JazzBaltica lädt mit 35 Konzerten nach Timmendorfer Strand

Ostholstein: Archiv - 22.03.2025, 14.37 Uhr: Vom 26. bis 29. Juni 2025 wird Timmendorfer Strand erneut zur pulsierenden Heimat des Jazz. Rund um den Strandpark entfaltet sich ein musikalisches Panorama mit 35 Konzerten, in denen große Namen auf vielversprechende Newcomer treffen und die Vielfalt des zeitgenössischen Jazz in seinen verschiedenen Nuancen lebendig wird.

Internationale Größen aus Europa, Afrika und den USA sorgen für unvergessliche Momente: Pianist Michael Wollny, die Grammy-Preisträger Magnus Lindgren und John Beasley, Trompeter Nils Wülker, Gitarrist Arne Jansen, Kora-Virtuose Ballaké Sissoko, Cellist Vincent Ségal und der Saxophon-Meister Émile Parisien sorgen für musikalische Sternstunden. Hinzu kommen die wuchtigen Energien der Latvian Radio Big Band, die beeindruckenden Arrangements der NDR Bigband und die französische Band Electro Deluxe, deren Nu-Jazz die Bühne in ein pulsierendes Klangereignis verwandelt.

Und auch die junge Jazzgeneration setzt spannende Akzente – die mongolische Pianistin Shuteen Erdenebaatar, der Kölner Posaunist Janning Trumann, die armenische Trompeterin Angela Avetisyan oder der ghanaische Trompeter und Komponist Peter Somuah bringen frische Sounds und packende Energie nach Timmendorfer Strand.

In diesem Jahr erfährt das Akkordeon eine besondere Würdigung, wenn internationale Größen wie Vincent Peirani, Tuulikki Bartosik und Laurent Derache die außergewöhnliche Vielseitigkeit des Instruments entfalten – von poetischer Melancholie bis hin zu mitreißender Klangwucht.

Auch die jüngsten Festivalbesucher und ihre Familien dürfen sich auf spielerisch-fröhliche Momente freuen: Das Familienkonzert »Die Vögel« entführt das Publikum auf der MainStage in eine zauberhafte Welt voller Klänge und Fantasie.

Das Festivalgelände
Vor der malerischen Kulisse der Ostseeküste entfaltet JazzBaltica seine einzigartige Atmosphäre: Direkt am idyllischen Strand präsentiert die exklusive Reihe @the beach besondere musikalische Momente. Nur wenige Schritte weiter wird die Rotunde der Trinkkurhalle zum pulsierenden JazzCafé, während die OpenAir-Bühne an das historische Gebäude angrenzt und regionalen Größen sowie aufstrebenden Talenten eine Plattform bietet. Der Strandpark, gesäumt von alten Bäumen, lädt zum Verweilen ein, während in der stilvollen 73Bar des Maritim Seehotels der JazzClub sein Zuhause hat. Auf der Maritim MainStage schließlich entfaltet sich die ganze Vielfalt des Festivals.

Vom WarmUp bis zum avslut
Die Eröffnungsveranstaltungen von JazzBaltica am Donnerstag stimmen auf ein berauschendes Festivalwochenende ein. Bereits um 18:00 Uhr am Donnerstag gestaltet Nils Landgren gemeinsam mit der Big Band des Ostsee-Gymnasiums Timmendorfer Strand das traditionelle WarmUp auf dem Timmendorfer Platz. Am späten Sonntagabend erreicht das Festival mit dem avslut-Konzert seinen glanzvollen Schlusspunkt, wenn das Karl Olandersson Quartet ein mitreißendes Klangfeuerwerk aus Swing, Eleganz und Virtuosität entfacht. Die Band, bestehend aus Schwedens Jazz-Elite, vereint die Jazztradition mit zeitgenössischen Klängen zu einer harmonischen Symbiose.

