Wetter: Es bleibt unbeständig
Lübeck: Am Sonntag war es am Strand von Travemünde sehr ruhig. Die meisten Lübecker bevorzugten, den ersten Tag der Winterzeit im Trockenen zu verbringen. Harald Denckmann hat die Wettermodelle ausgewertet und gibt einen Ausblick auf die Wetterlage für die kommenden zwei Wochen.
Am kommenden Freitag starten wir in das nächste Feiertagswochenende. Die evangelische Christenheit feiert den Reformationstag und abends klopfen die Kinder an den Türen und nuscheln 'Süßes oder Saures'. Manchmal gibt es auch ein kleines Gedicht oder sogar ein Liedchen. Da macht das Wetter einigermaßen mit.

Wir haben einmal versucht, die Vorhersagekarte für den 31. Oktober zu entwerfen. Abzusehen ist ein kräftiges Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa, das mit seinen Ausläufern sogar bis an das Mittelmeer reicht. In dieser Jahreszeit muss man das für unsere Region nicht unbedingt negativ sehen. Da sich der Tiefdruckeinfluss wahrscheinlich bis mindestens 10. November halten wird, können wir auch damit rechnen, dass wir bis zu diesem Zeitpunkt von einem Wintereinbruch verschont bleiben werden. Der Pfeil in der Wetterkarte ist deswegen gelblich gehalten, weil wir wahrscheinlich bis Mitte November noch mit zweistelligen Tagestemperaturen rechnen können, also mit recht milden Verhältnissen für die fortgeschrittene Jahreszeit. Immerhin sind wir in zwei Monaten mit Weihnachten schon wieder durch.
Der Nachteil dieser Großwetterlage besteht natürlich darin, dass wir bei einer Kette von sich ablösenden Tiefdruckgebieten auch immer wieder mit eingebauten Fronten zu rechnen haben. Das bedeutet, dass eine erhöhte Niederschlagswahrscheinlichkeit für die gesamte Periode bis Mitte November besteht. Kurze Lücken sind von Mittwoch bis Freitag der kommenden Woche zu entdecken, dann wieder von Montag bis Mittwoch der Folgewoche.

Nennenswerte Stürme sind erst wieder rund um Samstag, den 8. November, zu erkennen, dann aber wiederum vorwiegend für die Nordseeküste. Wir in Lübeck sind da weniger betroffen, was wir gerade in den vergangenen Tagen einmal wieder beobachten durften. Es ist ja gut, wenn eher ein bisschen mehr als zu wenig gewarnt wird, wenn solche Wetterlagen drohen. Aber wir sind Küstenmenschen und ein Sturm im Herbst oder im Frühjahr gehört für unsere Region nun einmal dazu. In den vergangenen Tagen haben die stärksten Böen in Travemünde für drei Stunden gerade einmal bei etwa 8 Bft. gelegen, am Lübecker Flughafen ging es mal kurz knapp über 6 Bft. Schadensmeldungen hat es so gut wie nicht gegeben. Ein nordfriesischer Bürgermeister brachte es am Abend im Fernsehen auf den Punkt. 'Solange kein Dach wegfliegt, ist für uns hier hinter dem Deich alles normal', erklärte er einem aufgeregten Reporter, der gern etwas Sensationelleres gehört hätte.
Mehr als zeitweise Böen bis Windstärke 8 Bft. ist aus heutiger Sicht auch am 8. November für die Region Lübeck nicht zu erwarten. Wenn es soweit ist, übernehmen wir natürlich alle aktuellen Warnhinweise des Deutschen Wetterdienstes, die der Leser als erste Information beim Aufruf unserer Seiten erhält.

Es bleibt bei dem unbeständigen Tiefdruckwetter. Grafik: Harald Denckmann, Fotos: Karl Erhard Vögele
Text-Nummer: 175822 Autor: Harald Denckmann vom 26.10.2025 um 16.45 Uhr
