Lost Place mit Seeblick

Lübeck - Travemünde: Noch ein kräftiger Abbruch, und das Steilufer fängt direkt vorm Gartenzaun an: Für „Haus Seeblick“ wird es eng. Viele Jahre hatte das Gebäude der Jugendorganisation „Die Falken“ als Unterkunft mit spektakulärem Ostseeblick gedient. Als es nicht mehr bewohnbar war, wurde es einfach weiterverkauft. Und ist jetzt der sicherlich spektakulärste „Lost Place“ an der Küste.

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Seit Anfang des Jahres 2024 hat Brodten mit dem berühmten Haus den wohl schönsten „Lost Place“ an der Lübecker Bucht. Haus „Seeblick“ war immerhin sogar schon einmal Drehort für einen TV-Krimi. Doch die glanzvollen Tage sind lange gezählt.

Die Kurverwaltung warnt vor Uferabbrüchen und hat den Wanderweg vor dem Haus schon lange gesperrt. Manchmal wird die Absperrung von Fußgängern, Radlern, dem Vernehmen nach gelegentlich auch Anglern beiseitegeschoben, weil man keinen Umweg gehen will. Und von der Kurverwaltung dann wieder zurückgeschoben.

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Auch wenn die Absperrung angesichts oder offensichtlichen Gefahr zunehmend respektiert wird, die ausgeschilderte Umleitung über die Straßen Wieskoppel, Pfingstbusch und Hävenkamp wollen die meisten dann doch nicht gehen. Stattdessen hat sich hinter dem Haus ein solider Trampelpfad übers Privatgelände gebildet.

Das schöne Rotklinker-Gebäude sorgt dabei immer wieder für Gesprächsstoff unter den Passanten. Viele meinen, dass ein Abriss nicht mehr allzu lange dauern wird. Doch das wird schon lange erzählt und bislang widersetzt sich das um die 100 Jahre alte Gebäude seinem unvermeidlichen Ende.

Auf dem Portal “Kleinanzeigen“ wird derweil nach wie vor für einen weiteren Verkauf geworben. Ein Schnäppchenhaus ist das „Seeblick“ allerdings nicht, denn es sind „erhebliche Investitionen gegen zukünftiges Abrutschen notwendig“, wie es in der Verkaufsanzeige heißt.

Sicher ist, dass mit dem Verschwinden des Hauses das Brodtener Steilufer um eine beliebte Attraktion ärmer sein wird.

Der Weg vorm Haus ist lebensgefährlich und deshalb schon lange gesperrt. Das Gebäude steht leer. Fotos: Helge Normann

Der Weg vorm Haus ist lebensgefährlich und deshalb schon lange gesperrt. Das Gebäude steht leer. Fotos: Helge Normann


Text-Nummer: 173365   Autor: Helge Normann   vom 16.06.2025 um 15.51 Uhr

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