Konzerte auf der Maritim MainStage
Beim Sonderkonzert am Donnerstagabend entfaltet das Trio »Mare Nostrum« – einst der Name der Römer für das Mittelmeer – ein musikalisches Miteinander von berührender Leichtigkeit und schwebender Melancholie. Der französische Akkordeonist Richard Galliano, der schwedische Pianist Jan Lundgren und der italienische Trompeter Paolo Fresu verweben Klassik, Volksmusik und Jazz zu einem fließenden Klanggewebe, das atmet und berührt. Ihre Kunst entfaltet eine Klangsprache, die mit zarten Nuancen, leisen Tönen und feinen Rhythmen von gallischer Musette, sardischen Weisen und nordischer Folklore erzählt. Ein Trialog des Hörens und Fühlens.

Der Freitag beginnt um 18:00 Uhr mit den warmen, eindringlichen Klängen von Peter Somuah. Der Trompeter fand seine musikalische Heimat in den Melodien von Miles Davis und Roy Hargrove. Mit 16 Jahren hörte er ihre Musik unerlässlich, was bis heute sein Spiel beeinflusst. Aufgewachsen in Ghana, geprägt von den Rhythmen seiner Heimat, zog er später der Liebe wegen nach Rotterdam und gründete dort seine eigene Band. Sein Sound ist eine vibrierende Fusion aus afrikanischer Tradition, europäischem Jazz, Afrobeats, Funk und Elektronik – eine musikalische Brücke zwischen Kontinenten, Genres und Zeiten.

Michael Wollny begann seine musikalische Reise klassisch, mit Geigen- und Klavierunterricht. Doch nach dem Hören von Keith Jarretts »Köln Concert« wandte er sich dem Jazz zu. In Würzburg studierte er bei dem Jazzpianisten und Komponisten Chris Beier, der ihm riet, eigene Wege zu gehen. Eine Empfehlung, die Wollny seitdem beherzigt und konsequent durchdekliniert. So auch mit seinem Trio, bestehend aus Eric Schaefer (Schlagzeug) und Tim Lefebvre (Bass), mit dem er eine Musik formt, die explosive Rhythmen, zarte Klanglandschaften und experimentelle Geräusche zu einer Synthese aus Thelonious Monk, Nirvana und Karlheinz Stockhausen vereint.

Die Band Electro Deluxe zieht das Publikum mit unbändiger Energie in ihren Bann. Der Klangkosmos aus Jazz, Funk, Hip-Hop und Electro entfacht ein Feuerwerk aus verschiedenen Sounds und Rhythmen. Seit 2001 stehen die sechs Franzosen und der charismatische US-Sänger James Copley gemeinsam auf der Bühne und kreieren eine Tonsprache, die üppig, präzise und mitreißend ist. Wer einmal erlebt hat, wie das Septett den Bee Gees-Klassiker »Stayin’ Alive« in eine funkgeladene Explosion verwandelt, weiß: Stillstehen ist unmöglich, tanzen unvermeidlich.

Das erste Konzert am Samstag wird von der katalanischen Sängerin, Posaunistin und Komponistin Rita Payés gestaltet. In einer Musikerfamilie aufgewachsen, wurde sie maßgeblich von ihrem Vater, einem professionellen Trompeter, und ihrer Mutter, der Gitarristin Elisabeth Roma, geprägt. Mit ihrer Mutter hat sie sogar mehrere Alben veröffentlicht und arbeitet regelmäßig eng mit ihr zusammen – so auch in ihrem aktuellen Werk »De Camino al Camino«. Hier verwebt sie gemeinsam mit ihrem Quintett kunstvoll Jazz mit den Klängen ihrer katalanischen Heimat und traditionellen lateinamerikanischen Melodien zu einer Musik, die Grenzen überwindet und zutiefst berührt.

