Hanse-Schiff in der Trave: Das erste Fass ist geborgen

5.6.2023, 14.35 Uhr: Bereits im Jahr 2020 entdeckte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt eine Unebenheit auf dem Grund der Trave. Es handelt sich um ein altes Schiff der Hansezeit, das in der Größe etwa der "Lisa von Lübeck" entspricht. Die Bergung hat begonnen. Am Montag wurde das erste Fass aus etwa elf Meter Tiefe geborgen.



Im Bereich des Stülper Huk war die Trave früher sehr schmal. Vermutlich hatte das alte Schiff Grundberührung und sank vor etwa 400 Jahren. Viel ist noch nicht über das Wrack bekannt. Es hatte auf Deck 178 Fässer mit Löschkalk geladen, die jetzt geborgen werden. Erst dann ist der Weg zum Laderaum frei. Die Forscher hoffen auch, dass sich der Name des Schiffes zum Beispiel auf der Schiffsglocke findet. Dann könnte man in alten Prozessakten erforschen, was vor rund 400 Jahren in der Trave passiert ist.



Jetzt ist erst einmal eine Bergungsfirma im Einsatz. Sie holt die Ladung und später die Schiffsteile aus der Tiefe. Die werden nach Schlutup gebracht und in Wasser gelagert.



Die Kosten für die Bergung liegen bei rund zwei Millionen Euro. Sie sind etwas günstiger als erwartet. Noch ist unklar, wo Lübecker und Touristen das Wrack in Zukunft anschauen können. Auf jeden Fall wird es aber eine 3D-Aufbereitung für eine virtuelle Darstellung geben.

Das erste Fass des alten Wracks in der Trave wurde am Montag geborgen. Fotos: JW



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