Lübecker Verwaltung fehlen bald 600 Mitarbeiter
Lübeck: Archiv - 22.03.2025, 15.24 Uhr: In einer aktuellen Vorlage für die Politik zeichnet Bürgermeister Jan Lindenau ein düsteres Zukunftsbild: Im Jahr 2030 werden 20 Prozent aller Stellen bei der Stadtverwaltung nicht mehr besetzt werden können. Das werde zu einem erheblichen Unmut bei den Bürgern führen. Der Bürgermeister drängt deshalb auf eine schnelle Digitalisierung."Politische Entscheidungsträger müssen sich bewusst sein, dass die Aufgaben der Verwaltung ständig zunehmen und immer komplexer werden. Verschärfend kommt hinzu, dass bis 2030 20 Prozent der Stellen im öffentlichen Dienst aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels dauerhaft nicht mehr besetzt werden können", mahnt der Bürgermeister. "Das heißt, die Hansestadt Lübeck kann bis zum Jahr 2030 circa 600 Stellen dauerhaft nicht mehr besetzen."
Die Folgen seinen klar: Die Verwaltung könne sich nur auf gesetzliche Pflichtaufgaben konzentrieren. Die Wartezeiten für die Bürger werden deutlich steigen. Das führe zu "unzufriedenen und politikverdrossenen Bürgern".
Bürgermeister Jan Lindenau sieht in der Digitalisierung eine Lösung. Im öffentlichen Dienst könnten bis zu 60 Prozent der Tätigkeiten beziehungsweise Arbeitsstunden automatisiert werden, so sein Argument. "Durch die Nutzung von Robotic Process Automation (RPA) können Mitarbeitende beispielsweise in der Hansestadt Hamburg bereits jetzt entlastet werden, indem Tätigkeiten im Gegenwert von insgesamt 130.000 Arbeitsstunden automatisiert erledigt werden", berichtet der Bürgermeister.
Der Bürgermeister spricht sich für eine gute Stellenausstattung für den Digital-Bereich bei der Stadtverwaltung aus. Ob das angesichts der vielen Vorschriften und der daraus resultierenden Langsamkeit der Behörden ausreicht, werden die Lübecker in spätestens fünf Jahren merken.

Im Jahr 2030 werden in Lübecker Verwaltung rund 600 Stellen nicht besetzt sein, mahnt Bürgermeister Jan Lindenau.
Text-Nummer: 171766 Autor: VG vom 22.03.2025 um 15.24 Uhr