Kinder gestalten Buch über die Sorgen der Ostsee

5.2.2024, 20.7 Uhr: Der Kunstpavillon ist voller Kinder, trotzdem ist es ganz ruhig. Der Grund: Die Steppkes arbeiten konzentriert. Auf ihren iPads gestalten sie ein Kinderbuch. Das soll gleichaltrigen vermitteln, wie es um die Ostsee steht und welche Probleme das Meer vor unserer Haustür hat.



Seinen Ursprung nahm das ungewöhnlich Buchprojekt bei einer anderen Kinderkunst-Aktion: Da gestalteten Kinder ein XXL-Gemälde zum Thema „Müll in der Ostsee“ (Wir berichteten). Auch dieses Projekt wurde von der Travemünder Künstlerin gemeinsam mit Kindern umgesetzt. Dabei erfuhr sie, dass Müll aber gar nicht das größte Problem der Ostsee sei. Vielmehr noch würden versenkte Munition der Weltkriege, Schiffe mit ihrer Lautstärke, die Überdüngung und der Klimawandel dem Meer zu schaffen machen.

Doch wie soll man komplexe Themen wie den Dünger der Felder, der in die Ostsee geschwemmt wird und seine Wirkung auf das Wasser hat, Grundschulkindern näherbringen? So entstand die Idee, mit den jungen Ostsee-Anwohnern selbst ein Buch darüber zu erarbeiten, was dem Meer in der Lübecker Bucht alles nicht bekommt.



Inhaltlich geht es um die Zwillinge Mara und Neptun, die am Strand eine geheimnisvolle Flaschenpost finden. Die Botschaft schickt die beiden auf eine spannende Mission durch die Ostsee. In „Abgetaucht – Mission Ostsee“ lernen sie zahlreiche Meerestiere kennen und erfahren, in welchen Schwierigkeiten diese stecken.

Nachdem die Geschichte stand, ging es darum, das Buch zu illustrieren. Inga Prasse zeigte sich beeindruckt, wie schnell die Kinder mit dem Grafikprogramm zurechtkamen. „Moin Leute!“, ruft da Mara und stellt sich und ihren Bruder vor. Neptun erklärt: „Wir wohnen zusammen mit unseren Eltern in einem kleinen Ort an der Ostsee in der Lübecker Bucht.“

Bald treffen die jungen Abenteurer auf eine Schlangennadel, die ihnen die Flaschenpost mit ihrer Mission überreicht und das lehrreiche Abenteuer kann beginnen …



Voraussichtlich Ende Februar soll alles fertig sein. Geplant ist, mit Unterstützung des Kulturfunken erst einmal 100 Bücher zu drucken. Sie werden dann in der Galerie (Kunstpavillon, Vogteistraße 21) sowie bei „Buchanker“ (Vorderreihe 1) verkauft. Inga Prasse will dann auch bei den Schulen fragen, ob sie das Buch, das sich an Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren richtet, dort vorstellen kann. Auch die Bibliothek soll Exemplare bekommen.

Künstlerin Inga Prasse (rechts) gestaltet mit Schülern das Buch von Kindern für Kinder über die Sorgen und Nöte der Ostsee. Fotos: Helge Normann



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