Schwalben-Freundliche Häuser ausgezeichnet
Lübeck: Archiv - 01.08.2025, 10.51 Uhr: Schwalben haben es schwer: Wegen des Insektensterbens finden sie nicht genug Nahrung und in trockenen Phasen wird es schwierig, aus schlammigen Pfützen Nistmaterial zu gewinnen. Immer mehr Flächen werden versiegelt und die angestammten Nistplätze gehen verloren, wenn die Fassaden neu gedämmt werden. Und viele Menschen stören sich am Kot der Schwalben und entfernen dann die Nester, obwohl das verboten ist. Umso erfreulicher ist es, wenn sich Hausbesitzer für den Schwalbenschutz engagieren.
Ausgezeichnet: Ehepaar Block aus Travemünde.
Mit einer Urkunde und der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ bedankt sich der NABU Lübeck ausdrücklich bei den Ehepaaren Block (Travemünde), Maack (Lockwisch) und Stahl (Schlutup). Alle Ausgezeichneten haben gemeinsam, dass sie nicht nur Schwalbennester tolerieren, sondern auf verschiedenen Wegen den Nestbau und die Aufzucht der Brut fördern.
Schwalben im Travemünder Carport
Maren und Timo Block sind ganz begeistert von den in ihrem Carport brütenden Rauchschwalben und den um Futter bettelnden, gerade flügge gewordenen Jungvögeln. „Das macht so viel Spaß, den Schwalben zuzusehen, wie sie ein- und ausfliegen. Und Schwalben bringen ja Glück!“, ist Maren Block überzeugt. Im letzten Jahr brachen die Schwalben den Nestbau ab, weil sie wohl durch das neu angebrachte Kotbrett irritiert waren. Deshalb verzichteten die Hausbesitzer in diesem Jahr darauf und nahmen den Dreck am Boden in Kauf. Das Brett soll nun nach dem Abflug der Schwalben in den Süden etwas höher angebracht und das bestehende Nest durch weitere Nisthilfen ergänzt werden.

Ausgezeichnet: Ehepaar Maack aus Lockwisch.
Schwalben in Lockwischer Diele
Bei der Übergabe der Plakette waren die NABU-Vertreter beeindruckt von den mehr als 30 Rauchschwalbennestern in der Diele der Familie Maack. Der Hof ist seit mehr als 500 Jahren im Besitz der Maacks und im Wirtschaftsteil des Bauernhauses aus dem 19. Jahrhundert haben die Vögel viel Raum für die Aufzucht der Jungen. Wilhelm Maack erklärt: „Wir haben überall Kotbretter angebracht und die nutzen die Jungvögel nach dem Flüggewerden für einen sicheren Anflug auf das Nest. Tagsüber sind sie unterwegs, aber abends kehren sie in das warme Nest zurück.“ Im Dorf bietet die Umgebung offenbar genug Nahrung für die Vögel. Hinter der Utlucht im Giebel des alten Hauses hat in den letzten Jahren der Waldkauz gebrütet. „Wir freuen uns sehr über die Urkunde und die Plakette“, meint Eyke Schumacher-Maack. „Vielleicht können wir auch andere dazu anregen, etwas für den Schwalbenschutz zu tun.“

Ausgezeichnet: Ehepaar Stahl aus Schlutup.
Schwalben in Schlutuper Hausnische
Große Freude über die drei Rauchschwalben, die in diesem Jahr geschlüpft sind, empfinden auch Carolin und Matthias Stahl. „Es hat vier Jahre gedauert, bis die von uns angebrachten Nisthilfen angenommen wurden. Man muss schon etwas Geduld haben“, meint Matthias Stahl. Seine Frau ergänzt: „Von unserer Sitzecke haben wir die Vögel immer im Blick. Jetzt ist richtig Leben in der Bude!“ Die vier Nester sind in einer überdachten Hausnische angebracht, die im Winter als Holzlager verwendet wird. Und in der Umgebung finden die Vögel Nahrung, weil auch die Nachbarn immer mehr dazu übergehen, ihre Gärten naturnah zu gestalten. Die Nisthilfen hat das Ehepaar Stahl über den NABU Lübeck bezogen, der bei der Ansiedlung von Schwalben berät und hilft.

Mit einer Urkunde und der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ bedankt sich der NABU Lübeck bei Schwalben-Freunden. Fotos: Sabine Jebens-Ibs
Text-Nummer: 174275 Autor: NABU/red. vom 01.08.2025 um 10.51 Uhr
