Der Deutsche Orden feiert in Lübeck
Lübeck: Lübeck ist reich an Geschichte. Kaum bekannt ist, dass hier auch seit 800 Jahren der Deutsche Orden präsent ist. Die Komturei „An Elbe und Ostsee“ des Deutschen Ordens richtet an diesem Wochenende für die Ballei Deutschland die Investiturfeierlichkeiten in der Hansestadt Lübeck aus.Auch viele Lübecker wissen nicht, dass der Deutsche Orden bereits seit über 800 Jahren in Lübeck präsent ist. Damals war es eine Vereinigung von Kaufleuten aus Lübeck und Bremen, die sich im Rahmen des dritten Kreuzzuges vor Jerusalem zusammenfanden, um dort ein Feldlazarett aufzubauen. Dazu haben sie ihre Koggen zerlegt und auch der heutige Hochmeister des Ordens, Generalabt Frank Bayard kann nicht mehr genau sagen, wie sie damals wieder nach Hause gekommen sind.
Immerhin haben sie in der Kleinen Burgstraße 20 im Jahre 1220 eine Repräsentanz des Ordens eröffnet. Eine Tafel an der Seite des Kranenkonvents erinnert immer noch an diese Gründung.
An diesem Wochenende hat sich die Gemeinschaft des Ordens in Lübeck versammelt, um neue Mitglieder in ihren Reihen aufzunehmen. Das geschieht im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes im Lübecker Dom und nennt sich nach alter Tradition 'Investitur'. Stadtpräsident Henning Schumann gestand bei einem Empfang im Rathaus, dass sein Büro leichte Schwierigkeiten hatte, sich durch die umfangreiche Historie des Ordens bis in die heutige Zeit durchzuarbeiten. Ihm gelang das aber letztlich hervorragend. Er wusste zwischen Ballei und Komturei zu unterscheiden und begrüßte die oberste Ordensfrau formvollendet mit 'Generalassistentin Schwester Maria Franziska Meier'.
Lang anhaltender Beifall der Ordensmitglieder dankte ihm für seine Begrüßung, in der er nach den Worten von Hochmeister Bayard genau den Ton traf, der den Ordensmitgliedern das Gefühl gab, hier in der Hansestadt besonders willkommen zu sein.
Früher wurden neue Mitglieder noch zu Rittern ernannt. Die gibt es aber im Orden seit 1970 nicht mehr. Es ist vielmehr eine Vereinigung von Menschen, die sich sozialen und karitativen Aufgaben verpflichtet fühlen. Das Ganze war einmal überkonfessionell, hat aber heute eine starke katholische Prägung. Und einen Ehrenritter hat der Orden auch. Erzbischof Stefan Heße aus Hamburg, der sich den Zielen des Ordens verbunden fühlt, trägt diesen Ehrentitel.
Die Mitglieder des Ordens halten sich noch das ganze Wochenende in der Hansestadt auf. Hochmeister Bayard betonte mehrfach, dass alle sich hier sehr wohlfühlen und überall herzlich aufgenommen wurden.
Im Original-Ton hören Sie ein Interview von Harald Denckmann mit Hochmeister Frank Bayard zu der Veranstaltung in Lübeck.

Stadtpräsident Henning Schumann (rechts) mit Hofrat Wohnout-Wien, Schwester Maria Franziska Meier, Hochmeister Frank Bayard und Ballaimeister Thomas Jünger. Fotos, O-Ton: Harald Denckmann
Hier hören Sie den Originalton:
Text-Nummer: 172798 Autor: Harald Denckmann vom 17.05.2025 um 17.11 Uhr