Was tun, wenn Füße und Beine kribbeln?

Die Polyneuropathie, eine häufige neurologische Erkrankung, betrifft Menschen jeden Alters und ist durch eine Schädigung der Nervenfasern gekennzeichnet. „Dies führt zu einer Vielzahl von Symptomen wie Empfindungsstörungen, Kribbeln, Brennen und Schmerzen, insbesondere in den Beinen“, wie Dr. Jens Schaumberg, Chefarzt der Klinik für Neurologie an den Sana Kliniken Lübeck berichtet. Ursachen können Diabetes, Alkoholmissbrauch, bestimmte Medikamente, Autoimmunerkrankungen, Infektionen und genetische Veranlagungen sein.

Wie wird eine Polyneuropathie diagnostiziert?

Die Diagnose einer Polyneuropathie umfasst in der Regel mehrere Schritte und erfolgt meist in Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachbereiche. Typische Schritte bei der Diagnose sind neben der Anamnese und körperlichen Untersuchung eine neurologische Abklärung sowie Blutuntersuchungen, um zugrundeliegende Ursachen wie Diabetes, Vitaminmangel, Nierenfunktionsstörungen und Infektionen auszuschließen oder zu identifizieren. Nervenleitungsstudien (NLG) und Elektromyographie (EMG) helfen mittels elektrischer Signale, das Ausmaß und die Art der Nervenschädigung zu bestimmen.

Bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) können eingesetzt werden, um strukturelle Probleme wie Tumore oder Bandscheibenvorfälle zu identifizieren, die die Nerven komprimieren könnten. In seltenen Fällen ist eine Nervenbiopsie erforderlich.

Wie kann Polyneuropathie behandelt werden?

Die Behandlung der Polyneuropathie konzentriert sich darauf, die Symptome zu lindern, die zugrundeliegende Ursache anzugehen und das Fortschreiten der Nervenschädigung zu verlangsamen. Hierfür gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, wie der Behandlung der Grunderkrankung, um die Nervenschädigung zu verlangsamen oder zu stoppen. Eine medikamentöse Therapie kann zur Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Kribbeln und Brennen eingesetzt werden. Aber auch eine Physiotherapie und Ergotherapie können helfen, Mobilität und die Lebensqualität von Menschen mit Polyneuropathie verbessern, um die Unabhängigkeit und Funktionsfähigkeit trotz der Symptome zu erhalten. Wie bei vielen andern Erkrankungen sollten Betroffene unbedingt auf eine Änderung des Lebensstils mit regelmäßiger Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und der Vermeidung von Alkoholmissbrauch und Rauchen achten. Je nach Bedarf können Hilfsmittel wie orthopädische Schuheinlagen, Gehhilfen, Rollstühle oder andere unterstützende Vorrichtungen verwendet werden, um die Mobilität und Sicherheit zu verbessern.

Wie Dr. Jens Schaumberg betont, sollte die Behandlung der Polyneuropathie individuell auf die Bedürfnisse und Symptome des einzelnen Patienten abgestimmt werden: „Es ist wichtig, regelmäßig mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, um die Symptome zu überwachen und die Behandlung, wenn nötig, anzupassen. Je früher eine Polyneuropathie erkannt und behandelt wird, umso besser.“

Patienteninfoabend

Polyneuropathie: Was tun, wenn Füße und Beine kribbeln? – lautet der Titel des Informationsabends, den Dr. med. Jens Schaumberg am 08.05.2024 um 17:00 Uhr für alle Betroffenen und Interessierten im Foyer der Sana Kliniken Lübeck anbietet. Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung gibt es unter: www.sana.de. Zur besseren Planbarkeit wird eine Anmeldung erbeten unter www.sana.de.

Dr. med. Jens Schaumberg, Chefarzt der Klinik für Neurologie, lädt herzlich zum Patienteninfoabend ein. Foto: Sana Kliniken Lübeck

Text-Nummer: 165564   Autor: Sana/red.   vom 01.05.2024 um 09.35 Uhr