Genickbruch-Gefahr: Köpper ins flache Wasser von der Travemünder Seebrücke

Lübeck - Travemünde: Archiv - 15.06.2025, 15.07 Uhr: Das Warnschild an der Travemünder Seebrücke ist so eindeutig, dass eigentlich jedem die Lust auf einen Sprung ins flache Wasser vergehen sollte. Eigentlich. Trotzdem riskierten auch an diesem Wochenende wieder zahllose Badegäste für den kurzen Spaß ein langes Leben im Rollstuhl.

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Die Sonne brennt auf den völlig überfüllten Travemünder Kurstrand. Da lockt eine Abkühlung in der Ostsee. Das Springen von der Seebrücke ist dabei allerdings aus gutem Grund verboten.

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So warnt etwa die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) in einer
Mitteilung eindringlich vor dem Kopfsprung ins flache Wasser. Der Leichtsinn führe jedes Jahr zu Badeunfällen, „darunter zahlreiche Querschnittlähmungen“. Eine Folge, wenn der Kopf unglücklich auf den Untergrund aufschlägt.

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In den meisten Fällen seien es junge Männer, die so in der Notaufnahme landen, heißt es in dem Bericht. Auch an der Travemünder Seebrücke sind es überwiegend Jungs und Männer, die mit einem Kopfsprung, manchmal noch mit vorausgehendem Salto, von der Brücke springen. Gern auch von einem der Brückenpfeiler aus, um noch mehr Sprunghöhe zu bekommen.

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Am Samstag (14.06.2025) wurde im Minutentakt gesprungen, unbehelligt von Kurverwaltung und DLRG. Das Wasser dort hat Stehhöhe, der Wasserstand kann sich ändern.

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In einem DGOU-Video auf YouTube.de erklärt ein Arzt, was im schlimmsten Fall passieren kann: Gelähmt im Wasser zu liegen, mit dem Gesicht nach unten, und bei Bewusstsein zu ertrinken. Oder eben im Rollstuhl zu landen, wie ein zum Unfallzeitpunkt 20-Jähriger erzählt, der sein leichtsinniges Verhalten nun ein Leben lang bereut.

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Die letzten derartigen Unfälle liegen in Travemünde zwar mehr als zehn Jahre zurück, aber es kann jeden Tag erneut passieren.

Kopfüber in den Rollstuhl? Am Wochenende wurde in Travemünde wieder im Minutentakt von der Seebrücke gesprungen. Fotos: Helge Normann

Kopfüber in den Rollstuhl? Am Wochenende wurde in Travemünde wieder im Minutentakt von der Seebrücke gesprungen. Fotos: Helge Normann


Text-Nummer: 173342   Autor: Helge Normann   vom 15.06.2025 um 15.07 Uhr

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