Magnus Lindgren ist ein Star in der europäischen Jazz-Szene. Als Schwedens führender Jazz-Flötist und zugleich versierter Saxophonist, Arrangeur und Big-Band-Arrangeur verbindet er auf meisterhafte Weise die Spielweisen der klassischen und modernen Big-Band-Ära. Sein einzigartiger, virtuoser Stil verleiht seiner Musik eine unverwechselbare Frische und Dynamik. In seinem Konzert mit der jungen baltischen Großformation Latvian Radio Big Band steht ihm sein Freund und Weggefährte, der US-amerikanische Pianist, Bandleader und mehrfach ausgezeichnete Grammy-Gewinner John Beasley, mit Expertise und Feingefühl zur Seite.

Michel Schroeder liebt die musikalische Vielfalt. Der 29-jährige Trompeter, Komponist und Bandleader führt einen der ungewöhnlichsten und faszinierendsten Klangkörper des deutschen Jazz. Sein Michel Schroeder Ensemble vereint nicht weniger als 16 Musikerinnen und Musiker. Mit sechs Bläsern, vier Streichern, einer Harfe, Gesang, Klavier, Bass und Schlagzeug erinnert die Besetzung eher an ein Kammerorchester als an eine Bigband. Dieses Ensemble, das sowohl im Jazz als auch im klassischen Kontext brilliert, ist klanglich nahezu grenzenlos. Von Swing über Techno, Free Jazz, Latin bis hin zur Klassik – im musikalischen Universum des Ensembles spiegelt sich eine prächtige Opulenz, die den Geist beflügelt.

Die Band Umbaji ist ein Konvolut aus kraftvollen Melodien, dichten Harmonien, Improvisation und treibenden Beats. Hier verschmelzen Jazz, Hip-Hop, Soul und R+B zu einer eigenen Klangwelt. Nach jahrelanger Erfahrung als Mitglied von Nils Landgrens Funk Unit und der Funk-Fusion-Band Mezzoforte, gründete der schwedische Saxophonist Jonas Wall dieses Projekt. Mit einer handverlesenen Besetzung aus Musikern aus Schweden, Island und Dänemark – einige von ihnen auch Mezzoforte-Kollegen – entfaltet er einen Raum für kreative Freiheit, in dem aus den unterschiedlichen Genres etwas Neues und Inspirierendes entsteht.

Die Französin Céline Bonacina gehört zu den herausragendsten Musikerinnen der zeitgenössischen Jazzszene. Ihr Saxophonspiel ist ein Kaleidoskop faszinierender Klangfarben, die mit energetischem Groove und zarter Leichtigkeit verzaubern. Wiederholt vom US-Magazin »downbeat« als Rising Star auf dem Saxophon ausgezeichnet, entfaltet sie die gesamte Ausdruckskraft ihres Instruments – von funkigen Phrasen bis zum freien, geräuschhaften Spiel. Ihr künstlerischer Weg führte sie an die Seite von Größen wie Omar Sosa, Andy Sheppard, Nguyên Lê oder Gwilym Simcock. Mit ihrem aktuellen Album »Jump!« untermauert sie eindrucksvoll ihren Status als eine der prägendsten und kraftvollsten Stimmen des europäischen Jazz.

Seit mehr als 20 Jahren verbindet sie eine enge Freundschaft, seit etwa 15 Jahren teilen sie die Bühne: Der Trompeter Nils Wülker und der Gitarrist Arne Jansen gehen als Duo auf faszinierende Entdeckungsreise, bei der sie im Wechselspiel von Harmonie und Spannung immer wieder neue Facetten ihres Zusammenspiels finden. Ihr kreativer Dialog zwischen Jazz und Pop, zwischen Empfindsamkeit und Stärke, strahlt Intimität, Virtuosität und eine beeindruckende atmosphärische Dichte aus. Beiden ECHO-Jazz-Preisträgern gelingt es, in jeder Note ein harmonisches Gleichgewicht von Nähe und Distanz zu bewirken.

