Lübeck hofft auf 423 neue Sozialwohnungen im kommenden Jahr
Lübeck: Seit Jahren gibt es einen hohen Bedarf an "öffentlich gefördertem Wohnraum", umgangssprachlich Sozialwohnungen genannt. Für ganz Schleswig-Holstein stehen im kommenden Jahr aber nur 400 Millionen Euro zur Verfügung. Lübeck hat deshalb eine Prioritätenliste aufgestellt.Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist groß. Lübeck hat deshalb für Bauprojekte schon Mindestquoten für Sozialwohnungen vorgeschrieben. Die helfen aber nicht, wenn die notwendigen Fördergelder nicht zur Verfügung stehen. Mit den aktuellen Planungen könnten in Lübeck innerhalb eines Jahres 423 neue Sozialwohnungen entstehen, weitere 131 Wohnungen könnten nach Sanierung wieder in die Sozialbindung kommen oder verbleiben.
Aktuell gibt es zwölf Bauprojekte in Lübeck. Damit die Stadt bei der Vergabe der Mittel möglichst gut abschneidet, hat die Verwaltung ein "Ranking" aufgestellt.
Ganz oben auf der Liste steht die Neue Teutendorfer Siedlung in Travemünde. Hier sind 100 geförderte Wohneinheiten vorgesehen. Wenn es keine Förderung gibt, kann der Investor laut Vertrag auf Sozialwohnungen verzichten. Das zweite Projekt ist das Neubaugebiet "Lauerhofer Feld" an der Schlutuper Straße. Hier sind 130 Sozialwohnungen geplant. Und auch hier hat die Stadt einen Vertrag: Wenn weniger als 80 Wohneinheiten gefördert werden, dürfen bis zu 50 Prozent der übrigen Wohnfläche als Eigentumswohnungen errichtet werden (maximal 80 Eigentumswohnungen insgesamt). Projekt Nummer drei ist die Nördliche Wallhalbinsel mit 64 Studenten-Wohnungen. Ebenfalls Aussicht auf Förderung hat das Pommernzentrum in Travemünde. Hier hat der Investor 80 Sozialwohnungen eingeplant. Gibt es Abstriche bei der Förderung, werden nur 40 geförderte Wohnungen gebaut.
Eine Übersicht über alle Projekte gibt es unter www.luebeck.de.

In Lübeck könnte es im kommenden Jahr 423 neue Sozialwohnungen geben, falls es ausreichend Fördergelder gibt.
Text-Nummer: 173691 Autor: VG vom 01.07.2025 um 18.23 Uhr
Kommentare zu diesem Text:
Jon Dohe
schrieb am 01.07.2025 um 19.19 Uhr:
"Lübeck hofft auf Fördergelder..." (= von anderen erwirtschaftetes Geld)
Wir wollen hier in der Stadt vieles, nur können wir das nicht bezahlen.
Das die Gelder für die Zerstörung von Infrastruktur, Party, ideologisches ausbremsen vom Individualverkehr allgemein, ... reicht, das werden die Wohnbedürftigen sicherlich verstehen und gerne weiter bezahlbaren Wohnraum suchen. Oder?
Andi
schrieb am 01.07.2025 um 20.24 Uhr:
Ich lese nur gefördert. Also wieder nur Wohnraum für (...) usw.
Der Normalo darf sich weiter hinten anstellen oder was.
reSh
schrieb am 01.07.2025 um 21.42 Uhr:
@Andi: Ob es nun für den "Normalo" oder Bedürftige ist, spielt in der aktuellen Marktsituation keine Rolle. Jede Wohnung, welche hinzukommt, entspannt den Markt.
Hans-Georg Kloetzen
schrieb am 02.07.2025 um 09.28 Uhr:
@Andi: "Geförderter Wohnraum" = Sozialwohnungen.
Lukas
schrieb am 02.07.2025 um 10.36 Uhr:
@Jon Dohe
kaum ein Projekt kommt inzwischen ohne Förderung einer höheren Organisationsebene aus (also im Falle Lübeck die Landes- oder Bundestöpfe) In diesen Töpfen ist, da die meisten Abgaben vom Lohn Gewerbe etc nicht an die Kommunen selbst sondern eben Land/Bund gehen also auch das in Lübeck erwirtschaftete Geld anteilig.
Förderstrukturen sind umfangreich und haben eben das Problem das man zum Projektstart oft nicht weiß ob und wenn ja wie hoch die Förderung ausfällt.
Generell hilft es neuen Wohnraum zu schaffen (solange es eben nicht Luxuswohnungen sind) dem Wohnungsmarkt. Allerdings sollten große Immobilien und Wohnungskonzerne aber deutlich mehr unter dem Gesichtspunkt "Eigentum verpflichtet" in die Verantwortung genommen werden nicht nur für die "Shareholder" zu denken sondern auch für die Allgemeinheit.
Gerne also mehr Wohnungsgenossenschaften.
Autofreund
schrieb am 02.07.2025 um 11.26 Uhr:
Hoffen und harren hält so manchen zum Narren.
Das sieht man in Lübeck besonders deutlich an der Infrastruktur.
Aber hofft ruhig weiter...
Hans Hansen
schrieb am 02.07.2025 um 12.35 Uhr:
400 Sozialwohnungen? Und das trauen die sich zu erwähnen? Lächerlich winzige Zahl. Mitten in einer existenziellen Wohnraumkrise und Politik und Verwaltung ignorieren sie, weil man mit Entgeltgruppe 11 und mehr natürlich bequeme Auswahl auf dem Wohnungsmarkt hat.
Ottonormale, die ihren Lohn hart verhandeln müssen, leben in einer echten Krise. (...) Echte materielle Nöte sind das. Statt also Ordnungsämter aufzurüsten, Grundstücke an Hamburger Nobelinvestoren zu vergeben und Prestigekeller in irgendwelche Literaturmuseen zu knallen, brauchen wir sofortigen Ausgabenstop für diesen ganzen Unsinn, sofortiges Genehmigungsmoratorium für ALLE Luxusbauten und Focus aller Verwaltungsressourcen auf Wohnraum im unteren und mittleren Sektor.