60 Interessierte bei Lesung mit Sarah Zöllner

Lübeck - Innenstadt: Rund 60 Mütter, Großmütter, Kommunalpolitiker und Interessierte nahmen am Sonntag, 29. Juni 2025, im Willy-Brandt-Haus an der Lesung „Mütter macht Politik“ (Wir berichteten) teil. Die Autorin und Journalistin Sarah Zöllner stellte dar, warum Mütter besonders gut geeignet sind, um Politik zu machen und warum Parteien auf sie nicht verzichten können.

„Mütter sind gut organisiert, haben ein breites Netzwerk und sind durchsetzungsstark“, so die Autorin. „Zudem kennen sie sich gut vor Ort aus und kennen die Probleme von Familien. Und sie haben zudem viele weitere Kenntnisse und Netzwerke aus ihrem beruflichen Kontext.“

In ihrem Buch „Mütter in die Politik“ hat die Autorin mit 21 Müttern gesprochen, die in der Kommunal-, Landes-, Bundes- und Europapolitik oder in privaten Initiativen, Stiftungen und Verbänden aktiv sind. Auszüge daraus las sie an diesem Sommerabend.

In der anschließenden Diskussion wünschten sich die anwesenden Frauen beispielsweise eine wertschätzendere Diskussionskultur in der Lübecker Bürgerschaft, die Begrenzung von Rede- und Sitzungszeiten oder eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt.

Außerdem ging es um alltägliche Fragen und Probleme von Müttern, wie dem Zugang zu Hilfe und Informationen oder den z.T. wieder eingeschränkten Zugang zum Homeoffice.

Petra Schmittner vom Frauenbüro der Hansestadt Lübeck, die seit Jahren die Reihe „Mehr Vielfalt in die Kommunalpolitik“ für das Frauenbüro begleitet, bestätigte, dass es in Lübeck eine große Anzahl an politisch interessierten und engagierten Frauen gebe.

„Dennoch ist der Anteil der Frauen in der Bürgerschaft in den letzten Jahren immer weiter gesunken“, so Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck. „Und seit der letzten Kommunalwahl haben sich von den wenigen Frauen, die in der Bürgerschaft waren, einige entschieden, diese wieder zu verlassen. Wir brauchen mehr Sensibilität bei den politisch Verantwortlichen für die Bedarfe von Müttern und anderen Sorgeverantwortlichen (Väter, Pflegende) sowie die Berücksichtigung der Kompetenzen einerseits und der begrenzten Zeiten andererseits, die diesen zur Verfügung stehen. Dazu gehört auch, parteiinterne Regelungen und Strukturen vor Ort unter die Lupe zu nehmen - aus der Perspektive von Frauen und Müttern. Eine Beteiligung von Müttern muss einfach gemacht werden, erst dann können die Parteien sie und ihre Perspektiven integrieren und von diesen profitieren.“

Mütter, Großmütter und andere interessierte Frauen, die überlegen, aktiv zu werden, finden auf der Seite www.luebeck.de (Frauen in die Politik - Rathaus) weitere Termine und Informationen, zum Beispiel den Landtag in Kiel zu besuchen (Mittwoch, 24.09.2025) oder an einer frauenpolitischen Rathausführung (Montag, 20.10.2025) oder einem „Einstieg“ in die Kommunalpolitik (Freitag, 21.11.2025) teilzunehmen. Es gibt dort auch eine Broschüre für den Einstieg in die Kommunalpolitik und das kommunalpolitische Glossar, in dem viele Möglichkeiten der Beteiligung in Lübeck aufgezeigt und Begriffe erklärt werden.

Rund 60 Interessierte nahmen im Willy-Brandt-Haus an der Lesung „Mütter macht Politik“ teil. Foto: Archiv/HN

Rund 60 Interessierte nahmen im Willy-Brandt-Haus an der Lesung „Mütter macht Politik“ teil. Foto: Archiv/HN


Text-Nummer: 173688   Autor: Frauenbüro/red.   vom 01.07.2025 um 14.56 Uhr

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