Geflügelpest: Fünf Verdachtsfälle in Lübeck
Lübeck: In der Nacht zu Sonntag ist ein Kranich in einem Vorgarten in Eichholz verendet (wir berichteten). Bei ihm wird Vogelgrippe vermutet. Da sich Krähen und andere Tiere über den Kadaver hergemacht haben, dürfte sich ein eventuell vorhandener Virus verbreitet haben. Die Stadt gibt einige Hinweise.Viele Anwohner in Eichholz waren am Wochenende über den Umgang der Behörden mit dem erkrankten Vogel sehr erstaunt. Am Samstagvormittag wurde der sterbende Kranich bei der Polizei gemeldet. Nach einer ersten Begutachtung wurde vor Ort entschieden, dass sich die Anwohner melden sollen, wenn das Tier verendet. Man könne in einem Wohngebiet den Vogel nicht mit einem Schuss von seinem Leiden erlösen. Der Kranich verendete in der Nacht und wurde unter anderem von Krähen gefressen. Eine weitere Information an die Behörden am Sonntagmorgen löste erst stark verzögert eine Reaktion aus. "Super Eindämmung der Ausbreitung", kommentierte ein Anwohner.
Auf den konkreten Fall möchte die Stadtverwaltung nicht eingehen. Sie verweist auf die Allgemeinverfügung des Landes zur Geflügelpest. Sie appelliert, dass verendete oder krank erscheinende Wildtiere nicht eingefangen oder vom Fundort verbracht werden sollten, um eine weitere Verschleppung der Erkrankung zu vermeiden. "Grundsätzlich sollte vermieden werden, die Tiere weiter zu beunruhigen. Hunde und Katzen sollten möglichst nicht mit diesen in Berührung kommen."
Insgesamt gibt es nach Angaben der Stadt inzwischen fünf Verdachtsfälle auf Geflügelpest in Lübeck.
Immerhin hat die Stadt am Dienstag eine Anlaufstelle veröffentlicht: Bei fachspezifischen Fragen oder Meldungen zu kranken oder verendeten Tieren können die Mitarbeiter des Veterinäramtes unter der Rufnummer 0451/122-3945 oder per E-Mail an veterinaerwesen@luebeck.de kontaktiert werden. In Notfällen sei der amtstierärztliche Dienst über die Einsatzleitstelle der Feuerwehr unter der Rufnummer 0451/122-3800 zu erreichen.

Der erste Verdachtsfall in Lübeck war ein Kranich, der in Eichholz verendet ist. Foto: privat
Text-Nummer: 175873 Autor: VG vom 28.10.2025 um 17.02 Uhr
