Bündnis warnt vor Waldzerstörung

Bad Schwartau: Archiv - 10.10.2025, 12.51 Uhr: Rund 60 interessierte Bürger folgten am Donnerstag (09.10.2025) der Einladung des Bündnisses „Lübecker Stadtwald Retten“ zu einem Infospaziergang durch den Riesebusch bei Bad Schwartau. Darüber berichtet das Bündnis in einer Mitteilung. „Vor Ort informierte Förster Karsten Tybussek eindringlich über die ökologischen Folgen der Waldrodungen für den Bau der Ostküstenleitung – und warnte vor weiteren drohenden Eingriffen in den Stadtwald“, so das Bündnis.

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Der weitere Bericht des Bündnisses zur Veranstaltung: („) Bereits im März dieses Jahres wurden im Riesebusch fünf Hektar Wald für die neue 380-kVStromtrasse des Netzbetreibers Tennet gerodet. Die Mastfundamente sind inzwischen errichtet. Wie Tybussek beim Rundgang erläuterte, zeigen sich erste Auswirkungen der Zerschneidung bereits ein halbes Jahr nach den Fällungen, Buchen im Randbereich seien deutlich geschwächt, einige bereits am Absterben. Auch komme es entlang der Eutiner Straße zunehmend zu Wildunfällen, da die Tiere ihre Wanderwege geändert haben.

Kritisiert wurden bei der Veranstaltung auch die Auswahl und Lage der sogenannten Ausgleichsflächen. Dabei handelt es sich meist um kleinere Splitterflächen, welche sich nicht im Raum Bad Schwartau befinden, sondern unter anderem am Bungsberg oder bei Kiel – ein ökologisch fragwürdiger Ausgleich für den Verlust eines zusammenhängenden Waldgebiets mit hoher Biodiversität und Naherholungsfunktion.

Ein wichtiges Thema des Spaziergangs war darüber hinaus der geplante Trassenverlauf durch das Bartelsholz im Lübecker Stadtwald. Auch dort sollen im Zuge des Netzausbaus rund 10 Hektar Wald gerodet werden – obwohl eine umsetzbare Alternative über landwirtschaftlich genutzte Flächen besteht. „Die Zerstörung im Riesebusch zeigt eindringlich, welche Folgen eine solche Zerschneidung für Natur, Artenvielfalt und Erholungsraum hat“, so Sarah Kolbe, Sprecherin des Bündnisses. „Deshalb kämpfen wir mit Nachdruck gegen eine vergleichbare Trasse durch das Bartelsholz.“

Neben der Stromtrasse war auch die geplante Hinterlandanbindung der Fehmarnbelt-Querung
zentrales Thema. „Hier ist eine weitere Zerschneidung des Stadtwaldes mitten durch Bad Schwartau geplant. Insgesamt sollen in der Nähe der Blüchereiche etwa 11 Hektar Wald gerodet werden, im Raum Bad Schwartau droht sogar die Zerstörung von 40 Hektar Waldfläche“, erklärte ein Mitglied der Bürgerinitiative Kaltenhof/Marienholm, die sich gegen die Trassenführung engagiert. „Die Planungen in Bad Schwartau gehen aus unserer Sicht gar nicht – hier droht eine massive und vollkommen unverhältnismäßige Umweltzerstörung“, betont Kolbe. „Deshalb ist es uns wichtig, dass sich die Initiativen in Bad Schwartau und Bartelsholz gegenseitig unterstützen. Jeder Baum zählt, jeder Wald ist wertvoll.“

Die Bürgerinitiative Kaltenhof/Marienholm trifft sich regelmäßig mittwochs um 18 Uhr auf dem Spielplatz an der Nikolausstraße. Alle wichtigen Informationen zu der geplanten Hinterlandanbindung sind zudem auf der Website www.bi-kaltenhof.de zusammengefasst.

Auch das Bündnis „Lübecker Stadtwald Retten“ kündigte an, sich weiterhin aktiv für den Schutz des Waldes einzusetzen. Als nächste Aktion ist am 8. November um 11 Uhr eine öffentliche Baumpflanzaktion im Bartelsholz geplant. („)

Rund 60 interessierte Bürger folgten am Donnerstag (09.10.2025) der Einladung des Bündnisses „Lübecker Stadtwald Retten“ zu einem Infospaziergang durch den Riesebusch bei Bad Schwartau. Fotos: Bündnis

Rund 60 interessierte Bürger folgten am Donnerstag (09.10.2025) der Einladung des Bündnisses „Lübecker Stadtwald Retten“ zu einem Infospaziergang durch den Riesebusch bei Bad Schwartau. Fotos: Bündnis


Text-Nummer: 175526   Autor: Bündnis/red.   vom 10.10.2025 um 12.51 Uhr

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