IG Metall: Industriearbeit in Lübeck schwindet
Lübeck - St. Lorenz Nord: "Ende März haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der alu druckguss Lübeck ihre Kündigungen erhalten", berichtet die IG Metall. "Die Schließung des Betriebes erfolgt ab April." Die Gewerkschaft kritisiert den Umgang mit den Mitarbeitern."Zum 1. April werden die meisten Mitarbeitende ohne Lohnzahlung freigestellt. Es bleibt dann nur ein kleines Team von 18 Personen am Standort der ae-Gruppe in der Weichselstraße, um die Abwicklung des Betriebes zu organisieren“, berichtet der Betriebsratsvorsitzende Randolph Matthies.
„Dieses Insolvenzverfahren zeigt, wie es nicht gehen sollte“, sagt Henning Groskreutz, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Lübeck-Wismar. „Die Beschäftigten werden zu Ende Juni gekündigt und bekommen bereits jetzt im April kein Gehalt mehr. Die Insolvenzverwaltung in Eigenverwaltung ist gescheitert, das Unternehmen konnte nicht saniert werden. Die Beschäftigten müssen sich von jetzt auf gleich einen neuen Job suchen. Bis Anfang März gab es noch Hoffnung auf einen Investor und eine Fortführung des Standortes, dieser ist dann abgesprungen.“
„Die IG Metall Lübeck-Wismar fordert, dass sich so etwas nicht wiederholen darf“, sagt Henning Groskreutz. "Eine Insolvenz in Eigenverwaltung darf nicht dazu missbraucht werden, dass man am Ende keine Schließungskosten hat und die Kolleginnen und Kollegen vor dem wirtschaftlichen Nichts stehen!“ Es habe nicht mal die Bereitschaft gegeben, eine Transfergesellschaft zu ermöglichen. "Auffällig ist zudem, dass das Grundstück und die Maschinen und Anlage nicht mehr im Eigentum der alu druckguss standen und damit keine Vermögenswerte mehr für die Abfindungen vorhanden sind", so die Gewerkschaft.

Die IG Metall kritisiert die Abläufe bei der Insolvenz. Foto: IG Metall
Text-Nummer: 171940 Autor: IG Metall vom 01.04.2025 um 17.44 Uhr