Kundgebung gegen soziale Kürzungen

Dazu erklärt das Bündnis in einer Mitteilung: („) Die Bürgerschaft soll über den Sparvorschlag des Bürgermeisters abstimmen, die Zuschüsse für rund 50 soziale Organisationen um 10 Prozent zu reduzieren. Betroffen wären zentrale Einrichtungen, die täglich dafür sorgen, dass Menschen in schwierigen Lebenslagen Hilfe, Schutz und Beratung erhalten – darunter Gewaltschutz- und Frauenhäuser, Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheitsdienste, Bildungsprojekte sowie soziale Beratungsstellen.

In einer Zeit der multiplen Krisen nehmen immer mehr Menschen die Beratungsangebote in Anspruch. Die Fallzahlen der sozialen Einrichtungen wachsen kontinuierlich und die Mitarbeitenden sind jetzt schon am Limit.

Trotz dieser Entwicklungen sollen die Mittel für soziale Arbeit gekürzt werden. Die Folgen wären fatal: weniger Beratung und Hilfe, weniger Personal, weniger Prävention und damit langfristig mehr soziale Notlagen, höhere Folgekosten und eine stärkere Belastung für die gesamte Lübecker Gesellschaft.

„Kürzungen im Sozialbereich sind keine Einsparungen, sondern Verschiebungen von Kosten in die Zukunft“, warnen die sozialen Träger. „Wenn Prävention, Schutz und Beratung wegfallen, steigen die Ausgaben in anderen Bereichen, etwa bei Jugendämtern, der sozialen Sicherung, dem Gesundheitsamt, der Polizei, Justiz und kommunalen Verwaltung. Die Stadt würde damit eine Kostensteigerung statt Einsparungen erreichen.“

Langfristig gefährdet eine solche Sparpolitik nicht nur die soziale Infrastruktur, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Lübeck. Die sozialen Einrichtungen tragen entscheidend dazu bei, Konflikte frühzeitig zu lösen, Perspektiven zu schaffen und Menschen in Krisen zu stabilisieren. Folglich würde ihr Wegfall die Stadt Lübeck als Ganzes schwächen.

Die Träger fordern daher: 10 % mehr statt 10 % weniger! „Investitionen in soziale Arbeit sind Investitionen in die Zukunft, in den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Lebensqualität in Lübeck“, so das Bündnis.

Gemeinsam rufen die sozialen Einrichtungen zu einer Kundgebung für Solidarität und Unterstützung auf. Das Bündnis setzt sich aus über 50 sozialen Einrichtungen zusammen und wünscht sich einen Dialog mit den Mitgliedern der Bürgerschaft, bevor die Kürzungen nach dem Rasenmäherprinzip beschlossen werden. (")

Am Donnerstag, 6. November 2025, um 14:30 Uhr ruft ein breites Bündnis der sozialen Träger in Lübeck zu einer Kundgebung vor dem Rathaus auf. Foto: Archiv

Text-Nummer: 175839   Autor: Veranstalter/red.   vom 02.11.2025 um 09.49 Uhr