CDU: Politik muss bei der Neugestaltung der Parkgebühren gestalten können

Lübeck: Ab dem 01.06.2025 will der Bürgermeister neue Parkgebühren in Kraft setzen. Darauf verweist die CDU in einer Mitteilung. „Sie sollen nahezu verdreifacht werden – von in weiten Bereichen geltenden 1,20 auf bis zu 3,00 Euro/Stunde (3,20 in Travemünde). Die CDU kritisiert, dass die Politik dabei nicht mitbestimmen darf.

Wir veröffentlichen die Mitteilung der CDU im Wortlaut:

(„)
Zusätzlich soll es weitere Änderungen geben, zum Beispiel Zonen mit unterschiedlichen Höhen beim Parkentgelt. Der Bürgermeister beruft sich auf seine „Alleinkompetenz im Rahmen der Pflichtaufgaben nach Weisung“, da es um „straßenverkehrsrechtliche Zielsetzungen“ gehe. Die geplanten Änderungen seien der Bürgerschaft lediglich vorab vorzulegen. Die Bürgerschaft könne sich zur Sache äußern, hätte jedoch kein Vetorecht.

Die CDU-Fraktion kritisiert scharf den eingeschlagenen Weg von Bürgermeister und Verwaltung, gravierende Änderungen in der Stadtverordnung über Parkgebühren „durchzudrücken“, indem die Mitwirkungs- und Gestaltungsrechte der Lübecker Bürgerschaft mit formalrechtlichen Begründungen ausgeschlossen werden sollen.

Hierzu erklären Christopher Lötsch, Vorsitzender der CDU-Fraktion und Bernhard Simon, finanz- und wirtschaftspolitischer Sprecher: „Wir erkennen ausdrücklich an, dass die Verwaltung die Arbeitsaufträge der Bürgerschaft aufgegriffen hat, nach denen die „Parkgebühren“ evaluiert werden sollten. Die vorzulegenden Ergebnisse sollten dann die Grundlage für politische Beschlüsse zur Aktualisierung der Lübecker Regelungen bei den Parkgebühren sein.

Die beabsichtigten Veränderungen gehen weit über „straßenverkehrsrechtliche Änderungen“
hinaus. Weitergehende Effekte anzustreben, zu definieren und die Umsetzung von Maßnahmen zu beschließen sind ausdrücklich Rechte und Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung, also der Lübecker Bürgerschaft.

Exemplarisch seien hier genannt:
- Die neue Schaffung von Parkzonen (Grundsatzentscheidung, räumliche Abgrenzung, Bewertung der Parkplätze etcetera), auch im Zusammenhang mit Stadt- und Raumplanung.
- Veränderung der Nutzung von Verkehrsträgern (zum Beispiel hin zum ÖPNV): Hineinzwingen (Push-Maßnahmen) oder mit guten Angeboten überzeugen (Pull-Maßnahmen). Angestrebte ökologische Zielsetzungen.
- Bewertung und Berücksichtigung der wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Umfeld (zum Beispiel auf Handel und Dienstleistungen in der Innenstadt).
- Angestrebte finanzielle/ haushalterische Effekte definieren und berücksichtigen.

Hier handelt es sich um elementare Rechte der Mitwirkung und Gestaltung durch die kommunale Selbstverwaltung! Zudem schadet die geplante Höhe der Anhebung der Parkgebühren dem Lübecker Einzelhandel. Wir fordern den Bürgermeister daher auf, umgehend diese Rechte der Lübecker Bürgerschaft anzuerkennen. Eine konstruktive Zusammenarbeit von Verwaltung und Politik ist die Basis unserer Demokratie und dient dem Wohle der Menschen in unserer Stadt.“
(„)

Die CDU-Fraktion kritisiert, dass „Mitwirkungs- und Gestaltungsrechte der Lübecker Bürgerschaft mit formalrechtlichen Begründungen ausgeschlossen werden sollen“. Foto: Archiv/HN

Die CDU-Fraktion kritisiert, dass „Mitwirkungs- und Gestaltungsrechte der Lübecker Bürgerschaft mit formalrechtlichen Begründungen ausgeschlossen werden sollen“. Foto: Archiv/HN


Text-Nummer: 172614   Autor: CDU/red.   vom 08.05.2025 um 13.59 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.

Text kommentieren.


Kommentare zu diesem Text:

KHD

schrieb am 08.05.2025 um 14.43 Uhr:
uuupss

hat die Christlich unsoziale Union hier gerade etwas von "konstruktiv" und "zum Wohle der Menschen" geschrieben?

Dann wird der BM mit seiner Sichtweise wohl richtig liegen :-)

Oma Else

schrieb am 08.05.2025 um 15.37 Uhr:
Die neuen Parkgebühren sind teilweise immer noch günstiger als in den Nachbargemeinden. Warum sollte Lübeck/Travemünde denn auf diese Einnahmen verzichten? Es gibt nichts mehr zu verschenken!

Blitzbirne

schrieb am 08.05.2025 um 16.22 Uhr:
Es gibt nur ein Ziel: Autofahren soll unattraktiv gemacht werden. Es geht bei allen Maßnahmen nur darum. Auch Baustellen auf einer Umleitung gehören dazu. Das zugehörige Chaos ist durchaus geplant. Es ist so gewollt. Nicht nur in Lübeck.

Hans Dampf

schrieb am 08.05.2025 um 20.00 Uhr:
@Blitzbirne
Oh, Sie sind da etwas Großem auf der Spur! Ganz sicher! Es waren bestimmt DIE da oben, oder? Aber pssst, was sie da ahnen, könnte die Bevölkerung verunsichern!!!

Hans Brunner

schrieb am 09.05.2025 um 08.40 Uhr:
Auch eine Art sich die Touristen vom Hals zu halten.

Oliver

schrieb am 09.05.2025 um 09.20 Uhr:
War klar, dass die Autolobby-Partei höhere Parkgebühren nicht so prickelnd findet.

Undine

schrieb am 09.05.2025 um 12.14 Uhr:
Doch für einen solchen Tourismus Hotspot und Ferienort können Sie gerne 12 Euro so wie woanders auch die Stunde nehmen. Oder mit Schranken die Einfahrten in den Ort versperren, für eine Stunde Koffer abladen o. ä. ist das ja woanders erlaubt an Küstenferienorten. Anwohner dürfen natürlich zu ihrer Wohnung fahren.

Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]