Artenvielfalt erleben: Lübecker Aktionstage laden ein
Lübeck: Vom 23. bis 25. Mai 2025 laden das Museum für Natur und Umwelt und der städtische Bereich Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz zusammen mit vielen ehrenamtlichen Partnern und Vereinen erneut zu den beliebten Lübecker Aktionstagen „Artenvielfalt erleben“ ein. Über 40 Veranstaltungen und Erlebnisangebote bieten großen und kleinen Naturfreunden unter dem Motto „Klangwelten von Biotopen entdecken“ die Möglichkeit, Lübecks biologische Vielfalt mit allen Sinnen zu erfahren.„Klanglandschaften oder Soundscapes sind die akustischen Umgebungen, die wir täglich erleben. Sie bestehen aus natürlichen Geräuschen, wie zum Beispiel prasselndem Regen oder Vogelgesang. Dazu kommen Klänge, die menschengemacht sind. Die Töne an einem bestimmten Ort sind unverwechselbar. Sie können sogar Auskunft über die Artenvielfalt und über den Zustand eines Lebensraumes geben. Darüber hinaus können sie uns Zufriedenheit, Glück und Freude schenken“, begrüßen Monika Frank, Senatorin für Kultur und Bildung, und Ludger Hinsen, Senator für Umwelt, Sicherheit und Ordnung Interessierte des Programms.
In unterschiedlichsten Führungen und Exkursionen durch Lübecks Gärten, Biotope, Obstwiesen und sogar Unterwasserwelten können mit fachkundiger Begleitung akustische, visuelle und haptische Eindrücke und Wissen gesammelt werden. Die meisten Angebote sind wie immer kostenfrei. Bei einzelnen Veranstaltungen ist die Zahl der Teilnehmenden zwar begrenzt, jedoch sind viele Angebote auch spontan und ohne Anmeldung zugänglich. Am Sonntag, 25. Mai 2025, von 11:00 bis 17:00 Uhr begrüßt auch der erlebenswerte „Öko- und Vielfaltsmarkt“ im Domhof wieder seine Gäste.
Klanglandschaften als Spiegel der Artenvielfalt
Flüsternde Pflanzen, summende und brummende Insekten im Schulgarten, heilende Klänge im Stadtwald Revier Lauerholz, Pflanzen- und Tierstimmen im Behlendorfer Frühjahrswald, ein verborgener Wildnispfad mitten in Lübeck - eine Vielzahl an Angeboten machen auf die Naturklänge Lübecks aufmerksam.
Für Frühaufsteher gibt es ein ganz besonderes morgendliches Konzert im Stadtpark. Der amerikanische Musiker und Philosoph David Rothenberg lässt sich vom Chor der Vögel inspirieren und spielt dazu improvisierend auf seiner Klarinette. Was wie ein Experiment klingt, ist bereits geübte Praxis. Rothenberg konzertierte schon unter anderem mit Nachtigallen und Buckelwalen. Bei den letzten Lübecker Aktionstagen spielte er gemeinsam mit Nicola L. Hein von der Musikhochschule Lübeck zu den Naturklängen des Lübecker Mühlenteichs. Organisiert werden diese außergewöhnlichen Musikerlebnisse vom Museum für Natur und Umwelt in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Lübeck.
Dr. Susanne Füting, Direktorin des Museums für Natur und Umwelt, wird die Besucher des Konzerts begleiten. Sie hebt hervor: „Neben dem Klimawandel ist der dramatische Artenrückgang eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Bei den Aktionstagen steht einmal mehr die sinnliche Wahrnehmung der Artenvielfalt und ihrer Schönheit ganz im Fokus.“
Unbekannte tierische Mitbewohner
Auch die Fauna in und um Lübeck hält viele Begegnungen mit vielleicht bisher unbekannten Zeitgenossen bereit. Zum Beispiel kann man Wildtiere erahnen durch Spurensuche und Fährtenkunde auf dem Ringstedtenhof vom Verein Landwege, mit Keschern Krebse aus dem Krähen- und Mühlenteich fischen und natürlich, nach genauer Betrachtung, wieder freilassen, mit Taschenlampen Spinnen bei Nacht (be-)suchen oder mit Detektoren Fledermäuse orten.