Am Sonntag eröffnet das Familienkonzert die MainStage, in dem ein herausragendes Ensemble – Ella Burkhardt, Kjell Kitzing, Arne Jansen, Fabia Mantwill, Nils Landgren, Lisa Wulff und Eva Klesse – gemeinsam mit der Schauspielerin Katja Riemann als Erzählerin eine bewegende Geschichte über Freundschaft und Toleranz lebendig werden lässt. Basierend auf dem musikalischen Hörspiel »Die Vögel« von Katja Riemann und Arne Jansen, erzählt das Konzert von Chili, einem roten Vogel, der Ausgrenzung erlebt und nach Zugehörigkeit sucht. Doch erst als er mit seinen neuen Freunden einen Baum der Vielfalt erschafft, findet er ein wahres Zuhause – ein Märchen, das Generationen verbindet.

Luigi Grasso zählt zu den stärksten Vertretern des italienischen Jazz. Bereits mit fünf Jahren entdeckte er das Saxophon, mit 13 veröffentlichte er sein erstes Album. Ein Jahrzehnt lang war Paris seine Heimat, seit 2019 prägt er den Klang der NDR Bigband als Baritonsaxophonist mit. Für sie komponierte er das Programm »La Dimora dell’Altrove« (»Aufenthalt im Anderswo«), in dem er von Sehnsucht erzählt, von der Suche nach einem Ort, der bleibt. Heimweh und Ankommen, Verlust und Neuanfang sind Themen, die nicht nur sein Leben prägen, sondern sich auch in seiner Musik auf berührende und kluge Weise widerspiegeln.

Sie ist eine der aufregendsten deutschen Jazz-Entdeckungen, obwohl ihre Wurzeln in der Mongolei liegen: Die Wahl-Münchnerin und Pianistin Shuteen Erdenebaatar, geboren 1998 in Ulaanbaatar, verbindet in ihrer Musik verschiedene kulturelle Einflüsse mit brillanter Leichtigkeit und beeindruckender Ausdruckskraft. Auf ihrem Debütalbum »Rising Sun« entfaltet sie mit ihrem Quartett leidenschaftliche, poetische und atemberaubend virtuose Klänge, die Brücken schlagen zwischen den mongolischen Traditionen, Jazz und der klassischen Musik – ein luftiges Klangpanorama, in dem Gefühle zu Melodien werden.

Mit seinem aktuellen Album »Devide the Zero« liefert der Kölner Posaunist und Gewinner des Deutschen Jazzpreises 2024, Janning Trumann, einen musikalischen Rückblick auf seine Zeit in New York. Das Werk zeichnet sich durch klar strukturierte Kompositionen und eine subtile Gradlinigkeit aus. Unterstützt von seinem deutsch-amerikanischen Quartett, der Saxophonistin Caroline Davis, dem Bassisten Drew Gress und dem Schlagzeuger Jochen Rueckert, entfaltet Trumann eine Musik von beeindruckender harmonischer und melodischer Tiefe, die zu einem unvergleichlich vielschichtigen Erlebnis wird.

Am Sonntagabend klingt die MainStage mit einem außergewöhnlichen Konzert aus, in dem afrikanische, klassische und jazzige Klangwelten in einen faszinierenden Dialog treten. Was 2019 als spontane Jam-Session beim Festival »Les Nuits de Fourvière« in Lyon begann, wuchs zu einer besonderen Formation heran: Der westafrikanische Kora-Spieler Ballaké Sissoko und die französischen Musiker Vincent Ségal (Cello), Vincent Peirani (Akkordeon) und Émile Parisien (Saxophon) verknüpfen als »Les Égarés« ihre unterschiedlichen musikalischen Wurzeln zu einem schwebenden Klangkosmos. Westafrikanische Mandinka-Tradition, orientalische Melodien und trancehafte Jazz-Strukturen verschmelzen zu einer musikalischen Erzählung – mal sanft fließend, mal hypnotisch treibend, stets voller Expressivität und Tiefe.

