Jetzt sind die ABC-Schützen wieder unterwegs

1.8.2021, 19.19 Uhr: Autofahrer sollten jetzt wieder besonders aufpassen: Jetzt sind mit Schulanfängern viele Kinder unterwegs, die im Straßenverkehr noch unsicher sind. Und auch die Beschwerden über unsichere Wege gehen wieder ein, berichtet Bürgermeister Jan Lindenau.



Vor rund 50 Schulen warnen jetzt wieder Plakate der Verkehrswacht vor den Verkehrsanfängern. Doch nicht nur dort sollten Autofahrer vorsichtig sein. Mit dem Wechsel in die fünfte Klasse gibt es auch für größere Kinder neue Wege.

Den Bürgermeister erreichen jetzt auch viele Wünsche, die Schulwege sicherer zu machen. Vor allem werden immer wieder Zebrastreifen gefordert. Das sei aber oft nicht möglich, da es genaue Vorschriften gibt. So muss es ein hohes Verkehrsaufkommen und gewisse Geschwindigkeiten geben.

Auch Silke Ziemann, Leiterin der Präventionsstelle bei der Polizeidirektion Lübeck, bittet aber den Bürgermeister, Fußgängerüberwege an Schulen zu prüfen. Die seien laut Verwaltungsvorschriften in einer Zone 30 "entbehrlich", aber nicht grundsätzlich verboten.

Unabhängig von der Verkehrssituation bittet der Bürgermeister alle Eltern, den neuen Schulweg mit den ABC-Schützen zu üben und die Kinder in den ersten Wochen zu begleiten.

Tipps von Silke Ziemann, Präventionsbeauftragte der Polizei

Als routinierte Verkehrsteilnehmer sollten Sie gerade in diesen Tagen besonders aufmerksam, nachsichtig und vorausschauend sein. Rechnen Sie immer mit einem plötzlichen Fehlverhalten der Kinder.

Als Elternteil sollten Sie den neuen Schulweg nach den örtlichen Gefahrenpunkten aussuchen und mit Ihren Kindern üben. Nutzen Sie Querungshilfen wie Ampeln oder Fußgängerüberwege, wählen Sie einen Weg, den Ihr Kind auch später alleine bewältigen kann.

An den ersten Tagen oder Wochen sollten Sie Ihr Kind begleiten, bis es Sicherheit gewonnen hat.

Mit dem "Elterntaxi" (Kind wird im Auto zur Schule gefahren) erreichen Sie Folgendes:

...Sie mindern die Bewegungsphase Ihres Kindes
...Sie reduzieren die Zeit Ihres Kindes an der frischen Luft
...Sie begrenzen die sozialen Kontakte Ihres Kindes
...Sie verringern die Sensibilisierung Ihres Kindes für Umwelt & Umgebung
...Sie beeinträchtigen die Selbständigkeit Ihres Kindes
... und Sie senken die Verkehrskompetenz Ihres Kindes erheblich.

Als Alternative zum Elterntaxi nutzen Sie Gehgemeinschaften von mehreren Kindern, die von einem Elternteil begleitet werden. Abwechselnde Begleitungen und Absprachen untereinander ermöglichen auch den Eltern dabei mehr Flexibilität.

Ist der Schulweg zu weit oder kann die Schule nicht anders erreicht werden, parken Sie nicht direkt vor dem Eingang, sondern auf Parkplätzen in der Umgebung oder eingerichteten Kiss-and Go-Zonen. Von dort aus kann ihr Kind in Begleitung zu Fuß die Schule erreichen.

Egal ab groß oder klein - Achten Sie darauf, dass Ihr Kind
- zeitig losgeht, nicht hetzen muss.
- den Schulweg mit anderen Kindern zusammen geht oder fährt
- immer den gleichen Schulweg nutzt
- auffällige und mit Reflektoren besetzte Kleindung und - einen auffälligen / leuchtenden Ranzen trägt
- möglichst erst nach der Radfahrausbildung (4. Klasse) ohne Begleitung mit dem Rad fährt
- ein
funktionstüchtiges Fahrrad fährt (Licht - Bremsen - Klingel - Reflektoren -
Fahrradkorb) - auf ein Ersatzlicht (batteriebetrieben) für evtl. defekte
Beleuchtung zurückgreifen kann
- einen gemeinsam ausgesuchten und gut eingestellten Fahrradhelm trägt
- in Ihnen ein gutes Vorbild vorfindet, denn daran orientieren sich ihre und andere Kinder

Bürgermeister Jan Lindenau, Karl-Heinz Scheck, Geschäftsführer des Lübecker Verkehrswacht e.V., und Silke Ziemann von der Polizei bitten um Rücksicht auf die jungen Verkehrsteilnehmer. Fotos: VG



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