Behnhaus: Sanierung nach drei Jahren abgeschlossen

Lübeck - Innenstadt: Mit einigen Monaten Verspätung und einer leichten Kostensteigerung von drei Prozent auf 14,735 Millionen Euro ist ein Großprojekt in Lübeck abgeschlossen: Ab 2. November ist das Museum Behnhaus wieder geöffnet. Das benachbarte Drägerhaus folgt in zwei Jahren.

Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten öffnet das Lübecker Behnhaus ab dem 2. November 2025 wieder seine Türen. Die dreijährige Sanierung hat historische Bausubstanz bewahrt, den Brandschutz und Sicherheitsstandards modernisiert und das Maß der Barrierefreiheit deutlich erhöht.

Das Museum präsentiert nun ein Zusammenspiel von Kunst, Architektur und moderner Museumstechnik. Die enge Verbindung zwischen regionaler Sammlungstradition und internationaler Bedeutung der Kunstwerke sowie die besondere Atmosphäre des ehemaligen Wohnhauses sind wieder neu erlebbar. Die thematische Neuordnung verknüpft die kunstvolle Gestaltung der historischen Räume mit den Motiven der ausgestellten Kunstwerke.

Mit der Wiedereröffnung kehrt die Sammlung des Behnhauses in das Gebäude zurück, in dem ihre Museumsgeschichte 1921 begann. Das benachbarte Drägerhaus, der zweite Teil des Museums Behnhaus Drägerhaus, wird in den kommenden Jahren saniert. Die Wiedereröffnung des gesamten Museums Behnhaus Drägerhaus ist für 2027 geplant.

Die Geschichte des Hauses

In seiner heutigen Form war das repräsentative Bürgerhaus in den 1780er Jahren von Peter Hinrich Tesdorpf erbaut worden. Seit 1823 bewohnte es die Familie Behn, deren Vorfahren Anfang des 18. Jahrhunderts aus Mecklenburg nach Lübeck gekommen waren. Einige Mitglieder der Familie haben wichtige Ämter im Stadtstaat bekleidet.

Friedrich Daniel Behn war um 1800 Rektor des Katharineum. Georg Heinrich Behn wurde als Arzt bekannt. Er gründete 1809 den Ärztlichen Verein, der den Staat in medizinischen Fragen beriet. Als Politiker und Bürgermeister wurde Heinrich Theodor Behn bekannt. Jüngster berühmter Spross der Familie war der Bildhauer Fritz Behn, von dem auch im Lübecker Stadtbild Tierplastiken zu sehen sind.

Im Jahr 1921 erwarb der Lübecker Staat das Behnhaus, Königstraße 11, das der frisch berufene Museumsdirektor Carl Georg Heise für Museumszwecke nutzen wollte. Zuvor aber musste ein großes Hindernis aus dem Weg geräumt werden. Die letzten Eigentümer aus der Familie Behn verkauften das klassizistische Stadtpalais an eine Bank, die dort eine Filiale einrichten wollte und damit den historischen Bau in weiten Teilen zerstört hätte. Carl Georg Heise gelang es, unter Lübecker Bürgern Geld zu sammeln, um das Haus von der Bank zurückzukaufen.

Heise plante, in dieser Neuerwerbung Kunst des 19. Jahrhunderts zu präsentieren. Bis dahin gehörten Kunstwerke aus jener Zeit zu den Beständen des Museums am Dom. Werke von Friedrich Carl Gröger, Friedrich Overbeck oder Gotthardt Kuehl und weiteren Künstlern sollten zum Grundstock einer Sammlung der „klassischen Moderne“ werden, mit dem Schwerpunkt Expressionismus und Neue Sachlichkeit.

Eröffnung

Anlässlich der Wiedereröffnung bietet das Museum am 2. November ein vielfältiges Programm mit freiem Eintritt. Neben Führungen zur Hausgeschichte und durch die neue Sammlungspräsentation stehen auch die Restauratoren für Fragen bereit. Zudem sind Mitmachaktionen für Erwachsene, Kinder und Familien vorgesehen.

Die Arbeiten sind beendet: Das Behnhaus ist ab 2. November wieder geöffnet. Foto: Lucia Bartl

Die Arbeiten sind beendet: Das Behnhaus ist ab 2. November wieder geöffnet. Foto: Lucia Bartl


Text-Nummer: 175780   Autor: Museen/red.   vom 23.10.2025 um 15.41 Uhr

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