Mangel an Lkw-Plätzen an den Autobahnen im Bereich Lübeck
Lübeck: Archiv - 20.05.2025, 18.57 Uhr: In Lübeck nächtigen Lkw-Fahrer oft in Straßen nahe den Anschlussstellen der Autobahnen. Sie haben auch keine andere Wahl. Der ACE Auto Club Europa e. V. hat die Autobahn-Parkplätze an der A20 und der A1 bei Lübeck getestet. Das Ergebnis: Sie sind überlastet.Entlang der A20 und der A1 machten sich vier Mitglieder des ACE-Kreises Lübeck/Ostholstein/Lauenburg und der ACE-Regionalbeauftragte Rüdiger Rohlf auf den Weg, um die Situation entlang der A20 und A1 unter die Lupe zu nehmen. Startpunkt war gegen 19.30 Uhr der Rastplatz Karkfeld Ost an der A20 Richtung Lübeck. Dort war es zu Beginn noch ruhig. Doch auf der Route Richtung Hamburg – über drei Rastanlagen hinweg, bis zur Anschlussstelle Stapelfeld – zeigte sich schnell ein anderes Bild. Auf dem Rückweg entlang der A1 und weiterer drei Rastanlagen endete die Tour schließlich auf dem Rastplatz Karkfeld West an der A20.
"Das Ergebnis: erschreckend", so der ACE. An den acht untersuchten Rastplätzen stehen laut Zählung insgesamt 141 Lkw-Stellplätze zur Verfügung. Gezählt wurden jedoch 241 abgestellte Lkw – das entspricht einer Überbelegung von rund 71 Prozent. Besonders alarmierend: Viele Lkw standen nicht auf regulären Stellflächen, sondern auf Zufahrten, Pkw-Parkplätzen oder sogar auf den Verzögerungsstreifen.
„Lkw-Fahrer müssen ihre gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten – das ist nicht verhandelbar“, betont Rüdiger Kleinert, Vorsitzender des ACE-Kreises Lübeck/Ostholstein/Lauenburg. „Aber was sollen sie tun, wenn es einfach keinen Platz gibt? Dann wird eben irgendwo gehalten – und das führt zu gefährlichen Situationen für alle.“
Am schlimmsten war die Lage auf dem Rastplatz Buddikate: Hier wurden 18 konkrete Verkehrsbehinderungen festgestellt. Auf dem Rastplatz Melmshöhe Richtung Lübeck waren sämtliche Pkw-Stellflächen durch Lkw zugeparkt. Ähnliche Bilder auch an den anderen Anlagen.
„Wir sprechen hier nicht von Einzelfällen. Wer abends unterwegs ist, sieht das jeden Tag – und genau das wollten wir dokumentieren“, sagt Kleinert.
"Die Ergebnisse verdeutlichen nicht nur die prekären Arbeitsbedingungen, denen Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer täglich ausgesetzt sind, sondern zeigen auch das erhebliche Risiko für alle Verkehrsteilnehmer auf", so das Fazit des Clubs. "Der Mangel an Lkw-Stellplätzen zwingt Fahrerinnen und Fahrer dazu, ihre Fahrzeuge in Bereichen abzustellen, die weder geeignet noch sicher sind. Dies führt unweigerlich zu gefährlichen Situationen, erhöht das Unfallrisiko und belastet das gesamte Verkehrssystem."
„Der schwerwiegende Mangel an Lkw-Stellplätzen ist längst kein Randthema mehr, sondern ein ernst zu nehmendes Problem für die Fahrerinnen, Fahrer und die Verkehrssicherheit auf unseren Autobahnen“, merkt Rüdiger Kleinert, Kreisvorsitzender des ACE Auto Club Europa in Lübeck/Ostholstein/Lauenburg an. „Die Ergebnisse unserer Zählaktion zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Wir fordern die Politik auf, den Ausbau von Lkw-Stellplätzen entlang der Autobahnen zu priorisieren.“ Die bundesweiten Ergebnisse der ACE-Aktion „Kein Platz, kein Halt? Parkplatzmangel als Verkehrsrisiko!“ werden am 18. Juni veröffentlicht.

Der ACE prüfte die Lkw-Stellplätze an der A1 und der A20 im Raum Lübeck und fordert die Politik zum Handeln auf. Fotos: ACE
Text-Nummer: 172868 Autor: ACE/red. vom 20.05.2025 um 18.57 Uhr