Kühlschrank an der Bushaltestelle entsorgt
Lübeck - St. Gertrud: Archiv - 15.07.2025, 16.53 Uhr: Die Zahl der Meldungen über den Mängelmelder der Stadt ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Und das hat auch seine Gründe, wie Harald Denckmann an einem besonders dreisten Fall der illegalen Müllentsorgung zeigt.
Es gibt so Momente, da überfällt einen als Normalbürger die absolute Fassungslosigkeit. Die Entsorgungsbetriebe geben sich alle Mühe, die Stadt hinreichend sauber und wohnlich zu halten; es gibt die Möglichkeit der Sperrmüllabfuhr, Altmetalle werden abgeholt, wenn man es wünscht, und vor nicht langer Zeit, ist auch in der Posener Straße ein Hof eingerichtet worden, an dem Müll jeglicher Art problemlos angeliefert werden kann.
Kein Grund also für den grenzwertigen Bürger, bei Nacht und Nebel einen alten Kühlschrank in seinen Kofferraum zu laden und still und heimlich an der Bushaltestelle Israelsdorf neben der Travemünder Allee zu werfen. Dass das vergammelte Gerät dann neben der Straße liegt und auf Kosten der Allgemeinheit eingesammelt und beseitigt werden muss, scheint für den hirnlosen Zeitgenossen eine selbstverständliche Leistung des Staates zu sein. Die Verwaltung weiß nun aber, beseitigt werden muss ein derartiger Missstand schnell, denn sonst setzt der sattsam bekannte 'broken window effect' ein. Es gibt Zeitgenossen, die so ein Gerät neben der Straße liegen sehen und sich nicht, wie wir, darüber aufregen, sondern gleich noch ihren eigenen Müll darüber werfen.
Nun gibt es mittlerweile in der Hansestadt Strukturen, die auch solche idiotischen Aktionen auffangen. Von daher melden wir diesen Vorfall mit diesem Artikel gleich einmal dem ‚Anliegenmanagement‘ der Hansestadt, damit die wilde Müllkippe gar nicht erst entsteht, sondern im Ansatz so schnell wie möglich wieder aufgelöst wird. Über diese Einrichtung kann der Bürger auf Missstände hinweisen, deren Bearbeitung dann zeitnah in die Wege geleitet wird. Das ist bisher ein Erfolgsmodell. Mit 2000 Meldungen pro Jahr hat das einmal angefangen, mittlerweile werden pro Jahr 8000 Ereignisse gemeldet. In der letzten Bürgerschaftssitzung hat der Bürgermeister daher eine zusätzliche Stelle zur Bearbeitung der Bürgeranliegen beantragt, die ihm aber mit Hinweis auf die Haushaltslage nicht genehmigt wurde. Er sieht daher voraus, dass die Bearbeitung der Vorfälle demnächst länger dauern wird und dann die Beschwerden auflaufen werden, dass die Stadt nichts tut.

Da nützt es dann auch nichts, dass auf dem Kühlschrank an der Travemünder Allee das schöne Hinweisschild 'Öko-Tech' klebt und das Gerät die schöne Bezeichnung 'Respekta' trägt.
Ein wenig Respekt vor der Umwelt wäre in diesem Zusammenhang nicht schlecht, und was das ökologische Bewusstsein betrifft, könnte der dumpfe Vorbesitzer noch so einiges von seinem Kühlschrank lernen.
Der städtische Mängelmelder ist über die App "MeinLübeck" oder die Internetseite der Stadt www.luebeck.de erreichbar.
Im Original-Ton hören Sie einen Auszug aus einem Interview von Harald Denckmann mit Bürgermeister Jan Lindenau zum Mängelmelder.

Solche Vorgänge können über den Mängelmelder der Stadt gemeldet werden. Fotos, O-Ton: Harald Denckmann
Hier hören Sie den Originalton:
Text-Nummer: 173976 Autor: Harald Denckmann vom 15.07.2025 um 16.53 Uhr
