Fraunhofer IMTE: Zertifizierung für 3D-Druck in der Medizin
Lübeck: Die Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik IMTE hat feierlich ihr neues Prüflabor für Additive Fertigung in der Medizin in Betrieb genommen. Die offizielle Eröffnung nahmen die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, Julia Carstens, sowie der Präsident der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Helge Braun, vor.Ein zentraler Höhepunkt der Veranstaltung: Das Labor wurde erfolgreich durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) nach der international anerkannten Norm ISO 17025 akkreditiert. Damit ist das Fraunhofer IMTE nun berechtigt, Prüfergebnisse mit höchster Genauigkeit und Zuverlässigkeit bereitzustellen – ein bedeutender Meilenstein für den Medizintechnikstandort Schleswig-Holstein.
In der medizinischen additiven Fertigung, etwa bei Implantaten, Prothesen oder patientenspezifischen Hilfsmitteln, ist höchste Präzision gefordert. Bereits geringste Abweichungen können erhebliche Auswirkungen auf die Patientensicherheit haben. Die Akkreditierung stellt sicher, dass die im Prüflabor erzielten Ergebnisse diesen hohen Anforderungen entsprechen und schafft somit die Grundlage für eine sichere Anwendung in der klinischen Praxis.
„Die Personalisierung in der Gesundheitsversorgung kann nur gelingen, wenn neue Fertigungstechnologien wie der 3D-Druck verlässlich geprüft und validiert werden. Genau hier setzt dieses Labor an“, betonte Staatssekretärin Julia Carstens in ihrem Grußwort. Sie hob zudem die Rolle des Fraunhofer IMTE als Transferzentrum für Medizintechnik hervor.
Auch Prof. Dr. Helge Braun, Präsident der Universität zu Lübeck, zeigt sich überzeugt von der Relevanz der neuen Einrichtung: „Die enge Verbindung zwischen der Universität zu Lübeck und dem Fraunhofer IMTE ermöglicht den direkten Technologietransfer aus der exzellenten Forschung in die Anwendung – die neue akkreditierte Prüfinfrastruktur ist dafür ein herausragendes Beispiel.“
Prof. Dr. Thorsten M. Buzug, Direktor des Fraunhofer IMTE, betonte die strategische Bedeutung: „Nichts steht so exemplarisch für die Individualisierung in der Medizintechnik wie die Additive Fertigung. Doch Qualitätssicherung ist der Schlüssel zur Umsetzung. Mit diesem Prüflabor können wir nun nachweisen, dass exakt das produziert wurde, was geplant war.“
Das Labor steht künftig nicht nur der universitären Forschung, sondern auch Unternehmen, Kliniken und weiteren Forschungseinrichtungen zur Verfügung – ein starkes Signal für Innovation und Qualität in der Medizintechnik „Made in Schleswig-Holstein“.

Prof. Philipp Rostalski, Staatssekretärin Julia Carstens, der Leiter der Prüflabors Dr. Thomas Friedrich, Prof. Thorsten Buzug und der Präsidenten der Universität zu Lübeck Prof. Helge Braun. Foto: Fraunhofer
Text-Nummer: 172648 Autor: Fraunhofer vom 10.05.2025 um 16.24 Uhr