Grüne: Energiewende nicht auf Kosten des Lübecker Stadtwaldes

Lübeck: Die Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat sich in ihrer letzten öffentlichen Fraktionssitzung intensiv mit der geplanten 380-kV-Überlandleitung durch den Moorgarten befasst. „Nach bisheriger Planung von TenneT sollen für das Vorhaben rund zehn Hektar wertvoller Lübecker Stadtwald gerodet werden“, heißt es dazu in einem Bericht der Grünen.

Wir veröffentlichen die Mitteilung der Grünen im Wortlaut:

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Zur Sitzung eingeladen waren Vertreter der Firma TenneT, der Lübecker Forstverwaltung sowie der Bürgerinitiative ‚Rettet den Stadtwald‘. Der TenneT-Mitarbeiter machte deutlich, dass der von ihnen gewählte Routenvorschlag auf einer gesetzlich geforderten Abwägung basiert, bei der öffentliche Flächen gegenüber privaten grundsätzlich bevorzugt würden – selbst, wenn damit erhebliche Eingriffe in ökologisch hochwertige Waldflächen verbunden sind.

Aus Sicht der Grünen Fraktion ist dies nicht hinnehmbar: „Der Lübecker Stadtwald hat sich durch die jahrzehntelange, nachhaltige Bewirtschaftung nach dem Lübecker Modell zu einem ökologisch bedeutsamen Mischwald entwickelt. Ihn zu opfern, kann nicht die einzige Option sein“, betont Silke Mählenhoff, umweltpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, „insbesondere da außerdem Flächen, die bereits als Ausgleichsfläche für ein Baugebiet dienen, erneut weichen müssten. Dafür sind dann wieder neue Ausgleichsflächen erforderlich, wie auch für den Wald. Diese werden nicht im Lübecker Stadtgebiet sein können, da wir keine ausreichenden Flächen mehr haben, sondern der Ausgleich erfolgt dann irgendwo in Schleswig-Holstein. Für Lübeck wäre dieser Wald dann auf jeden Fall verloren.“

Die Grünen werden sich in den weiteren Schritten des Planfeststellungsverfahrens entschieden dafür einsetzen, dass alternative Trassenführungen ernsthaft geprüft werden. Ziel müsse es sein, die Energiewende mit dem bestmöglichen Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu verbinden. Und es gibt alternative Möglichkeiten der Trassenführung. Diese wurden bisher nur nicht geprüft.

„Wir brauchen den Ausbau der Stromnetze, aber nicht um jeden Preis. Eine Leitungstrasse durch den Stadtwald wäre ein schwerer ökologischer Rückschritt – und aus unserer Sicht vermeidbar“, so die Fraktionsvorsitzende Mandy Siegenbrink abschließend.
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„Wir brauchen den Ausbau der Stromnetze, aber nicht um jeden Preis“, so die Fraktionsvorsitzende Mandy Siegenbrink. Foto: JW/Archiv

„Wir brauchen den Ausbau der Stromnetze, aber nicht um jeden Preis“, so die Fraktionsvorsitzende Mandy Siegenbrink. Foto: JW/Archiv


Text-Nummer: 173310   Autor: Grüne/red.   vom 13.06.2025 um 13.19 Uhr

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