ab.
In der Folge könnte die Anzahl der Lübecker Verwaltungsgebäude langfristig von 24 auf elf reduziert und für eine Kosteneinsparung von mindestens rund 30 Millionen Euro für einen vergleichbaren Verwaltungsneubau gesorgt werden.
Der Flächenbedarf kann aufgrund der räumlichen Strukturen und Anwendung von neuen Arbeitsformen (New Work, Homeoffice und so weiter) von 84.900 auf 68.380 Quadratmeter gesenkt werden, was einer Reduzierung von rund 19 Prozent entspricht. In den kommenden Wochen wird der Vorschlag in den politischen Gremien der Hansestadt diskutiert.
„Wir haben einen Plan aufgestellt, der viele Bedarfe gleichzeitig decken würde. Ein gemeinsames Behördenzentrum mit der DRV Nord wäre ein einzigartiges Leuchtturmprojekt, das massive Kosteneinsparungen für die Hansestadt, eine effizientere Nutzung von Behördenflächen und eine weitest gehende Erfüllung der politisch vorgegebenen Ziele ermöglicht“, erklärt Bürgermeister Jan Lindenau.
„Wir freuen uns über die positiven Gespräche mit der Hansestadt Lübeck. Die Nutzung unseres Gebäudes in der Ziegelstraße als gemeinsames Behördenzentrum würde im Sinne unserer Versicherten und der Bürger der Hansestadt diverse behördliche Dienstleistungen räumlich bündeln. Außerdem würde dies dazu beitragen, den Standort der Deutschen Rentenversicherung Nord in Lübeck langfristig zu sichern“, sagt Volker Reitstätter, Geschäftsführer der DRV Nord.
Das Ziel der Gespräche zwischen der DRV Nord und der Verwaltung ist, dass die Hansestadt Lübeck voraussichtlich ab Sommer 2026 nach Möglichkeit eine Büro– und Gemeinschaftsfläche von rund 8.000 Quadratmeter in der Ziegelstraße 150 langfristig anmietet. Nach technischer Herrichtung der Flächen würden dann die derzeit rund 340 am Standort Verwaltungszentrum Mühlentor tätigen Mitarbeiter der Sozialverwaltung in das neue Behördenzentrum in der Ziegelstraße umziehen.
Verwaltungszentrum soll bis zum Jahr 2037 saniert werden
Konkrete Gefahren durch im Sommer 2023 herunterfallende Fassadenplatten an Haus Trave auf dem VZM-Campus löste neben der Sperrung zugehöriger Verkehrsflächen eine notwendige, grundlegende Bewertung der Fassadenkonstruktion des Gesamtbauwerkes in 2024 aus. Diese Bewertung zeigte auf, dass eine Sanierung der Bestandsfassade und des schadhaften, inneren Mauerwerks des Gebäudes bei gleichzeitiger Nutzung durch die Stadtverwaltung nicht möglich ist. Das bisherige Konzept einer etagenweisen Instandsetzung von Haus Trave war gemäß diesen neuen Erkenntnissen nicht mehr umsetzbar und eine vorübergehende Unterbringung von 164 Mitarbeitenden im Haus Trave auf dem übrigen VZM-Campus während der Bauzeit ist nicht möglich.
Der Umzug aller Mitarbeiter der Sozialverwaltung aus dem Verwaltungszentrum Mühlentor würde die Möglichkeit bieten, das VZM in größeren Bauabschnitten zu sanieren. Dadurch soll die Umbauzeit verkürzt und Kosten einspart werden. Die derzeit geschätzten Sanierungskosten belaufen sich auf rund 84 Millionen Euro. Mit einem Bauende wird für Anfang 2037 gerechnet. Fortan soll das VZM als Standort für verschiedene Behörden dienen und somit die Aufgabe von 13 Standorten der Stadtverwaltung, davon neun Mietobjekte, ermöglichen.

Das Verwaltungszentrum soll für rund 84 Millionen Euro saniert werden. Foto: HL
Text-Nummer: 171559 Autor: Presseamt Lübeck/red. vom 12.03.2025 um 14.27 Uhr
Kommentare zu diesem Text:
Klugscheißer
schrieb am 12.03.2025 um 15.27 Uhr:
Wird da ein Palast der Republik errichtet? Für das Geld kann man das Ding mindestens 2 mal Neubauen! Unglaublich wie in diesem Land , Kommunen, Länder und und sonstige Staatliche Bereiche das Geld mit vollen Händen zum Fenster heraus Schmeißen.
Alex
schrieb am 12.03.2025 um 15.38 Uhr:
Abreißen, neu bauen das hässliche Ding!
Mit der Renovierung alter Bausubstanz hat es die Hansestadt ja nicht so.
Bei den Kosten die während der Renovierung auflaufen, ist ein Neubau günstiger und schneller.
Henning
schrieb am 12.03.2025 um 15.49 Uhr:
Abgesehen davon, dass die Sanierung wirklich überfällig ist, ist es bemerkenswert, dass das Fertigstellungsdatum so präzise mit Anfang 2037 benannt wird. Ich müsste mir das Datum eigentlich schon mal im Kalender notieren, damit ich Anfang 2037 etwas zu lachen habe.
Janni
schrieb am 12.03.2025 um 16.40 Uhr:
Hängt doch noch ne Null dran und macht den Kram vernünftig. Wen kümmerts, nicht unser Geld.
Andreas S.
schrieb am 12.03.2025 um 17.52 Uhr:
Toller Witz. Dafür scheint es Planer zu geben. Nur an anderen Stellen nicht. Wie sagt Trump? Lübeck first..................
