Forum gegen Extremismus, Antisemitismus und Diskriminierung

Lübeck: Auf seiner letzten Quartalssitzung hat das Forum für Migranten in der Hansestadt Lübeck einstimmig beschlossen, grundsätzlich keine Plattform für Parteien, Gruppierungen oder Privatpersonen bereitzustellen, die antisemitische, rassistische, undemokratische oder anderweitig diskriminierende Positionen vertreten. Dieser Beschluss ist Teil einer programmatischen Selbstverpflichtung für eine demokratische, inklusive und solidarische Gesellschaft.

Wir veröffentlichen die Mitteilung des Forums im Wortlaut:

(")Dem Beschluss ging eine intensive Auseinandersetzung in einer eigens eingerichteten Arbeitsgruppe voraus. Diese prüfte sorgfältig die Frage, ob das Forum Vertreter politischer Organisationen mit problematischen Positionen zu Veranstaltungen zulassen sollte. Ihr Vorschlag wurde als Programmatik des Forums einstimmig übernommen:

1. Keine Plattform für extremistische, demokratiefeindliche und menschenverachtende Positionen.

2. Klare und aktive Positionierung gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung.

3. Politische Bildung und Aufklärungsarbeit für ein respektvolles, solidarisches und vielfältiges Zusammenleben.

Das bedeutet auch den Aufbau und Pflege von Allianzen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Religionsgemeinschaften und Bildungseinrichtungen zur Verteidigung demokratischer Werte.

„Wir leben in einer Zeit, in der die Rechte von Minderheiten zunehmend unter Druck geraten“, erklärt Aydin Candan, Vorstandsvorsitzender des Forums. „Vor diesem Hintergrund setzen wir uns entschlossen für eine inklusive und respektvolle Gesellschaft ein. Das Forum engagiert sich für eine konstruktive, menschenrechtsbasierte Migrationspolitik.“

Das Forum wird sich nicht an Debatten beteiligen, die auf Relativierung, Verharmlosung oder Normalisierung von menschenfeindlichen Ideologien hinauslaufen. „Mit dieser Positionierung setzen wir ein klares Zeichen gegen Antisemitismus, für ein respektvolles Miteinander“, unterstrich Spyridon Aslanidis, Beauftragter des Forums gegen Antisemitismus sowie für interkulturelles und interreligiöses Zusammenleben. „Wir stehen für Diversität, Minderheitenrechte und ein friedliches Zusammenleben.“

Die aktuelle Kriminalstatistik des Bundesinnenministeriums zeigt: Im Jahr 2024 wurden mehr politisch motivierte Straftaten registriert als im Vorjahr. Besonders alarmierend: Die Zahl der Gewalttaten mit antisemitischem Hintergrund um rund 25 Prozent angestiegen.

„Das Forum steht für eine wehrhafte Demokratie. Wir leisten proaktive Bildungs- und Aufklärungsarbeit und sensibilisieren für historische wie gegenwärtige Formen von Ausgrenzung und Hass“, betonte Tarek Kayser, Beauftragter für Demokratische Teilhabe. „Wir treten für eine Gesellschaft ein, die Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung konsequent zurückweist und sich solidarisch gegen deren Verbreitung stellt.“

Zum Abschluss warnte Spyridon Aslanidis: „Antisemitismus darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Wer ihn duldet, macht sich mitschuldig an einer menschenverachtenden Ideologie. Wir wollen keine Welt, in der solche Haltung wieder salonfähig oder sogar alltäglich wird. Nie wieder.“(")

Tarek Kayser, Aydin Candan und Spyridon Aslanidis erläutern den Beschluss. Foto: Forum

Tarek Kayser, Aydin Candan und Spyridon Aslanidis erläutern den Beschluss. Foto: Forum


Text-Nummer: 172952   Autor: Forum/red.   vom 24.05.2025 um 11.30 Uhr

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