Aidshilfe zum Pride-Monat: Wir stehen zur Community

Lübeck: Die Aidshilfe Lübeck für sexuelle Gesundheit e.V. betont zum Pride-Monat Juni ihre Verbundenheit mit der Community und macht auf ihre Angebote von Beratungen bis zu Test-Möglichkeiten aufmerksam.

"Das englische Wort Pride kann auf Deutsch nur unzureichend mit Stolz übersetzt werden. Die Ursprünge des Pride Monats gehen auf die Aufstände in der New Yorker Christopher Street zurück, zu denen es erstmalig am 28. Juni 1969 kam. Die queere Szene setzte sich aktiv gegen Unterdrückung und massive Gewalt zur Wehr", erläutert die Aidshilfe. "Dabei waren es in erster Linie queere Menschen aus den schwarzen und lateinamerikanischen Communities, die sich organisierten und für mehr Rechte kämpften. Eine der bekanntesten Aktivistinnen, war Marsha P. Johnson, die ebenfalls offen mit ihrer Tätigkeit als Sexarbeiterin und ihrer HIV-Infektion umging. Sie saß an den Sterbebetten anderer, sammelte Spenden und klärte unermüdlich über HIV und AIDS auf. Mit Blick auf ihr Leben und ihren tragischen Tod, der bis heute nicht offiziell als Mord anerkannt wurde, zeigt sich, warum „Stolz“ keine geeignete Übersetzung für Pride ist."

Es gehe nicht darum stolz auf eine Sexualität oder Identität zu sein, denn diese wähle oder erarbeite man nicht, betont die Aidshilfe. "Auch fühlen Menschen sehr viel mehr Gefühle als Stolz, wenn sie Diskriminierungen und Gewalt überlebt haben – oder das fortwährend tun müssen. Es wäre wohl eher traurig, wenn es Stolz erfordert, die Straftaten und Anfeindungen anderer zu überstehen."

"Marsha hat sich darüber nicht den Kopf zerbrochen, sie war zu sehr damit beschäftigt, Menschen zu mobilisieren und sie an ihre Würde zu erinnern. Denn das trifft es viel mehr: ein Monat, in denen wir die queere Community an ihre Würde erinnern und diejenigen würdigen, die unermüdlich gekämpft haben“, sagt Tristan Bielfeld, Mitarbeiter der Aidshilfe Lübeck. "Als Aidshilfe zeigen wir uns uneingeschränkt solidarisch mit der queeren Community und möchten wichtigen Vorreiterinnen wie Marsha Tribut zollen, indem wir ihre Arbeit zur HIV-Prävention fortführen. Zu einem stolzen und würdevollen Umgang mit Sexualität gehört auch der Zugang zu Gesundheitsangeboten. Wir bieten die Möglichkeit, sich kostenlos beraten zu lassen und sich kostengünstig auf HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten testen zu lassen. Immer mittwochs von 16.30 bis 19 Uhr ist der Moin Checkpoint für alle geöffnet und kann ohne vorherige Terminbuchung besucht werden."

Tristan Bielfeld ist Mitarbeiter der Aidshilfe Lübeck. Foto: Aidshilfe

Tristan Bielfeld ist Mitarbeiter der Aidshilfe Lübeck. Foto: Aidshilfe


Text-Nummer: 173190   Autor: Aidshilfe/red.   vom 08.06.2025 um 12.48 Uhr

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