Großfeuer in der Schützenstraße: Tote Person gefunden
Lübeck - St. Lorenz Süd: Am Himmelfahrtstag, 29. Mai, gegen 13.42 Uhr wurden mehrere Notrufe abgesetzt. Aus der obersten Etage eines Mehrfamilienhauses in der Schützenstraße drang dichter Rauch. Kurze Zeit später schlugen Flammen aus den Fenstern. Zwei Personen wurden verletzt, in der Nacht zu Freitag wurde eine tote Person in der ausgebrannten Wohnung gefunden. Die Polizei sucht Zeugen, die den Brandausbruch beobachtet haben.
Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot aus. Alle Wachen der Berufsfeuerwehren und vier Freiwillige Feuerwehren waren vor Ort. Weiter Freiwillige Feuerwehren stellen den Grundschutz in Lübeck sicher. Anwohner waren aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Aufgrund der erheblichen Rauchentwicklung mussten folgende Straßen gesperrt werden: Schützenstraße, Hansestraße, Emilienstraße, Meierstraße und St.
Lorenz-Brücke.
Eine 30-jährige Anwohnerin rettete sich aus dem 2. Obergeschoss durch einen Sprung aus dem Fenster. Die Frau wurde zur medizinischen Versorgung mit Brandverletzungen und mutmaßlichen Knochenbrüchen in eine Klinik gebracht. Ein 72-jähriger Mann aus dem Erdgeschoss konnte gerettet und am Einsatzort mit Atemwegsbeschwerden ambulant behandelt werden.
Ein Nachbar hatte drei Personen in der Wohnung gesehen. Zwei Personen werden zunächst vermisst. Die Feuerwehr konnte nicht in die Wohnung vordringen. Das Treppenhaus ist komplett abgebrannt, die Wohnung ist einsturzgefährdet.
Am Abend rückte das THW an. Es schafft einen Zugang zu der Wohnung im zweiten Obergeschoss. Bei der Kontrolle der ausgebrannten Wohnung wurde eine tote Person gefunden. Gegen 23.30 Uhr bargen Einsatzkräfte der Feuerwehr die sterblichen Überreste eines Mannes aus dem Obergeschoss des Mehrfamilienhauses. Der Leichnam wurde beschlagnahmt und zwecks eindeutiger Identifizierung und Klärung der Todesursache in die Rechtsmedizin gebracht. Es handelt sich nach derzeitigem Sachstand um keinen gemeldeten Bewohner des Hauses.
Das brandbetroffene Mehrfamilienhaus ist nach derzeitigem Sachstand nicht bewohnbar. Fachberater des Technischen Hilfswerkes prüfen aktuell die Statik des Gebäudes. Die genaue Höhe des Sachschadens steht bisher nicht fest. Auch die unmittelbar angrenzenden Gebäude sind nicht bewohnbar. Für drei Menschen, darunter zwei aus unmittelbar angrenzenden Nachbargebäuden, wurde durch die Hansestadt Lübeck kurzfristig eine Unterbringung vermittelt.
Warum das Feuer am frühen Donnerstagnachmittag ausbrach, ist jetzt Gegenstand der eingeleiteten Ermittlungen der Lübecker Kriminalpolizei. Eine genaue Brandursache steht aktuell noch nicht fest. Am Freitagvormittag nahmen die Ermittler des Kommissariats 11 der Bezirkskriminalinspektion Lübeck mit Unterstützung der Berufsfeuerwehr Lübeck den beschlagnahmten und inzwischen ausgekühlten Brandort erneut in Augenschein. Zur Stunde führt die Polizei umfangreiche Zeugenbefragungen durch.
Im Rahmen der Ermittlungen suchen die Kriminalbeamten Zeugen, die Angaben zur Entstehung des Feuers machen können oder denen möglicherweise auch auffällige Geräusche, Personen oder Fahrzeuge zwischen 13 Uhr und 14 Uhr in der Schützenstraße aufgefallen sind. Hinweise nimmt die Polizei unter der zentralen Rufnummer 0451/1310 entgegen.

In der Schützenstraße kam es am Donnerstag zu einem Wohnungs- und Dachstuhlbrand. Fotos: STE
Text-Nummer: 173039 Autor: VG vom 30.05.2025 um 12.45 Uhr