Konzerte @the beach
Auf der Bühne direkt am Strand steht am späten Freitagabend das slowakische Duo Lash and Grey. Die Sängerin Kristin Lash und der Gitarrist Jakob Grey lernten sich in Prag am Jaroslav-Jezek-Konservatorium kennen und veröffentlichten innerhalb kürzester Zeit zwei mehrfach ausgezeichnete Alben. Mit ihrer eigenen Mischung aus samtigem Jazz und intimem Soul traten sie nicht nur im Wiener Jazzclub Porgy and Bess, sondern auch in der New Yorker Carnegie Hall auf – und sind nun bei @the beach zu erleben.

Am Samstagabend wandelt die vierköpfige Band Swing 23 vor der malerischen Strandkulisse auf den Spuren der Gitarrenlegende Django Reinhardt und des Geigenvirtuosen Stéphane Grappelli. Angefangen im Paris der 1920er Jahre über New York und Lateinamerika bis hin zu zeitgenössischem Gitarrenjazz laden die Geigerin Eva Slongo, die Bassistin Julia Hornung sowie die Gitarristen Gustav Lundgren und Edouard Pennes das Publikum zu einer musikalischen Reise durch den Swing Jazz ein.

Konzerte im JazzCafé
Im JazzCafé beginnt der Samstagmittag mit der Pianistin, Sängerin und Komponistin Olivia Trummer. Die gebürtige Stuttgarterin studierte sowohl klassisches als auch Jazz-Klavier und wurde 2019 als Jazzpreisträgerin des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Neben Eigenkompositionen präsentiert sie einige ihrer Lieblingssongs von Musikgrößen wie Stevie Wonder, George Gershwin oder Burt Bacharach und lässt Bearbeitungen von Claude Debussys »Children‘s Corner« oder Johann Sebastian Bachs Partita Nr. 1 an der Grenze zwischen Klassik und Jazz erklingen.

Um 15:00 Uhr betritt der schwedische Bassist Svante Söderqvist mit seinem Projekt »THE ROCKET« die Bühne. Inspiriert von der schwedischen Folklore und Klassik entwickeln die Musiker kammermusikalische Jazzmomente voll von Melodien und Melancholie. Neben dem Pianisten Adam Forkelid und dem Schlagzeuger Calle Rasmusson gehört die estnische Akkordeonistin Tuulikki Bartosik zur Formation, die sich mit subtilen elektronischen Effekten auf organische Weise in die akustische Klanglandschaft einfügt.

Gemeinsam mit ihrem Quintett gestaltet Mareike Wiening um 18:00 Uhr ein melodiefreudiges Programm: mal dialogisch, mal spielerisch tänzelnd im Walzer, mal zupackend mit groovenden Improvisationen. Die Schlagzeugerin und Komponistin hat viele Jahre in New York verbracht und sich in der dortigen Jazzszene etabliert. Ihre Musik spiegelt Einflüsse des Big Apple wider und hat außerdem skandinavische Elemente.

Am Samstagabend ist Norbert Dömling zusammen mit seinen Flying Spices und dem Saxophonisten Tony Lakatos zu erleben. Der erfahrene Bassist begann seine Karriere bei der Kult-Krautrockband Missus Beastly und steht seit über 50 Jahren auf der Bühne. Bei JazzBaltica erwecken Norbert Dömling‘s Flying Spices seine Kompositionen zum Leben – voller Freude am Variieren, Interpretieren, Improvisieren und Kommunizieren.

Der Sonntagmittag rückt zunächst die Holzblasinstrumente in den Fokus: Die Schwedin Lina Lövstrand hat mit Querflöte, Blockflöte und Bassklarinette ihre eigene Stimme im Jazz gefunden und war an Theaterproduktionen mit einigen der bekanntesten Big Bands Schwedens beteiligt. Gemeinsam mit Per »Texas« Johansson, ebenfalls Multiinstrumentalist, erkundet sie die vielfältigen Klangnuancen und -kombinationen ihrer Instrumente.