Essbare Stadt – Natur schmecken
Das Thema „Essbare Stadt“ wird in kulinarischen Mitmachaktionen aufgegriffen: Kräuterbrunch im Kräutergarten des Haus der Kulturen, Teegenuss mit heimischen Heilpflanzen oder beim Entdecken von Wildstauden rund um den Mühlenteich und den Wallanlagen. Auf dem Öko- und Vielfaltsmarkt bietet die Gärtnerei Ringelblume aus Bliestorf einen Überblick heimischer Wildpflanzen, Küchenkräuter, Heilpflanzen und Gemüse. Die Gärtnerei ist Teilnehmerin an der vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Kampagne „Tausend Gärten - Tausend Arten“. Hier erfährt man unter anderem, wie Hausgärten zum Artenschutz beitragen können.
Öko- und Vielfaltsmarkt – mehr als nur ein Markt
Am Sonntag, 25. Mai 2025, erwartet der beliebte „Öko- und Vielfaltsmarkt" von 11:00 bis 17:00 Uhr im atmosphärischen Domhof seine Besucher. Hier stellen nicht nur regionale Initiativen, Vereine und Produzenten ihre Aktionen und Produkte vor: Programmpunkte wie: „Klimaschutz mit Messer und Gabel“, „Aktiv in der Essbaren Stadt Lübeck“, „Die Steinzeit lebt“, „Globales –Kulinarisches“ oder „Klänge von der Ostsee bis zur Tiefsee – Abtauchen mit Greenpeace Lübeck“ machen neugierig, an diesem Highlight für alle Sinne teilzuhaben.
25 Jahre Haus der Kulturen – 25 Jahre Urban Gardening – Interkulturell in Lübeck
Das Haus der Kulturen feiert sein 25-jähriges Bestehen! Auf dem Öko- und Vielfaltsmarkt stellt es seinen interkulturellen Kräutergarten am Dom, den Naschgarten an der Lübecker Stadtmauer im Baobab-Park und die Interkulturellen Bielefeldt-Gärten in Buntekuh vor – die Initiatoren freuen sich auf ein Kennenlernen, Wissensaustausch und laden dazu ein, sich in den Gartenprojekten künstlerisch, tänzerisch, musikalisch und/oder literarisch zu engagieren.
„Lübeck ist Hotspot der Artenvielfalt mit vielfältigen Lebensräumen – ein Besuch der Aktionstage kann Lübecks wunderbare Natur ein Stück näherbringen“, betont Birgit Hartmann, Bereichsleiterin für Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz.
Weitere Informationen und Programmübersicht:
Das Programmheft liegt in gedruckter Form im Museum für Natur und Umwelt und an anderen Stellen im Stadtgebiet aus und ist online unter https://museum-fuer-natur-und-umwelt.de sowie unter luebeck.de zu finden.
Museum für Natur und Umwelt wird erneuert
Das Museum für Natur und Umwelt Lübeck wird in den kommenden Jahren umfassend baulich und inhaltlich modernisiert. Neue Ausstellungen und ein erweitertes Bildungsangebot werden künftig verstärkt Themen wie Klimawandel und Artenvielfalt in den Fokus rücken.
Aktuelle Informationen zur Museumserneuerung finden Interessierte auf der Website des Museums oder im regelmäßig erscheinenden Newsletter.

Das Blaukehlchen, hier auf dem südlichen Priwall, ist ein streng geschützter Singvogel. Foto: Thomas Schwarzbach
Text-Nummer: 172785 Autor: Veranstalter/red. vom 21.05.2025 um 16.13 Uhr