Ein Bild zum Klima-Aktionstag auf dem Schrangen

Lübeck - Innenstadt: Fridays for Future und Psychologists for Future Lübeck haben beim internationalen Klima-Aktionstag ein Kreidebild auf den Schrangen gemalt. Sie fordern "Segel setzen für Klimagerechtigkeit".

Wir veröffentlichen die Mitteilung von Fridays for Future und Psychologists for Future Lübeck im Wortlaut:

(")Wer heute oder in den nächsten Tagen einen Spaziergang über den Schrangen in der Lübecker Fußgänger*innenzone macht, wird einem politischen Kreidebild über den Weg laufen. Eine übermächtige Welle türmt sich über einem kleinen Segelschiff auf, welches ihr beinahe nicht mehr entkommen kann. Gefüllt mit den Assoziationen der Passant*innen und Aktivist*innen wie der "Erderwärmung", "Dürren" oder dem "Kapitalismus". verkörpert die riesige Welle die Bedrohungen und die traurige Realität der aktuellen Politik. Eine utopische Insel mit heilen Lebensgrundlagen, unversehrten Bäumen und Worten wie "Solidarität", "Zukunft", "Seenotrettung" fast unerreichbar in weiter Ferne. Dem Motto des Aktionstags getreu ist es höchste Zeit, die "Segel zu setzen für Klimagerechtigkeit".

Bild ergänzt Text

Die Lübecker Aktion erstreckte sich dabei heute weit über die Stadtgrenzen hinaus. Auch auf dem Traditionssegelschiff "Lovis", das diese Woche mit einer Gruppe Lübecker FÖJler auf der Ostsee unterwegs ist, wurde ein Banner aufgehängt, auf dem analog zum Kreidebild ebenfalls "Segel setzen für Klimagerechtigkeit" als Aufforderung an die Regierung zu lesen ist. Die Aktionsform auch auf der Ostsee zeigt die globale Bedeutung und die globalen Auswirkungen der Klimakrise.

Bereits unter der Ampel-Regierung reichten die Klimaschutzmaßnahmen bei Weitem nicht aus. Nun haben SPD und CDU/CSU einen Koalitionsvertrag beschlossen, welcher der Dringlichkeit der Klimakrise nicht angemessen ist - generell, aber auch im Vergleich zu dem Koalitionsvertrag der vergangenen Regierung. Es wird somit klar, dass die neue Regierung der Verantwortung, die sie laut eigener Aussage die nächsten 4 Jahre übernehmen möchte, nicht gerecht wird. Statt für eine notwendige Erneuerung des europäischen Klimaziels einzustehen, wird im Vertrag auf das alte und unzulängliche Ziel , welches für das Pariser Klimaabkommen klar nicht ausreicht ist, verwiesen. "Selbst bei der Einhaltung des veralteten europäischen Ziels für 2040 wird mit einem Verweis auf das unambitioniertere deutsche Ziel und der weiteren Einschränkung durch eine Anrechnung im Ausland eingesparter Emissionen getrickst - einen solchen Umgang mit Zielen halten wir für verantwortungslos und frech!", so Jonathan v. W. von Fridays For Future Lübeck. "Wenn wir die eskalierende Klimakrise noch eindämmen wollen, müssen wir nun entscheidende Weichen dafür stellen. Der Koalitionsvertrag reicht dafür in keinster Weise aus und zeigt gegenüber der Krisensituation nur eine Ignoranz sondergleichen. Das Berufen auf alte Ziele passt nicht zu der Katastrophensituation der Realität. Trotz des aufkommenden Sturms ist die Politik bis heute noch verzweifelt dabei, den Anker aus dem Schlamm zu ziehen - aber die Segel für Klimagerechtigkeit müssen jetzt gesetzt werden!"

Auch auf lokaler Ebene werden Entscheidungen ohne jegliche Rücksicht auf das Klima getroffen.

Zum einen wird aktuell der Bau der A20 vorangetrieben und damit die Investitionen mehrerer Milliarden Euro in die Zerstörung von wichtigen CO₂-Senken - der wertvollen Moore Norddeutschlands. Und das, obwohl eine aktuelle Studie der TU Dresden im Auftrag des Bundesumweltministeriums die Unwirtschaftlichkeit des Projektes bestätigt. Das Geld wird für deutlich wichtigere Maßnahmen wie Katastrophenschutz und klimafreundliche Projekte benötigt. Fridays For Future fordert den Stopp des Baus der A20 und allen klimaschädlichen Projekten. "Die Zeit, Geld für gestern auszugeben, ist vorbei. Wir stecken in einßer globalen Krise, die konsequentes Handeln fordert", so Frieda B. von Fridays For Future Lübeck.

Zum anderen ist der Lübecker Stadtwald - auf der Website der Hansestadt u.a. als "Grüne Lunge Lübecks" betitelt - akut gefährdet. Für eine Stromtrasse soll hier trotz bestehender Alternativen (wie eines Baus über Privatgelände oder höherer Stromleitungen) 10 Hektar gesunder Wald aus teils 140 Jahre alten Bäumen gerodet werden. Ein bestehendes Aktionsbündnis fordert - unter anderem durch eine Petition, die in kurzer Zeit bereits knapp 1500 Unterschriften sammeln konnte - eine ernsthafte Prüfung der Alternativtrassen und den Erhalt des Waldes. Der Stadtwald ist als einer der seltenen naturnahen heimischen Mischwälder ein besonders effektiver CO₂-Speicher. Es kann nicht sein, dass 2025, mitten in der Klimakatastrophe, weiterhin Profit-und Lobbyinteressen vor effektiven Klimaschutz gestellt werden.(")

Zum Aktionstag haben die Demonstranten eine Kreidezeichnung auf dem Schrangen erstellt. Foto: Zoe, L.S.

Zum Aktionstag haben die Demonstranten eine Kreidezeichnung auf dem Schrangen erstellt. Foto: Zoe, L.S.


Text-Nummer: 172156   Autor: FFF Lübeck   vom 12.04.2025 um 09.01 Uhr

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