Ausstellung über Frauen im geteilten Deutschland

Herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED‐Diktatur zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit, zeigt Medienwissenschaftlerin und Kuratorin Clara Marz auf insgesamt zwanzig Plakaten die unterschiedlichen Lebenswelten von Frauen und wie sie in beiden deutschen Staaten Gesellschaft, Politik und Wirtschaft prägten.

Die Ausstellung stellt Biografien, historische Fotografien und Dokumente vor, die die Rolle der Frauen in der Gesellschaft zeigen. Sie beleuchtet ihren unermüdlichen Einsatz für Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichberechtigung und hinterfragt so manche ‐ bis heute bestehende ‐ Klischees und stereotype Rollenbilder: „Die Westfrau wird oft entweder als „Heimchen am Herd“ oder als knallharte Karrierefrau beschrieben. Die Ostfrau hingegen steht im Kohlebergbau "ihren Mann". Sie wird als tough bezeichnet oder auch als Rabenmutter, weil sie ihre Kinder in die Krippe gibt. Die Westfrau gendert, während die Ostfrau damit nichts anzufangen weiß. Die Ostfrau gilt mal als Verliererin, mal als Gewinnerin der deutschen Einheit. Die Liste der Zuschreibungen ist lang.

Obwohl sie sich teilweise grotesk widersprechen, zeugen sie doch alle von der Überzeugung, man wisse genau, wie DIE Ostfrau und DIE Westfrau eigentlich ticken. Vor allem eines scheint klar zu sein: Sie ticken alle gleich, aber im Vergleich zum anderen Teil Deutschlands sehr unterschiedlich. Woher kommen diese Zuschreibungen? Und was ist an ihnen dran?“ (Zitat: Bundesstiftung Aufarbeitung). Die spannende Ausstellung macht die Erfahrungen von Frauen sichtbar, die in zwei unterschiedlichen politischen Systemen lebten, arbeiteten, Familien gründeten, sich politisch engagierten oder schlicht versuchten, ihren Alltag zu gestalten. Besonders im Fokus stehen Themen wie Bildung und Beruf, Familie und Kindererziehung, Sexualität und Selbstbestimmung sowie der Wandel von Rollenbildern bis in die Gegenwart. Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich für alle, die Geschichte lebendig erleben möchten. Sie lädt dazu ein, Vertrautes neu zu sehen und bisher Ungehörtes zu entdecken – berührend und überraschend aktuell.

Begleitend zur Ausstellungseröffnung bietet die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt zusätzliche Informationen und Raum für Fragen und Gespräche an. Der Eintritt ist frei. Die Eröffnung ist am Dienstag, 11. November 2025, im Rathaus der Stadt Bad Schwartau, Markt 15, Foyer 1. OG. Die Ausstellung läuft vom 11.11.2025 bis zum 27.11.2025. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung findet im Bad Schwartauer Rathaus statt. Foto: Archiv/HN

Text-Nummer: 175944   Autor: Veranstalter/red.   vom 04.11.2025 um 11.51 Uhr