Haushalt: Bündnis ruft zur Demo gegen Kürzungen auf

Lübeck: Unter dem Motto „Lübeck kämpft für seine Zukunft!“ ruft ein breites Aktionsbündnis aus Elternvertretungen und sozialen Trägern sowie Vereinen zu einer Demonstration am Montag, 3. November 2025, von 15:00 bis 17:00 Uhr auf. Startpunkt ist der Schrangen, der Demonstrationszug führt zum Verwaltungszentrum der Hansestadt Lübeck, wo am selben Nachmittag der Bauausschuss tagt.

Dazu erklärt das Bündnis in einer Mitteilung:
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Der Protest richtet sich gegen die geplanten Haushaltskürzungen der Stadt, die insbesondere den sozialen Bereich – etwa Frauenhäuser, Kindertagespflege und Vereine – sowie die Sanierung von Schulen massiv betreffen.

Die Haushaltslage Lübecks ist angespannt: Der Haushaltsentwurf für 2026 sieht ein Defizit von rund 162 Millionen Euro vor. In der Folge drohen deutliche Einschnitte bei sozialen Einrichtungen und Bildungseinrichtungen. Schulen werden nicht saniert, gleichzeitig geraten Frauenhäuser und Träger der Kinder- und Jugendarbeit sowie Kindertagespflegen durch den geplanten Sparkurs der Stadt in Bedrängnis. Das Bündnis „Lübeck kämpft für seine Zukunft!“ sieht in diesen Entwicklungen eine dramatische Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

"Ich bin so wütend über die Kürzungen, da musste ich etwas machen!", sagt Christina
Virgiels. Elternvertreterin an der Paul-Gerhardt-Schule und ergänzt: „Deshalb habe ich eine
Demo angemeldet. Mir war schnell bewusst, dass es nicht nur mir so geht! Viele Eltern und
Vereine sind empört über die Kürzungen bzw. Streichungen bei den Schulensanierungen,
Vereinen sowie der Arbeit im sozialen Bereich. Wir müssen uns zusammenschließen und
laut werden, damit diese Kürzungen nicht die Zukunft unserer Stadt Lübeck gefährden.“

Luce Ostermann, vom Verein lambda:nord führt dazu aus: „Wir als queeres Jugendnetzwerk sind Teil dieser Demo, weil wir solidarisch mit allen betroffenen Einrichtungen stehen, die Kinder und Jugendliche stärken. Jugendarbeit ist ein unverzichtbarer Teil davon. Gerade in politisch angespannten Zeiten wie jetzt, brauchen junge Menschen nicht nur verlässliche Beziehungen und Unterstützung, sondern vor allem auch sichere Orte. Diese Räume sind nicht verhandelbar.“

Patrice Brand, Elternvertreter an der Oberschule zum Dom abschließend: „Sparen darf nie dazu führen, dass man das Fundament kaputtspart, auf dem unsere Gesellschaft steht. Wer Schulen und soziale Einrichtungen vernachlässigt, spart kurzfristig Geld, bezahlt aber später mit sozialen Problemen in der Stadtgesellschaft, schlechten Bildungschancen und Vertrauensverlust der Lübeckerinnen und Lübecker. Kinder und Bildung dürfen keine verhandelbare Größe sein. Wer an Bildung spart, zerstört Zukunft – und das darf Lübeck nicht zulassen!“

Zentrale Forderungen des Bündnisses „Lübeck kämpft für seine Zukunft!“

– Keine Kürzungen im sozialen Bereich! Frauenhäuser, Familienzentren und soziale Beratungsstellen sichern grundlegenden Schutz und Unterstützung für Menschen in Not. Diese Angebote sind keine freiwilligen Leistungen – sie sind unverzichtbar für ein solidarisches Lübeck.

– Sanierungen jetzt – für sichere, moderne Schulen! Schulen wie die Dom-Schule, die Paul-Gerhardt-Schule und die Schule am Meer benötigen dringend Investitionen. Marode Gebäude, undichte Dächer und Platzmangel dürfen nicht zur neuen Normalität werden. Kinder und Lehrkräfte haben ein Recht auf gesunde und sichere Lernbedingungen.

– Politik mit Weitblick statt Sparpolitik auf dem Rücken der Schwächsten! Bildung und
soziale Sicherheit sind keine Kürzungsposten. Sie sind die Grundlage einer zukunftsfähigen
Stadtgesellschaft, in der niemand zurückgelassen wird.

Über das Bündnis
„Lübeck kämpft für seine Zukunft!“ ist ein Zusammenschluss von Elternvertretungen, Vereinen und sozialen Trägern in Lübeck. Das Bündnis setzt sich für den Erhalt und Ausbau von Bildungseinrichtungen, sozialen Angeboten und Schutzräumen für vulnerable Gruppen ein. Ziel ist eine Stadtpolitik, die alle Menschen mitdenkt – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Status. Das Bündnis ruft alle Lübecker dazu auf, sich am 3. November laut und sichtbar für ein soziales, solidarisches und bildungsstarkes Lübeck einzusetzen. Denn: Kürzungen treffen Menschen. Bildung und Schutz sind unverhandelbar.
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Der Demonstrationszug führt zum Verwaltungszentrum der Hansestadt Lübeck, wo am selben Nachmittag der Bauausschuss tagt. Foto: Archiv/HL

Der Demonstrationszug führt zum Verwaltungszentrum der Hansestadt Lübeck, wo am selben Nachmittag der Bauausschuss tagt. Foto: Archiv/HL


Text-Nummer: 175878   Autor: Bündnis/red.   vom 29.10.2025 um 14.27 Uhr

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