Stets auf der Suche nach neuen Klängen hat sich der Trompeter Matthias Schwengler in den letzten Jahren zu einem der vielseitigsten Musiker seines Fachs entwickelt. Er verbindet Jazz mit Elementen aus dem Balkan, arabischen Ländern und Lateinamerika und verleiht seinem Spiel dadurch eine globale Klangfarbe. Um 15:00 Uhr ist er mit seiner Band Soulcrane und dem französischen Akkordeonisten Laurent Derache zu Gast, um die Grenzen des zeitgenössischen, kammermusikalischen Jazz auszuloten.

Das letzte Konzert im JazzCafé um 18 Uhr gibt die armenische Trompeterin Angela Avetisyan. Nachdem sie 2021 als Mitglied der Münchner Jazzrausch Bigband bei JazzBaltica auftrat, kehrt sie nun mit ihrem 2012 gegründeten Quartett und eigenen Kompositionen zurück in den Norden. Mit ihrem geradezu singenden Trompetenklang haucht sie zart-feinsinnigen Melodien Leben ein und wechselt im nächsten Moment zu kraftvoll-energetischen Passagen.

Konzerte im JazzClub
Kurz nach Mitternacht lädt das Max Schultz Trio jeweils am Freitag und am Samstag zum musikalischen »Schwingen« in den JazzClub ein. Max Schultz begann im Alter von zehn Jahren Gitarre zu spielen, nachdem er ein Konzert mit Jimi Hendrix in Stockholm gesehen hatte. Heute zählt er selbst zu den renommiertesten Jazz- und Bluesgitarristen der Stadt und hat mit Musikern wie Herbie Hancock, Nils Landgren und Esbjörn Svensson zusammengearbeitet. Zusammen mit dem Hammond-Organisten Leo Lindberg und dem Schlagzeuger Chris Montgomery kreiert er mit viel Groove eine mitreißende Mischung aus Blues, Soul, Jazz und Rock.

Konzerte auf der OpenAir-Bühne
Am Freitagabend eröffnet das Hecktett, ein Jazz-Sextett um den Posaunisten, Komponisten und Arrangeur Jona Heckmann, die OpenAir-Bühne. Mit ihrer Musik verfolgen die Musiker ein klares Ziel: Sie lassen die akademischen Klischees des Jazz hinter sich und kreieren aus Bebop, Soul, Funk und Blues Klänge, die sowohl eingängig als auch gehaltvoll sind.

Die Lübecker Formation Triologue lässt sich am Samstagvormittag durch die Sphären von Jazz, Weltmusik und Avantgarde treiben, ohne sich dabei auf der musikalischen Landkarte fest zu verorten. Mit seinem vielfältigen Instrumentarium – bestehend aus Klavier, Kontrabass, Drumset und traditionellem Instrumentarium aus Indien, Simbabwe und Brasilien – entfaltet das Trio seinen einzigartigen und facettenreichen Sound.

Am Samstagmittag gibt es ein »Blind Ticket« für einen Preisträger des diesjährigen Landeswettbewerbs Jugend jazzt, um sich auf der OpenAir-Bühne dem JazzBaltica-Publikum zu präsentieren. Der Wettbewerb für alle jungen Jazztalente in Schleswig-Holstein ist in diesem Jahr für Jazzorchester ausgeschrieben und findet bereits zum 21. Mal statt.

Die Sängerin und Wahl-Lübeckerin Iga Osowska erfüllt am Samstagnachmittag mit polnischer Jazz-Poesie die OpenAir-Bühne. Ihren Wurzeln auf der Spur setzt sie sich intensiv mit Künstlerinnen und Künstlern der polnischen Kulturszene auseinander, darunter die Literatur-Nobelpreisträgerin Wisława Szymborska. In der Kombination aus Jazz- und Popelementen und mit ihrer warmen Stimme schafft sie Raum für einen deutsch-polnischen Kulturaustausch.

