Lübecks Brösel-Brücke ist jetzt zu
Lübeck - St. Gertrud: Wie angekündigt hat die Stadt am Freitag die Unterführung am Sandberg im Zuge der Travemünder Allee abgesperrt. In den verkehrsärmeren Osterferien wird dort ein Gerüst aufgebaut, damit keine Betonteile auf die Fahrbahn stürzen können. Wann der Neubau der Brücke kommt, ist noch unklar.Der schlechte Zustand des Bauwerks ist auch für Laien einfach zu erkennen. An einigen Stellen ist bereits Beton abgeplatzt, stellenweise liegt der Bewehrungsstahl frei. Die Brücke stammt aus dem Jahr 1964. Seit der Eröffnung der Nordtangente wird sie auch stark genutzt. Rund 31.000 Autos, Lkw und Busse sind hier pro Tag unterwegs.
Im Jahr 2021 wurde eine Sanierung geplant. Die Brücke sollte ersetzt, die Seitenwände saniert werden. Geplant war die Ausführung für die Jahre 2024 und 2025. Daraus wurde nichts. Im Jahr 2023 präsentierte die Verwaltung dagegen einen Umbau zu einer Kreuzung. Deren Verkehrskapazität wäre allerdings nur "ausreichend". Es müssten Busspuren angelegt werden. Eine Kreuzung hätte elf Millionen Euro gekostet, ein Brückenneubau 13 Millionen Euro.
Die Politik lehnte eine Kreuzung ab. Sie sprach sich für eine zusätzliche Führung von Radfahrern unter der Kreuzung aus.
Ein Neubau ist noch nicht abzusehen. Bisher hat die Stadt keinen Entwurf vorgestellt. Die im Haushalt vorgesehenen Planungsgelder wurden gekürzt. Der Grund ist nicht der Mangel an Geld, sondern an Brückeningenieuren. Lübeck findet kein geeignetes Personal für diese Aufgabe.

In den Osterferien wird unter der Brücke ein Schutzgerüst aufgebaut. Fotos: VG
Text-Nummer: 172162 Autor: VG vom 12.04.2025 um 18.29 Uhr