Ver.di ruft zu Warnstreik an DRK Therapiezentrum auf
Lübeck - St. Gertrud: Vor dem Hintergrund der weiterhin ablehnenden Haltung des Arbeitgebers, Tarifverhandlungen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di aufzunehmen, hat die Vereinte Dienstleitungsgewerkschaft ver.di die Beschäftigten des DRK Therapiezentrums Marli für den kommenden Freitag, 14. März 2025, zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.Wie der zuständige Gewerkschaftssekretär Arne Cords aus dem ver.di-Bezirk Lübeck/Süd-Ostholstein dazu mitteilt, gibt es für die 240 Beschäftigten bislang noch keinen Tarifvertrag. Stattdessen würden die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten derzeit individuell geregelt. Das soll sich jedoch ändern: „ver.di hat deshalb die Geschäftsleitung des DRK Therapiezentrum Marli GmbH zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Wir fordern einen Haustarifvertrag in Anlehnung an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes TVöD; die Gehaltsforderung beträgt zehn Prozent Lohnsteigerung, mindestens aber 500 Euro mehr“, so Cords weiter.
Die Klinikleitung habe die Aufnahme von Tarifverhandlungen bisher verweigert "und stattdessen der Presse mitgeteilt, dass sie das Haus 'ohne gewerkschaftliche Einflussnahme von außen' führe und so auch zukünftig verfahren möchte."
„So kann man nicht mit der Gewerkschaft und den eigenen Beschäftigten umgehen. Dieses Verhalten missachtet unser gewerkschaftliches Verhandlungsmandat und ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, sagt der Gewerkschafter Cords dazu.
Bereits am 17. Februar 2025 hatten die Beschäftigten an einer aktiven Mittagspause teilgenommen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
"Der Warnstreik am kommenden Freitag soll dem Arbeitgeber verdeutlichen, dass nun die Aufnahme von Tarifverhandlungen mit ver.di unverzüglich erfolgen sollte", so die Gewerkschaft.

Ver.di fordert einen Tarifvertrag für die Beschäftigten und mindestens zehn Prozent mehr Lohn.
Text-Nummer: 171562 Autor: Verdi/red. vom 12.03.2025 um 15.10 Uhr
Kommentare zu diesem Text:
Malik
schrieb am 12.03.2025 um 19.05 Uhr:
Mindestens 240 x 500€ Lohnerhöhung, entsprechen 1.440.000€ im Jahr. Hat die Gewerkschaft darüber nachgedacht, dass eine Erfüllung derartiger Forderungen die Existenz eines Unternehmens kosten könnte. Steht die Gewerkschaft am Ende, wenn die Angestellten ihren Arbeitsplatz verlieren, auch an deren Seite und zahlt den Lebensunterhalt, in entsprechender Höhe, oder reicht dann das Arbeitslosengeld?
Das Gebaren der Gewerkschaften erinnert irgendwie ans Raubrittertum aus dem 18. Jahrhundert.
Fischi
schrieb am 12.03.2025 um 20.51 Uhr:
Es geht um die Wertschätzung aller Berufsgruppen. Und es ist schon schade, wenn man nicht einmal mit den engagierten Beschäftigten über dieses Thema in Form von Verhandlungen sprechen möchte.
Marco Bernet Wiebelitz
(eMail: Marbernet@aol.com) schrieb am 13.03.2025 um 16.04 Uhr:
Es wird sich, wie auch immer.. auf eine beidseitige Einigung hinaus laufen.
Malik
schrieb am 13.03.2025 um 19.48 Uhr:
Ja Fischi, da stimme ich zu, es geht selbstverständlich auch um Wertschätzung. Diese besteht jedoch, meiner Meinung nach, beiderseits. Das Verlangen von solch utopischer Wunschvorstellung grenzt gelinde gesagt an einer Frechheit, welche kaum zu überbieten ist. Auch wenn viele es wahrlich überhören wollen, heute sind die rosigen Zeiten des Wirtschaftswunders lange vorbei und die allermeisten Unternehmen befinden sich im stetigen Überlebenskampf, da sind solche Gehaltsvorstellungen kaum tragbar. Am Ende wird es vermutlich Arbeitsplätze kosten und ein jeder der bleibt darf für zwei arbeiten. Allerdings werden die Gehälter/Wertschätzungen dafür erneut viel zu niedrig sein. Dann heißt es, neues Spiel neues Glück, bis am Ende keiner mehr dort arbeitet, weil es vermutlich das Unternehmen dann nicht mehr geben wird.
Kampf gewonnen liebe Gewerkschaft.
Hawe
schrieb am 14.03.2025 um 13.15 Uhr:
@Malik
Die Gewerkschaft sind nicht die Hauptamtlichen von Verdi, sondern die Mitglieder eben in dieser Klinik. Diese haben eine Tarifkommission gewählt und ihre Forderungen anhand des wirtschaftlichen Ergebnisses formuliert. Das hier eine Geschäftsführung die vom Grundgesetz Art. 9 geschützte Forderung bzw. Arbeitnehmer Innen Vereinigung ignoriert etc. hat zur Folge, dass die ArbeitnehmerInnen dem Unternehmen ihre Arbeitsleistung entziehen. Das kann das DRK dadurch verhindern, dass sie sich mit den Verdi Mitgliedern an einen Tisch setzen und verhandeln.
Wenn Sie Malik auch das als unverschämt empfinen, fahren sie hin und sprechen mit den Warnstreikenden
Jahrgang1953
schrieb am 14.03.2025 um 13.28 Uhr:
Die Vergütung laut TvöD 8 für Ungelernte ohne Berufserfahrung liegt brutto bei 3281 €. Netto 2327 €.
Otto Schneider
schrieb am 14.03.2025 um 22.33 Uhr:
@ Jahrgang 1953
Bitte bleiben Sie sachlich und bei der Wahrheit!
Ungelernte und Angelernte werden
nach TVöD mit E 1 oder E2 eingruppiert und nicht mit E8!
Aus der Eingruppierungs-Tabelle des TVöD können Sie dann selbstständig einsehen, wie diese Menschen "entlohnt",
Alters-Armut vorprogrammiert!
Die monetäre Wertschätzung in D für soziale Berufe,
die elementar dem sozialen Wohlstand DIENEN,
ist unfassbar gering und
von daher so nicht mehr hinnehmbar,
auch schon deshalb,
weil auch aus diesen Grund der Nachwuchs fehlt.
Fatal für eine "alternde" Gesellschaft!