Regio S-Bahn: Lübeck erleichtert über Erhalt der Bäderbahn
Lübeck: Die Hansestadt Lübeck zeigt sich erleichtert und erfreut über die aktuelle Wendung im Planungsverlauf zur Bäderbahn: Wie sich aus dem Erörterungstermin des Eisenbahn-Bundesamts (EBA) vom 7. Mai 2025 in Eutin ergibt, wird die bestehende Strecke nun doch vollständig erhalten bleiben. Damit bleibt auch der Ausbau einer Regio S-Bahn im Bereich Lübeck möglich.Eine physische Kappung nördlich von Haffkrug, wie sie von der DB InfraGO ursprünglich geplant war, ist nun vom Tisch. Stattdessen soll die Bäderbahn an beiden Enden mittels Weichen an die Aus- und Neubaustrecke angebunden werden, sodass ein durchgehender Zugverkehr Lübeck – Timmendorfer Strand – Neustadt i. H. grundsätzlich möglich bleibt.
„Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Deutsche Bahn eine Lösung gefunden hat, die den Streckenerhalt ermöglicht. Das ist ein wichtiger Etappenerfolg für die klimafreundliche Mobilität von morgen“, so Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau. „Die Bäderbahn ist nicht nur eine traditionsreiche Verbindung, sondern vor allem einer der wachstumsstärksten Schienenpersonennahverkehr-Korridore in Schleswig-Holstein.“
So ist die Strecke Lübeck – Neustadt über die Bäderbahn mit durchschnittlich über 4.150 Fahrgästen pro Tag im stärksten Querschnitt die zweitwichtigste Schienenpersonennahverkehr-Verbindung im Knoten Lübeck gleich nach der Strecke Lübeck – Hamburg und zeigt seit Jahren ein außergewöhnliches Fahrgastwachstum (+85 Prozent seit 2010). Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Neustadt i. H. gehören zu den am stärksten genutzten Stationen außerhalb des Verdichtungsraums.
Die angekündigte Integration der Bäderbahn in die Aus- und Neubaustrecke eröffnet endlich die Möglichkeit, diesen bedeutenden Korridor langfristig zu sichern. „Mit der nun geplanten Weichenanbindung an beiden Enden steht endlich die nötige Infrastruktur zur Verfügung, um diesen Zukunftskorridor in eine moderne, leistungsfähige Schienenpersonennahverkehr-Lösung zu überführen“, so Lübecks Bausenatorin Joanna Hagen. „Für Lübeck ist das eine große Chance, die verkehrliche Entwicklung in Stadt und Region aktiv und nachhaltig mitzugestalten.“
Weiterentwicklung zur Regio-S-Bahn Lübeck steht im Fokus
Durch die geplante Anbindung an die Aus- und Neubaustrecke bleibt die Flexibilität erhalten, auch künftig innovative und verlässliche Angebote im Bahnverkehr zu bieten. „Dass jetzt eine Lösung auf dem Tisch liegt, die Bestand und Zukunft miteinander verbindet, ist ein starkes Signal – und eine gute Grundlage für den weiteren Dialog“, betont Lübecks Verkehrswendebeauftragter Michael Stödter. Die Hansestadt Lübeck hatte sich frühzeitig gegen eine Kappung der Bäderbahn positioniert und mehrfach deutlich gemacht, dass eine solche Maßnahme die Stadtentwicklungsziele der Hansestadt Lübeck zur Verkehrswende und Klimaneutralität unterlaufen würde.
„Jetzt ist die Zeit reif, nach vorn zu schauen“, so Stödter. „Die Bäderbahn ist schon jetzt ein echtes Rückgrat für die Verkehrswende in der Region – und wir freuen uns auf den weiteren konstruktiven und fachlichen Austausch mit dem Land, wie wir das volle Potenzial dieses Korridors künftig gemeinsam bestmöglich heben können.“
Die Hansestadt Lübeck sieht die Entscheidung der DB InfraGO als Bestätigung dafür, dass sich der Einsatz für eine nachhaltige Bahnstrategie lohnt. Die Hansestadt Lübeck sieht nun die Chance, gemeinsam mit dem Land Schleswig-Holstein und der Region an einer zukunftssicheren, attraktiven SPNV-Lösung zu arbeiten. Dabei steht insbesondere die Weiterentwicklung zur Regio-S-Bahn Lübeck im Fokus.

Mit der Entscheidung der Bahn bleibt der Ausbau einer Regio S-Bahn im Bereich Lübeck möglich. Foto: JW/Archiv
Text-Nummer: 172841 Autor: Presseamt Lübeck/red. vom 19.05.2025 um 17.03 Uhr