Krankenstand in Lübeck bleibt auf hohem Niveau
Lübeck: Der Krankenstand in Lübeck bleibt weiterhin auf hohem Niveau. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK Nordwest hervor. Danach weist die Gesamtbilanz der Krankmeldungen bei den rund 25.500 bei der AOK Nordwest versicherten Arbeitnehmern für das Jahr 2024 in Lübeck einen Krankenstand von 7,6 Prozent aus. Im Jahr zuvor lag der Wert bei 7,4 Prozent.Erkrankte Beschäftigte fehlten 27,7 Tage krankheitsbedingt in ihren Betrieben. Dabei dauerten 39,4 Prozent der Fehlzeiten länger als sechs Wochen. „Der häufigste Grund für eine Krankschreibung waren erneut die Atemwegserkrankungen mit mehr als einem Viertel aller Krankheitsfälle“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.
Atemwegserkrankungen häufigster Grund für Krankschreibung
Ursache für den nach wie vor hohen Krankenstand war in erster Linie ein weiterer Anstieg bei den Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten und anderen Erkältungskrankheiten. Der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen an allen AU-Fällen lag 2024 mit 26,4 Prozent mit weitem Abstand an erster Stelle. „Die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln, das Tragen von Masken, regelmäßiges Lüften und die Nutzung von mobiler Arbeit haben sich schon während der Covid-19-Pandemie als gute Gegenmaßnahmen bewährt und sollten weiter angewendet werden, um den Krankenstand bei den Atemwegserkrankungen zu senken“, so Wunsch.
Nach den Atemwegserkrankungen folgten die Muskel- und Skeletterkrankungen (12,6 Prozent), Verdauungserkrankungen (7,8 Prozent) und psychische Erkrankungen mit einem Anteil von 5,9 Prozent an allen AU-Fällen.
Energie, Wasser, Entsorgung und Bergbau mit höchstem Krankenstand
Im Branchenvergleich ist der höchste Krankenstand bei den AOK-Mitgliedern in Lübeck im Jahr 2024 mit 10,2 Prozent im Bereich Energie, Wasser, Entsorgung und Bergbau zu beobachten. Der niedrigste Wert war in der Branche Banken und Versicherungen mit 4,2 Prozent festzustellen.
Krankenstand in Lübeck über Niveau von Schleswig-Holstein
Die Fehlzeiten in Lübeck liegen mit 7,6 Prozent über dem Durchschnitt in Schleswig-Holstein von 6,9 Prozent.
Betriebliches Gesundheitsmanagement einführen
Wunsch weist darauf hin, dass sich das Arbeitsleben in den letzten Jahren durch eine zunehmende Digitalisierung, dem demografischen Wandel, Fachkräftemangel, Arbeitsverdichtung und Homeoffice deutlich verändert habe. „Die Arbeitswelt 4.0 hält Einzug in alle Branchen. Sie zeichnet sich durch eine zunehmende Digitalisierung und Globalisierung sowie durch einen Wandel der gesellschaftlichen Strukturen und Werte aus. Hier braucht es in den Unternehmen ein begleitendes betriebliches Gesundheitsmanagement. Das senkt Krankenstände und Fluktuation, steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und führt so zu mehr Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit“, so Wunsch.

Ursache für den hohen Krankenstand in 2024 in Lübeck waren in erster Linie die vielen Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten. Foto: AOK/colourbox/hfr.
Text-Nummer: 172223 Autor: AOK/red. vom 19.04.2025 um 09.08 Uhr