St. Jakobi: Akrobatische Arbeit in 112 Meter Höhe

Lübeck - Innenstadt: Vor einigen Tagen waren Schäden am Turm von St. Jakobi entdeckt (wir berichteten). Am Freitag rückten Kletterer an. Die mussten an der Turmspitze ein Gerüst montieren, um den alten Wetterhahn abzunehmen.

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Ab sieben Uhr morgens war das Gelände rund um St. Jakobi in der Innenstadt gesperrt: An der Turmspitze der fast 800 Jahre alten Kirche mussten am Sonntag Spezialisten notwendige Sicherungsarbeiten vornehmen. Wegen der ungünstigen Wetterlage dauerte die Maßnahme länger als erwartet: Statt der geplanten Fertigstellung um 14 Uhr konnte der Bereich erst gegen 18.30 Uhr wieder freigegeben werden.

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Schneidende Winde und starker Regen: Die Spezialisten um Einsatzleiter Henrik Meger, die an diesem Tag den rund 112 Meter hohen Turm erklommen, hatten mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen. Von unten konnten Schaulustige außerhalb der Sperrzone beobachten, wie schwer die beiden Kletterer einer Spezialfirma aus Rostock den Winden trotzen mussten. Dabei war ihr Einsatz schon so mehr als anspruchsvoll: Zuerst hatten sie eine Aluminium-Konstruktion um den oberen Teil des Kirchturms gelegt und daran mehrere Leitern befestigt, um ganz zu der Spitze vorzudringen. Von dort aus konnten die Kletterer schließlich den Wetterhahn abnehmen und langsam abseilen. Das Ziel: die Windlast auf den Turm zu reduzieren, damit die beschädigte Turmspitze nicht noch größeren Schaden nimmt. Gegen 16 Uhr erreichte der Wetterhahn im Arm eines Kletterers den Boden – unter dem Applaus der Zuschauenden.

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Bei einer routinemäßigen Überprüfung des Turms der St.-Jakobi-Kirche waren in der Woche zuvor Schäden an der Spitze festgestellt worden. Die Fachleute bewerteten die Situation als so sicherheitsrelevant, dass kurzfristig gehandelt werden musste. Ziel der Turmbesteigung war nicht nur, die Windlast zu reduzieren und möglicherweise herabfallende lose Teile zu sichern. Im Fokus stand auch, die Schadensstelle genauer zu begutachten, um Reparaturmaßnahmen planen zu können.

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Gegen 18.30 Uhr konnte die Sperrung im Jakobi-Viertel wieder aufgehoben werden. „Die Kugel und die Lanze sind gesichert, die Aluminium-Gerüst-Konstruktion bleibt vorübergehend am Turm. Die Schadstelle wurde gesichert, sodass wir genug Zeit haben, die notwendigen Reparaturen an der Turmspitze zu planen“, berichtete Meger. Die ausführliche Analyse soll in den kommenden Wochen vorliegen.

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Bärbel Reichelt, Pastorin der Kirchengemeinde St. Jakobi, lobte vor allem das Experten-Team am und im Turm. „Von Herzen möchte ich auch den Anwohnern und Geschäftsleuten danken, die viel Geduld und Verständnis gezeigt haben“, so Reichelt.

Am Sonntag waren Kletterer am Turm von St. Jakobi im Einsatz, um Schadstellen zu sichern. Fotos: Oliver Beck, Kirchenkreis

Am Sonntag waren Kletterer am Turm von St. Jakobi im Einsatz, um Schadstellen zu sichern. Fotos: Oliver Beck, Kirchenkreis


Text-Nummer: 172509   Autor: KKLL/red.   vom 04.05.2025 um 19.31 Uhr

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