Lübecks Defizit steigt dieses Jahr auf über 100 Millionen Euro

Nach den ersten Zahlen werden die einzelnen Fachbereiche der Stadtverwaltung ihr Defizit um 20,7 Millionen Euro vergrößern. Der größte Posten ist dabei die Kinderbetreuung, die der Stadt rund 13,3 Millionen Euro mehr kosten wird als erwartet. Beim Rettungsdienst werden in diesem Jahr sechs Millionen Euro weniger eingenommen, da die Abrechnungen früher erfolgt sind und auf das vergangene Jahr gebucht wurden.

Es gibt auch positive Nachrichten: Aus dem Finanzausgleich bekommt Lübeck eine Million Euro mehr als erwartet. Das Aufkommen an Konzessionsabgaben und Steuern steigt leicht um 600.000 Euro.

Bei den Investitionen verschieben sich zwei große Projekte: Die Erneuerung von Gleis 11 am Skandinavienkai wurde noch nicht vom Eisenbahnbundesamt genehmigt. Die 2,9 Millionen Euro werden auf kommendes Jahr verschoben. Und wann die gut eine Million Euro für das Fahrradparkhaus am Bahnhof benötigt werden, ist noch unklar (wir berichteten).

Nicht jede Spar-Idee lässt sich auch umsetzen. So hat die Bürgerschaft eine Einsparung von 300.000 Euro bei den Mietkosten beschlossen, da die Mitarbeiter auch zu Hause arbeiten können. Dem stehen allerdings langfristige Mietverträge entgegen, so die Verwaltung. Lediglich der Mietvertrag in der Fischergrube 52 kann zum kommenden Jahr gekündigt werden. Das würde den Haushalt 2026 um 170.000 Euro entlasten.

Nach der Auswertung des ersten Quartals erwartet die Stadtverwaltung in diesem Jahr ein Minus von 105,5 Millionen Euro.

Text-Nummer: 173541   Autor: VG   vom 24.06.2025 um 15.15 Uhr