SPD: Großes Interesse an Diskussion über die Türkei

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 16.07.2025, 08.45 Uhr: Unter dem Titel „Türkei und Wir – Aktuelle Entwicklungen und ihre Folgen“ fand am Dienstagabend eine gut besuchte Podiumsdiskussion im Bürgerschaftssaal des Lübecker Rathauses statt.

Eingeladen hatte die AG Migration und Vielfalt der SPD Lübeck, um gemeinsam mit Experten, Aktivisten und interessierten Bürgern über die politischen Entwicklungen in der Türkei und deren Auswirkungen auf die türkischstämmige Diaspora in Deutschland zu sprechen.

Die Veranstaltung wurde von Aydin Candan, Vorsitzender der AG Migration und Vielfalt und Mitglied der SPD-Fraktion in der Lübecker Bürgerschaft, eröffnet. In seinem Grußwort betonte er die Relevanz des Themas für die Lübecker Stadtgesellschaft: „Die Entwicklungen in der Türkei beschäftigen viele Menschen hier vor Ort – emotional, politisch, familiär. Wir wollen darüber sprechen, was das mit uns macht und wie wir gemeinsam damit umgehen können.“

Im Anschluss hielt Meltem Gürsoy, stellvertretende Vorsitzende der AG Migration und Vielfalt, einen eindrucksvollen Impulsvortrag. Darin erläuterte sie die Hintergründe der aktuellen Verhaftungswellen in der Türkei sowie die anschließenden Proteste. Sie hob insbesondere die schwierige Lage junger Menschen mit türkischem Migrationshintergrund hervor, die sich häufig zwischen verschiedenen kulturellen und politischen Identitäten bewegen.

Als fachlicher Impulsgeber folgte Dr. Yaşar Aydın, Politikwissenschaftler an der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. In seiner Analyse beleuchtete er die politischen Strategien der AKP-Regierung, die dahinterstehenden Motive sowie die möglichen Auswirkungen auf die Zukunft des Landes. Dabei spannte er den Bogen von innenpolitischen Dynamiken bis hin zu außenpolitischen Implikationen für Europa und Deutschland.

Im zweiten Teil der Veranstaltung erhielten die zahlreichen Gäste, darunter sowohl türkeistämmige als auch deutsche Teilnehmer, die Möglichkeit, Fragen an das Podium zu richten. Besonders intensiv diskutiert wurde die bislang zurückhaltende Reaktion der deutschen Politik auf die zunehmende Autokratisierung in der Türkei. Auch die Frage, inwiefern wirtschaftliche und diplomatische Hebel seitens der Bundesrepublik genutzt werden könnten, stand im Fokus der Diskussion.

Die Veranstaltung endete nach rund zwei Stunden mit einem offenen Austausch unter den Teilnehmenden. Das große Interesse und die lebhafte Debatte zeigten deutlich: Die politischen Entwicklungen in der Türkei haben unmittelbare Auswirkungen auf das Zusammenleben in deutschen Städten – und erfordern Räume für Dialog, Reflexion und gegenseitiges Verständnis.

Die AG Migration und Vielfalt der SPD Lübeck hatte zu einer Podiumsdiskussion im Rathaus eingeladen. Foto: SPD

Die AG Migration und Vielfalt der SPD Lübeck hatte zu einer Podiumsdiskussion im Rathaus eingeladen. Foto: SPD


Text-Nummer: 173979   Autor: SPD/red.   vom 16.07.2025 um 08.45 Uhr

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