BfL: Altersarmut nachhaltig bekämpfen

Lübeck: Archiv - 28.07.2025, 11.27 Uhr: Die Bürger für Lübeck (BfL) unterstützen einer Mitteilung zufolge einen SPD-Vorschlag zur Erwerbstätigenversicherung. Altersarmut solle nachhaltig bekämpft werden, so die BfL. Im Jahr 2022 habe die durchschnittliche gesetzliche Bruttorente (Pension) in Österreich rund 1.646 Euro pro Monat betragen. „Das sind 47 Prozent mehr als in Deutschland, wo Rentner im Schnitt mit 1.120 Euro auskommen müssen“, zieht die BfL einen Vergleich.

Wir veröffentlichen die Mitteilung der BfL im Wortlaut:

Die Bürger für Lübeck (BfL) sprechen sich klar für eine grundlegende Reform der Rentenversicherung in Deutschland aus und unterstützen nachdrücklich den Vorschlag der SPD, eine Erwerbstätigenversicherung einzuführen. In Zukunft sollen auch Beamte, Selbstständige und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen – ein Schritt, den viele europäische Nachbarn bereits erfolgreich gegangen sind.

„Die Rentenversicherung muss gerechter und nachhaltiger finanziert werden“, erklärt BfL-Vorsitzender Lothar Möller, Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. „Nur wenn alle Einkommensgruppen in die Rentenversicherung einbezogen werden, lässt sich ein Absinken des Rentenniveaus und ein weiteres Ansteigen der Beitragssätze verhindern.“

Ein Blick nach Österreich zeigt, wie ein starkes und gerechtes umlagefinanziertes Rentensystem funktionieren kann. Dort zahlen alle Erwerbstätigen – also auch Selbstständige und Beamte – in die gesetzliche Rentenkasse ein. Das Ergebnis ist deutlich sichtbar: höhere Renten bei stabilen Beitragssätzen.

Im Jahr 2022 betrug die durchschnittliche gesetzliche Bruttorente (Pension) in Österreich rund 1.646 Euro pro Monat – das sind 47 Prozent mehr als in Deutschland, wo Rentnerinnen und Rentner im Schnitt mit 1.120 Euro auskommen müssen.

„Wir sollten uns nicht weiter vormachen, dass sich die demografische Realität durch reine Appelle an die Arbeitsmoral lösen lässt“, sagt Möller mit Blick auf die jüngsten Aussagen von Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU). „Ein höheres Renteneintrittsalter mag für einige Sinn ergeben, doch es löst nicht das strukturelle Problem eines ungerechten und unvollständigen Rentensystems.“

Zudem warnt Möller vor der Illusion kapitalgedeckter Systeme. „Wer auf private Vorsorge setzt, riskiert viel und gewinnt wenig. Gerade die Erfahrungen seit der Finanzkrise haben gezeigt, dass die Renditeversprechen der Finanzmärkte oft trügen. Eine solide gesetzliche Rente ist und bleibt das zuverlässigste Modell.“

Die BfL fordern deshalb eine breite politische Debatte, die sich nicht nur auf die Verlängerung der Lebensarbeitszeit konzentriert, sondern echte Strukturreformen anpackt. Eine Erwerbstätigenversicherung nach österreichischem Vorbild wäre ein entscheidender Schritt in Richtung Generationengerechtigkeit und sozialer Sicherheit.
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„Die Rentenversicherung muss gerechter und nachhaltiger finanziert werden“, erklärt BfL-Vorsitzender Lothar Möller, Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Foto: Archiv

„Die Rentenversicherung muss gerechter und nachhaltiger finanziert werden“, erklärt BfL-Vorsitzender Lothar Möller, Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Foto: Archiv


Text-Nummer: 174188   Autor: BfL/red.   vom 28.07.2025 um 11.27 Uhr

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