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Hubbrücken: Politik möchte doch keine Fahrradrampe

Lübeck - Innenstadt: Eigentlich sollte die Sanierung der Hubbrücken bereits vor über zehn Jahren abgeschlossen sein. Die Pläne waren fertig, das Geld stand im Bundeshaushalt bereit. Es gab Protest gegen einen optischen Nachbau. Lübecks Politik verzögerte das Projekt über Jahre. Jetzt ist auch die Kommunalpolitik in der Realität angekommen.

Eigentlich sollten die Hubbrücken im Jahr 2013 saniert werden. Die Brückenteile sollten optisch genau den bestehenden Bauwerken entsprechen. In Lübeck gab es Protest und eine Unterschriftensammlung. Der Denkmalschutz werde nicht beachtet. Dazu kam das Problem der Barrierefreiheit. Die Politik griff die Proteste auf und stoppte das scheinbar unbeliebte Projekt.

Im Jahr 2021 beschloss die Bürgerschaft deshalb, auf Kosten der Stadt die ehemalige Eisenbahnhubbrücke zu sanieren. Sie sollte dann Fußgängern und Radfahrern barrierefrei zur Verfügung stehen. Proteste gab es nicht, obwohl klar war, dass entweder lange Rampen oder ein neuer Antrieb für Brückenöffnungen notwendig sind. Außerdem würde wohl kaum ein Radfahrer stadtauswärts zweimal die Fahrbahn kreuzen, um die gesonderte Brücke zu nutzen. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt hat dafür die Kosten ermittelt: Nur für die Sanierung der Eisenbahnbrücke muss Lübeck 22 Millionen Euro zahlen (wir berichteten).

Am Dienstag entscheidet der Hauptausschuss der Bürgerschaft über das weitere Vorgehen. Die Fachpolitiker im Bauausschuss sind sich einig: Das Projekt "Sanierung der Eisenbahnhubbrücke" wird sofort gestoppt. Einstimmig wurde beschlossen, entweder Aufzüge an der Gehwegbrücke zu bauen oder die Straßenbrücke um Rad- und Gehwege zu erweitern. Der Autoverkehr hätte dann nur noch eine Spur und würde an der Ampel abwechselnd für beide Richtungen grünes Licht bekommen. "Die Straßenhubbrücke wird schnellstens wiederhergestellt", so der Beschlussvorschlag.

Die Politik in Lübeck rückt von ihren Maximal-Ideen zu den Hubbrücken ab.

Die Politik in Lübeck rückt von ihren Maximal-Ideen zu den Hubbrücken ab.


Text-Nummer: 172794   Autor: VG   vom 16.05.2025 um 19.02 Uhr

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