St. Marien testet neue Gestaltung des Kirchenraumes

9.12.2022, 13.0 Uhr: Seit Monaten steht ein Gerüst in der Lübecker Marienkirche. Hier wird allerdings nicht gebaut, sondern eine "Sänger-Empore" getestet, die es früher an dieser Stelle bereits gab. Es sind Vorbereitungen für eine große Neugestaltung, die im Rahmen der notwendigen Sanierung umgesetzt werden soll.



In St. Marien stehen umfangreiche Bauarbeiten an. So ist seit fünf Jahren die Fußbodenheizung außer Betrieb. Kupferdiebe hatten die Anschlusskabel geklaut. Einfach neue Kabel an die Anlage aus den 1950er Jahren anschließen, ist nicht mehr genehmigungsfähig. Die Heizung muss komplett ausgetauscht werden. Marien-Pastor Robert Pfeifer hat aber noch weitere Baustellen. Die Fenster-Eisen rosten, der Mörtel bröckelt. Insgesamt ist eine Sanierung in Höhe von 28 Millionen notwendig. Eine Zusage über 14 Millionen hat der Bund bereits gegeben, falls der Rest über Spenden aufgebracht werden kann.



Die Sanierung kann auch für eine Neugestaltung des Innenraums genutzt werden. Deshalb wird unter anderem die "Sänger-Empore" ausprobiert, die es bereits zu Zeiten von Bach gegeben hat. Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv. Der gesamte Altarsockel soll wieder auf eine Stufe reduziert werden, das Taufbecken ist bereits wieder an seinen historischen Ort zurück gekehrt. Der Altar wurde wieder auf das Kreuz und acht Leuchter reduziert.

Wie der Innenraum der Kirche gestaltet wird, soll im kommenden Jahr ausführlich diskutiert werden. Dabei müssen unter anderen Kirchenmusiker, Denkmalschützer und Vertreter der UNESCO eingebunden werden. Danach startet ein Architektenwettbewerb.

Im Original-Ton hören Sie ein Interview mit Marien-Pastor Robert Pfeifer zu den derzeit laufenden Änderungen.

Seit einem Jahr steht ein Gerüst in St. Marien. Es wird als provisorische Sänger-Empore genutzt, die eventuell wieder aufgebaut wird. Fotos, O-Ton: JW

Hier hören Sie den Originalton:  



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