Hamburger Kunsthalle: Spannender Ausflug in die Träume
Lübeck: Archiv - 25.07.2025, 17.51 Uhr: Zunächst einmal eine freudige Überraschung. Kilometerlange Schlangen warteten noch im vergangenen Jahr auf den Eintritt in die Hamburger Kunsthalle, um das Schaffen von Caspar David Friedrich im Rahmen der Jubiläumsausstellung zu erleben. Wenn man jetzt die nicht weniger großartige Ausstellung über Surrealismus durchstreift, begegnet man doch tatsächlich eher beiläufig dem 'Wanderer über dem Nebelmeer'.
In guter Gesellschaft mit weiteren Exponaten aus dem Friedrichschen Fundus unterstreichen sie hier die Nähe der romantischen Träume zu den wilden Träumen der Surrealisten, die im frühen 20. Jahrhundert ihre spannenden Visionen auf die Leinwände brachten und in Skulpturen verwirklichten. 230 dieser Meisterwerke des Surrealismus treffen hier auf 70 Werke der Romantik und erlauben dem Betrachter somit einen Eintritt in Traumwelten ganz unterschiedlicher Art aber erkennbarer Verwandtschaft.
Wenn man die Protagonisten bei Max Ernst in seinem Bild 'Rendezvous der Freunde' betrachtet, wirken sie in ihren korrekten Anzügen und Krawatten eher wie Gäste auf einer Konfirmationsfeier als revolutionäre Avantgardisten, jedenfalls teilweise. Einige nehmen auch schräge Körperhaltungen ein und das Ganze spielt sich vor einer schroffen Gebirgslandschaft ab. Sie sind nummeriert, sodass man Max Ernst, Robert Desnos, Hans Arp oder Louis Aragon gut erkennen kann.
Weiter geht der Streifzug durch die surrealistischen Welten, vorbei an Suzanne van Damme, Salvador Dalí oder immer wieder Max Ernst, dessen umfassendes Werk hier sehr gut zur Geltung kommt.
Man Rays Lippen am blauen Himmel oder auch Rita Kernn-Larsens Aufstand der Frauen, in der Erde verwurzelte Baumlaiber, sind Beispiele für den weiten Fokus dieser wirklich ansehnlichen Ausstellung.
In jedem Falle einen Besuch in der Hamburger Kunsthalle wert, und damit unser Ausflugstipp der Woche. Die Ausstellung "Rendezvous der Träume. Surrealismus und deutsche Romantik" wird noch bis zum 12. Oktober gezeigt.
Eine Buchung über das Ticketportal der Hamburger Kunsthalle empfiehlt sich, da wegen des großen Interesses Zeitfenster vergeben werden: www.hamburger-kunsthalle.de.

Die Ausstellung über Surrealismus ist noch bis zum 12. Oktober geöffnet. Fotos: Angelika Denckmann
Text-Nummer: 176012 Autor: Harald Denckmann vom 25.07.2025 um 17.51 Uhr