Felix
schrieb am 12.03.2025 um 19.29 Uhr:
Das Ding kann doch nun wirklich weg oder steht das als Trümmer schon unter Denkmalschutz. Weder optisch noch funktional passt das Gebäude an diese Stelle. Und bei aller Liebe für gestiegene Baukosten: 84 Millionen Euro für den Käse glaubt doch wohl keiner. Abreißen, Wohnungen hin, Büroflächen werden doch eh reduziert.
Henning
schrieb am 12.03.2025 um 20.22 Uhr:
Nur mal so zur Info. Wenn man die Häuser Kronsforde, Trave, Sophienstraße, Zwischengang und Altbau zusammenfasst, dann kommt man wohl auf ein Hochhaus von bestimmt 16 Stockwerken mit der Grundfläche vom Haus Kronsforde. Es geht hier um ein verdammt großes Areal in dem täglich Unmengen an Zeitungen, sowie Tee und Kaffee konsumiert werden.
T.J.
schrieb am 12.03.2025 um 21.56 Uhr:
Wieso die Stadt für so ein Baufälliges Gebäude noch 84 Millionen für Sanierung aus geben will.Kann Die Stadt seinen Bürgern wohl nicht glaubhaft erklären. Da schmeißt man genauso Millionen raus wie für das Karstadt Gebäude sind ja nur Steuer Gelder davon hat Deutschland ja genug.
Sylvia Zastrow
schrieb am 13.03.2025 um 06.03 Uhr:
Unfassbar! Wie kann man so viel Geld für ein marodes Gebäude ausgeben! Abreißen und neu bauen!
Fridolin
schrieb am 13.03.2025 um 06.43 Uhr:
Umziehen in die Ziegelstr.,warum müssen Gebäude der Verwaltung mit "Laufkundschaft" in Randgebiete verlegt werden?
Der Rest ist den Streit nicht Wert, jeder weiß wie unfähig unsere Stadt ist und es geht immer weiter. Die > 80 Mio. müssen die Planer nicht verdienen und wenn es am Ende 800 Mio. werden haben sie keine Konsequenzen zu befürchten.
Ist dann halt so.
Boyd lice
schrieb am 13.03.2025 um 07.27 Uhr:
Und Schulsanierungen, auch schon fest geplante, werden immer weiter nach hinten verschoben.
Digitalisierung
schrieb am 13.03.2025 um 08.18 Uhr:
Hätte Deutschland sich wie andere Länder mit Entbürokratisierung und Digitalisierung beschäftigt, stünden heute schon 30% aller öffentlichen Gebäude leer und man könnte sogar mal an Steuersenkungen denken. Aber nein, lieber steigert dieses Land, Bund, etc. regelmäßig weiter munter den arbeitenden Bürger. Sei es durch Gebühren, Verordnungen, Steuern oder Gesetze, wie Ökosteuer oder Energieeffizienzgesetz, Maut (zahlen indirekt ja auch wir über Lebensmittel)….. usw. Auf der anderen Seite blähen wir den Sozialstaat auf und schaffen noch mehr Stellen im öffentlichen Dienst, um fleißig Anträge von Menschen abzuarbeiten, die (...) … verrückt!
Musikfreund aus Lübeck
schrieb am 13.03.2025 um 08.23 Uhr:
Mit den alten Karstadthäusern stünden genügend Flächen für die Stadtverwaltung zur Verfügung.
Und für das Verwaltungszentrum in der Kronsforder Alle gibt es, überspitzt ausgedrückt, ein ganz einfaches Sanierungsmittel..... die Abrissbirne.
Abriss und Neubau von bezahlbaren Wohnraum
Martin
schrieb am 13.03.2025 um 11.41 Uhr:
Vielleicht benötigen wir einen deutschen "Elon Musk" der Behörden und Verwaltungen auf Effizienz prüft.
Dann könnte man einen Teil der Büroräume dicht machen und meistbietend veräußern. Von mir aus auch Wohnraum schaffen.
In Zeiten von Internet und künstlicher Intelligenz können die Bürger ihre Anträge vom heimischen PC stellen.
Und die allerwenigsten, die noch persönliche Beratung benötigen kommen mit einem Bruchteil des Verwaltungspersonals aus.
Informieren sie sich mal zum Thema "Jobcenter-App". Gibt es bei Apple und Google im Store zum Download auf das Smartphone. Damit kann man Anträge stellen, Dokumente hochladen, Veränderungen mitteilen und Nachrichten im Postfachservice austauschen. Und wenn Bürgergeldempfänger dies können und nutzen sollen, dann kann man derartige Fertigkeiten auch vom Rest der Bevölkerung verlangen.
@Fridolin
Das Gebäude mit "Laufkundschaft" wurde in das Internet verlegt.
Und das Verlegen in das Internet wird in den nächsten Jahren munter so weiter gehen. Der Blick nach Estland, wo dies seit vielen Jahren funktioniert wäre sehr hilfreich. Auch in der Ukraine ist man technisch wesentlich weiter als in Deutschland.
Es gibt Branchen, wie z.B. die Finanzdienstleistungsbranche, die diesen Paradigmenwechsel seit langem hinter sich haben. Die Behörden haben ihn noch vor sich. Und das Personal wird wie in anderen Branchen noch erheblich schrumpfen. Denken sie mal an die Zweigstellen ihrer Hausbank. Na? Alle zu. Richtig. Weil wir nur noch Automaten nutzen und am Schalter fast nichts mehr erledigen. Und kommen sie mir nicht mit dem Einzelfall von Oma Erna die kein Smartphone hat und ihr Geld immer bar am Schalter holt.
Pascal Scherm
schrieb am 14.03.2025 um 11.43 Uhr:
Ich behaupte mal vorsichtig, daß bei geplanten 84 Millionen ein Neubau günstiger kommt.