Winterzeit: Eine Stunde länger schlafen!
Lübeck: Was wir im Frühjahr und den Sommer über ausgeliehen haben, bekommen wir jetzt wieder zurück. Die Uhren werden Sonntag Nacht zurückgestellt. Wer also die längere Nacht genießen will, der möge seine Uhren schon am Samstagabend um eine Stunde zurückstellen – es sei denn, er hat Funkuhren, die das ganz alleine machen.
Der amtliche Vorgang für unser Land geschieht durch die Taktgeber für die Zeit. Und das sind in Deutschland die vier primären Atomuhren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Von dort aus werden über Sender die Signale übertragen, durch die sich die Funkuhren automatisch an die Zeitumstellung anpassen. Der beste Empfang für Funkuhren sind Fenster, die nach Süden zeigen. Denn der Langwellen-Zeitzeichensender DCF77, der diese Uhren steuert, steht in der Nähe von Frankfurt.

Viele wollen die Abschaffung dieser Umstellung. Sie brachte nicht die erhofften Vorteile der Energieersparnis, die bei der ersten Zeitumstellung im Jahre 1916 im Deutschen Reich ebenfalls eine Rolle spielte. Menschen klagen über Unwohlsein und Schlafstörungen. Auch in der Landwirtschaft gibt es Probleme: Während einer Umstellzeit geben Kühe weniger Milch.
Wann diese Umstellung uns das letzte Mal ereilt, steht inzwischen in den Sternen. Zwar gab es einen erfolgreichen Start mit einer Umfrage der EU-Kommission zugunsten einer Abschaffung der Umstellung und auch eine Richtlinie (Entwurf), die Umstellung im Jahre 2021 zu beenden. Doch viele Dinge sind unter den EU-Staaten weiterhin strittig, auch und bedauerlicher Weise, welches nun die »normale« künftige Zeit sein soll, die für alle gilt. KEV – Fotos: Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, KEV

In der Nacht zu Sonntag werden die Uhren um eine Stunde zurückgedreht. Fotos: Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), KEV
Text-Nummer: 175813 Autor: Karl Erhard Vögele vom 25.10.2025 um 16.47 Uhr