Inspiriert von Jazzgesangsgrößen wie Chet Baker, Kurt Elling und Ella Fitzgerald gründete der in Lüneburg geborene Sänger Lennart Meyer im Jahr 2022 seine Acoustic Band. Das vierköpfige Ensemble mischt die akustischen Klänge von Klavier, Bass und Schlagzeug mit digitalen Effekten im Gesang und experimentiert mit freien improvisatorischen Passagen. Herauskommt ein intensiver und gefühlvoller Jazz-Abend.

Am Sonntagmittag präsentiert Hedwig Janko, Saxophonistin und Komponistin aus Hamburg, ihr neues Projekt »DIALECT«. Gemeinsam mit ihrem Quintett verbindet sie freie Improvisation mit lyrischen Melodien ihrer eigenen Kompositionen. Die fünf Musikerinnen und Musiker bringen ihre jeweils individuelle Klangsprache in die Musik ein – so werden musikalische Selbstgespräche zu Dialogen, zu Gesprächen und manchmal auch zu Debatten oder fantasievollen Erzählungen, die das Publikum in ihren Bann ziehen.

Den Abschluss der Konzerte auf der OpenAir-Bühne bildet am Sonntagnachmittag das Bennet Agah Quartett des namensgebenden Saxophonisten und Jugend jazzt-Preisträgers. Auf dem Programm stehen Eigenkompositionen, die in der Klangtradition des Modern und Contemporary Jazz stehen und skandinavisch-inspirierte Klanglandschaften eröffnen.

Die Kindermusikwerkstatt findet am Sonntag ab 12 Uhr an der OpenAir-Bühne statt. Kinder ab vier Jahren dürfen sich hier mit viel Abenteuergeist, Kreativität und Spaß der Musik nähern.

IB.SH-JazzAward
In diesem Jahr wird der IB.SH-JazzAward zum 18. Mal verliehen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis würdigt jährlich die Arbeit und das künstlerische Potenzial junger und hoffnungsvoller deutscher Jazzmusikerinnen und -musiker. Besondere Berücksichtigung finden dabei Talente aus Norddeutschland. Im letzten Jahr wurde die Geigerin und Sängerin Laila Nysten mit dem Preis ausgezeichnet. Die Entscheidung der Jury wird am 5. Juni 2025 bekannt gegeben. Die offizielle Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Eröffnung von JazzBaltica am Freitagabend auf der Maritim MainStage.

Danksagung
JazzBaltica dankt der Hauptsponsorin Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) sowie Förderern und Partnern, wie der NORDMETALL-Stiftung gradwerk, Süverkrüp, GUTES VOM HOF.SH und der Weiland Kulturstiftung. Die langjährigen Medienpartner NDR Kultur und ZDF stärken die Popularität des Festivals, außerdem setzt JazzBaltica die Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk fort.

Ein Dank gilt besonders dem Land Schleswig-Holstein für die Unterstützung. In diesem Jahr wird JazzBaltica außerdem erneut von der Gemeinde Timmendorfer Strand-Niendorf und von der Ulbrich-Stiftung gefördert. Festivalhotel ist das Maritim Seehotel Timmendorfer Strand.

Tickets für JazzBaltica
Ab sofort sind Karten unter www.jazzbaltica.de und unter der Ticket-Hotline 0431-23 70 70 erhältlich. Die Festivalkarte für das gesamte Wochenende ist bereits ausverkauft. Festivalkarten für 2026 sind ab Mitte November 2025 erhältlich.

Vom 26. bis 29. Juni 2025 wird Timmendorfer Strand erneut zur pulsierenden Heimat des Jazz. Foto: KEV/Archiv

Vom 26. bis 29. Juni 2025 wird Timmendorfer Strand erneut zur pulsierenden Heimat des Jazz. Foto: KEV/Archiv


Text-Nummer: 171710   Autor: Veranstalter/red.   vom 22.03.2025 um 14.37 Uhr

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