Forum: KI zum Wohle aller Menschen entwickeln

Lübeck: Beim bundesweiten Digitaltag engagierten sich zahlreiche Lübecker Organisationen für eine inklusive digitale Zukunft. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Förderung digitaler Teilhabe – insbesondere beim Thementag des Forums für Migranten in Kooperation mit der Stabsstelle Migration und Ehrenamt der Hansestadt Lübeck.

Im Rahmen des städtischen Programms Social Smart City Hansestadt Lübeck lud der Bereich Digitalisierung, Organisation und Strategie zu einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm ins Übergangshaus ein. Die Teilnehmer erwarteten Fachvorträge, Fragerunden und Mitmachformate, moderiert von Prof. Dr. Moreen Heine von der Universität zu Lübeck. Gemeinsam mit der Stabsstelle Migration und Ehrenamt wurden Herausforderungen der digitalen Inklusion beleuchtet und konkrete Lösungsansätze diskutiert.

„Teilhabe und Zusammenhalt funktionieren nur, wenn alle verstehen, worum es geht“, betonte Gencel Bagci, Digitalbeauftragter des Forums. Menschen mit Migrationsgeschichte begegnen im digitalen Alltag oft Barrieren – von fehlenden Geräten über Sprachhürden bis zu Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Tools. Das Ziel: digitale Angebote mehrsprachig, niedrigschwellig und barrierearm gestalten.

Philipp Köhler von der Stabsstelle Migration und Ehrenamt betonte die Bedeutung verständlicher Informationen und digitaler Sprachmittlung. Als gelungenes Beispiel hob er die Plattform „Migration in Lübeck“ auf der städtischen Website hervor sowie die Möglichkeit, für Verwaltungstermine online Sprachmittlung zu buchen – etwa bei der Sozialen Sicherung oder der Ausländerbehörde.

Ein Parcours zum Thema „Künstliche Intelligenz” ermöglichte den Besuchern einen praxisnahen Zugang zu diesem Thema. Er wurde von Gudrun Neuper, der KI-Beauftragten des Forums für Migranten, konzipiert. An verschiedenen Stationen konnten die Besucher erleben, wie KI im Alltag funktioniert, wofür sie genutzt wird und welche Chancen sowie Risiken ihre Nutzung birgt.

„Unser Ziel war es, KI greifbar zu machen als unterstützendes Werkzeug für alle“, betonte Gudrun Neuper. „Dies wird erreicht, wenn eine faire und zum Wohle aller Menschen ausgerichtete Entwicklung beachtet wird“, so Neuper. „Daher muss die Entwicklung künstlicher Intelligenz ethisch verantwortungsvoll und frei von Rassismus erfolgen. Nur so kann KI ihr großes Potenzial für benachteiligte Gruppen entfalten.“

Ein weiterer Höhepunkt war die feierliche Auslosung des neuen Digitalbeirats der Hansestadt Lübeck. Aus zahlreichen Bewerbungen wurden die neuen Mitglieder bestimmt, darunter auch zwei Vertreter des Forums für Migranten: Gudrun Neuper und Gencel Bagci. Die Auslosung fand im Beisein von Bürgermeister Jan Lindenau, Chief Digital Officer Dr. Stefan Ivens und Gleichstellungsbeauftragter Elke Sasse statt.

„Wir freuen uns sehr, dass das Forum nun auch im Digitalbeirat mitwirkt“, sagte Meltem Gürsoy, Vorstandsmitglied des Forums. „Unser Ziel ist es, migrantische Perspektiven in die digitale Zukunft Lübecks aktiv einzubringen und mitzugestalten. Dabei ist es uns besonders wichtig, digitale Teilhabe für alle zu ermöglichen, zum Beispiel durch mehrsprachige Informationsangebote, leicht zugängliche digitale Bildung und niedrigschwellige Schulungen zur Nutzung von Online-Diensten der Stadtverwaltung. Nur so können alle Menschen, unabhängig von Herkunft oder Sprache, an der digitalen Gesellschaft teilhaben.“

Gudrun Neuper und Meltem Gürsoy vertreten das Forum für Migranten im Digitalbeirat der Stadt. Foto: Forum

Gudrun Neuper und Meltem Gürsoy vertreten das Forum für Migranten im Digitalbeirat der Stadt. Foto: Forum


Text-Nummer: 173773   Autor: Forum/red.   vom 06.07.2025 um 08.44 Uhr

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Kommentare zu diesem Text:

andre klar

schrieb am 07.07.2025 um 02.36 Uhr:
Wo, um Himmels Willen, wird denn in der Lübecker Verwaltung KI eingesetzt ? Da gibt es ja nicht mal NI ! In der lübschen Verwaltung gilt es in den nächsten 10 Jahren den Umstieg von Fax auf E-Mail zu meistern, für die Beteiligten schon herausfordernd genug (+30 % Stellen werden dafür mindestens zusätzlich benötigt).
Aber zum Glück gibt es von der Privatindustrie ja genügend kostenlose Tools, um die deutsche Sprache zu erlernen (Duolingo, etc...), dazu kommen ja noch die zahllosen teuren von den Behörden bezahlten individuellen Sprachkurse, damit sollte nach einem Jahr Sprachlevel B2 und eine Konversation mit deutschen Behörden machbar sein. (...)

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