Freie Wähler: Junge Demokraten würdigen!

Lübeck: In den vergangenen Monaten haben sich viele Menschen in Lübeck in Form von Mahnwachen, Demonstrationen und anderen Aktionen für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte und gegen Rechtsextremismus eingesetzt. Darauf verweisen die „Freien Wähler“ in einer Mitteilung unter dem Titel „Junge Demokraten würdigen!“

Wir veröffentlichen die Mitteilung der Freien Wähler im Wortlaut:

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Eine Anfrage von CDU-Bürgerschaftsmitglied Andreas Zander zur „politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen“ hat nun große Unruhe bei den Beteiligten verursacht. Aufgelistet werden über 70 Organisationen, die zwei Mahnwachen gegen den Fall der Brandmauer unterstützt hatten. Darunter auch verschiedene Schülervertretungen der unterschiedlichsten Lübecker Schulen.

Bürgerschaftsmitglied Gregor Voht (Freie Wähler) erklärt dazu: „In Lübeck können wir froh darüber sein, dass sich sehr viele junge Menschen für das politische Geschehen interessieren, ihr Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit aktiv nutzen und auch in sehr polarisierten Zeiten einen verlässlichen Wertekompass haben. Besonders beachtenswert war ihr zahlreiches Engagement gegen den wachsenden Rechtsextremismus in Deutschland und ihr Eintreten dafür, dass die demokratische Mitte sich nicht mit Rechtsextremisten einlassen darf. Die Anfrage von Andreas Zander ist keine geeignete Reaktion auf das Engagement der Schülerinnen und Schüler. Deswegen haben GAL, Linke und Freie Wähler in der letzten Sitzung des Hauptausschusses beantragt, dass Bürgermeister und Stadtpräsident beauftragt werden sollen, noch vor den Sommerferien einen Festakt im Lübecker Rathaus zu organisieren, um Kinder und Jugendliche in Lübecker Schulvertretungen für ihr Engagement für die Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte sowie gegen Rechtsextremismus zu ehren.

Die Rathausmehrheit aus CDU, Grünen und FDP hat diese Idee jetzt mit einem Änderungsantrag aufgegriffen. Total daneben ist, dass im Jamaika-Antrag nur noch allgemein vom Engagement gegen Extremismus gesprochen wird und nicht mehr explizit vom Engagement gegen Rechtsextremismus. Außerdem will man die eigenen Jugendorganisationen, die teilweise nicht einmal dabei waren, gleich einbeziehen in den Festakt. Die in Lübeck stattgefundenen Proteste waren Reaktionen auf die wachsenden Gefahren des Rechtsextremismus. Wenn die jungen Menschen gewürdigt werden, dann sollte man ihr Engagement dabei auch so beschreiben, wie es hier vor Ort wirklich stattgefunden hat.

Über die taktischen Umformulierungen, die den Zusammenhalt der Jamaika-Parteien mehr fördert als die eigentliche Sache, will ich mich aber nicht zu lange ärgern. Entscheidend ist, dass die jungen Menschen eine Würdigung ihres Engagements erfahren. Dafür haben wir jetzt den Impuls gesetzt, den die Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung aufgreifen kann.“
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„Total daneben ist, dass im Jamaika-Antrag nur noch allgemein vom Engagement gegen Extremismus gesprochen wird und nicht mehr explizit vom Engagement gegen Rechtsextremismus“, meint Gregor Voht (Freie Wähler). Foto: JW/Archiv

„Total daneben ist, dass im Jamaika-Antrag nur noch allgemein vom Engagement gegen Extremismus gesprochen wird und nicht mehr explizit vom Engagement gegen Rechtsextremismus“, meint Gregor Voht (Freie Wähler). Foto: JW/Archiv


Text-Nummer: 171577   Autor: Freie Wähler/red.   vom 13.03.2025 um 12.23 Uhr

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Kommentare zu diesem Text:

Andreas Skusa

(eMail: andreas.skusa@gmx.de) schrieb am 13.03.2025 um 12.49 Uhr:
Der Kampf gegen Rechtsextremismus ist zu würdigen. Aber weshalb toleriert man den Linksextremismus?

Marlies Nöthen

schrieb am 13.03.2025 um 13.08 Uhr:
Die Debatte um die Demonstrationen gegen rechts wirft Fragen über die Haltung der Freien Wähler auf. Während sich einige Mitglieder der Partei an den Protesten beteiligten, sorgt Parteichef Hubert Aiwanger mit seinen Äußerungen für Irritation. Er warnt vor einer „Unterwanderung durch Linksextremisten.“

Die Freien Wähler (FW) sprechen sich gegen rechts aus, während Aiwanger eher auf Distanz zur Protestbewegung geht. Diese unterschiedlichen Haltungen werfen die Frage auf, ob die Freien Wähler eine klare Linie in der Debatte finden – oder ob sie bewusst unterschiedliche Wählergruppen ansprechen wollen.

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