Auch die Lübecker Polizei hat jetzt Taser
Lübeck: Im Jahr 2022 hat die Landespolizei Schleswig-Holstein den Einsatz von Tasern getestet. Das Ergebnis war positiv. Als erstes Lübecker Revier kommen die "Distanzelektroimpulsgeräte" jetzt im Bereich des 4. Reviers zum Einsatz.Seit der Einführung des Distanzelektroimpulsgeräte (DEIG), so die offizielle Bezeichnung der Polizei, kam es in Schleswig-Holstein zu insgesamt 71 polizeilichen Einsätzen (inklusive der Erprobungsphase mit 35 Einsatzsituationen), bei denen das Gerät zur Unterstützung von Einsatzmaßnahmen genutzt wurde. In acht dieser Einsätze kam es zu einer DEIG-Schussabgabe.
Das Prinzip der neuen Waffe: Sollten Angreifer nicht aufgeben, wird der Taser eingesetzt. In der ersten Phase knistert er und zeigt mit Lichtpunkten den Bereich an, der getroffen werden würde. Im zweiten Schritt werden dann die Elektroden verschossen und senden für fünf Sekunden einen starken Stromimpuls aus. Der Gegner ist in dieser Zeit bewegungsunfähig und kann festgenommen werden. Der Einsatz ist schmerzhaft, hinterlässt in der Regel aber keine bleibenden Schäden. Personen mit Herzproblemen sollten aber besser den Einsatz abwenden.
"Der Einsatz ist grundsätzlich erlaubt bei Straftaten einer gewissen Schwere oder Einsatzlagen mit einer besonderen Gefährlichkeit, grundsätzlich nicht bei Bagatelldelikten", so das Innenministerium. Der Taser schließt eine Lücke zwischen dem Einsatz eines Schlagstocks oder Pfeffersprays und der Schusswaffe, die in der Regel zu schweren Verletzungen führt.
Wann die Distanzelektroimpulsgeräte auch in den anderen Lübecker Revieren eingeführt werden, steht bislang nicht fest.

Die Polizei stellte am Donnerstag die neue Waffe vor. Fotos: JW
Text-Nummer: 173428 Autor: VG vom 19.06.2025 um 12.22 Uhr