Fehmarn Belt Days Lübeck
Fehmarn Belt Days Lübeck

Öffentlicher Dienst: Ver.di-Mitglieder nehmen Einigung an

Lübeck: In den vergangenen Wochen haben die Mitglieder der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) über die Annahme der Einigungsempfehlung für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes abgestimmt. Mit 52,2 Prozent Zustimmung wurde das Ergebnis knapp angenommen. Weitere Streiks konnten damit vorerst abgewendet werden.

„Es ist ein knappes Ergebnis, welches die schwierigen Bedingungen, unter welchen dieser Abschluss zustande gekommen ist, widerspiegelt“, sagt Markus Ameln, zuständiger Gewerkschaftssekretär bei ver.di Lübeck.

„Dieser Abschluss war für viele ein schwer verdaulicher Kompromiss. Aber in einer Situation, in der die Arbeitgeberseite über Wochen hinweg zentrale Themen blockiert hat, war die Annahme am Ende die einzig realistische Option für die Beschäftigten.“

Die Tarifeinigung basiert auf der Empfehlung der Schlichtungskommission, der die Arbeitgeber bereits vor Ablauf der Erklärungsfrist am vergangenen Wochenende zustimmten. Rückwirkend zum 1. April 2025 steigen die Gehälter um 3,0 Prozent – mindestens jedoch um 110 Euro monatlich. Eine weitere Erhöhung um 2,8 Prozent folgt ab Mai 2026. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 27 Monate bis zum 31. März 2027. Besonders Beschäftigte in niedrigen Entgeltgruppen sollen durch den Mindestbetrag spürbar entlastet werden.

„Wir mussten vieles durchringen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte – etwa die Entlastung der Kolleginnen und Kollegen im Schichtdienst. Wer nachts und an Feiertagen arbeitet, darf nicht länger mit Almosen abgespeist werden“, so Ameln. Die Zulagen steigen deutlich – für Schichtdienste auf 100 Euro, für Wechselschichtdienste auf 200 Euro, in Krankenhäusern auf 250 Euro monatlich. Alle Zulagen werden künftig dynamisiert und steigen bei künftigen Tariferhöhungen automatisch mit.

Ab dem Jahr 2027 gibt es einen zusätzlichen Urlaubstag. Zudem konnten wir eine Verbesserung der Regelungen zur Gleitzeit, zur Jahressonderzahlung und zur Langzeit-Arbeitszeiterfassung durchsetzen. Zeitlich befristet kann die individuelle Arbeitszeit auf freiwilliger Basis auf bis zu 42 Stunden pro Woche erhöht werden, mit entsprechenden Zuschlägen für die Mehrstunden.

„Keiner dieser Punkte ist ein Geschenk – wir haben uns das alles hart erkämpfen müssen“, betont Ameln. „Dass wir bei einer Laufzeit von über zwei Jahren zumindest kleine Fortschritte sichern konnten, war unter diesen Bedingungen das Maximum. Hätten wir diese Einigung abgelehnt, wäre am Ende weniger für alle herausgekommen.“

Nur 24,1 Prozent der ver.di-Mitglieder haben sich beteiligt – ein Rückgang gegenüber 2023, als es noch 27 Prozent waren. „Wir dürfen das nicht einfach hinnehmen“, warnt Ameln. „Ein Tarifabschluss ist kein Selbstläufer. Dass so viele Kolleginnen und Kollegen nicht abgestimmt haben, zeigt: Wir müssen mehr zuhören, mehr erklären, mehr einbinden.“

Ver.di sieht diesen Abschluss nicht als Ende, sondern als Zwischenetappe.

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben die Tarifeinigung angenommen.

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben die Tarifeinigung angenommen.


Text-Nummer: 172690   Autor: Verdi/red.   vom 12.05.2025 um 21.40 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]