Tierbabys in Not: Gans schön Glück gehabt

16.4.2024, 8.37 Uhr: Drei putzige Gänseküken gerieten am Montag (15.04.2024) in Not. Die junge Familie war auf dem Hof von Meyer Ivendorf, einem alteingesessenen Travemünder Unternehmen für Heizung- und Sanitärtechnik, gelandet, und begehrte Einlass in die Geschäftsräume, welcher jedoch verwehrt wurde. Stattdessen rief man die Travemünder Tierschützer.



Ob Schwäne, Enten oder Gänse, die Brutzeit hat begonnen. Teils liegen noch Eier im Nest, teils sind schon flauschige Küken geschlüpft. Und wo Nachwuchs ist, da ist auch Chaos, das ist in der Tierwelt nicht anders als bei den Menschen.

Geraten gefiederte Freunde in Not, werden meist die Travemünder Tierschützer alarmiert. Die Nummer ist bei den Einsatzkräften bekannt und so kam es auch diesmal, dass eine engagierte Ehrenamtlerin mit Fangnetz und großem Pappkarton zur Hilfe eilte. Denn die Tiere fanden irgendwie nicht wieder vom Betriebsgelände und zu allem Unglück hatte die Gänsemutter die Familie schmählich im Stich gelassen. Dem Vater allein wurde die Aufzucht des Nachwuchses nicht zugetraut und so drohte das Tierheim.



Zunächst aber wurden die drei Küken eingefangen und durch die Travemünder Altstadt getragen. Einen Versuch der Familienzusammenführung am Wasser sollte es schließlich geben. Der Gänsevater jedenfalls gab nicht so leicht auf und folgte dem Karton mit seinem Nachwuchs. Mit Respekt einflößendem Gefauche und weit ausgebreiteten Flügeln drückte er unmissverständlich seine Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation aus.



Als der Gänsevater merkte, dass sein Geschimpfe nichts nutzte, flog er davon um seine Frau zu Hilfe zu holen.



Die Tierschützer hatten den Karton mit den Küken mittlerweile beim Fischereihafen abgestellt und warteten. Sollte das Gänsepaar sich zusammenraufen und den Nachwuchs schützend wieder unter die Fittiche nehmen, wäre alles gut. Wenn nicht, würden die verstoßenen Küken ins Tierheim nach Kücknitz kommen und dort von Menschen aufgezogen.



Nach einigen Minuten banger Wartezeit tauchte das Gänsepaar über dem „Pier3“ auf und ließ sich in einigem Abstand im Wasser der Trave nieder.



Nach kurzer Beratschlagung beschlossen die Tierschützer, es zu riskieren und setzten die drei Küken ins Wasser.



Sogleich schwammen sie zu ihren Eltern.



Die Familienzusammenführung war geglückt, die Küken vor dem „Waisenhaus“ bewahrt. Und zurück in ihrer natürlichen Umgebung.



Für die Menschen gab es allerdings keine Verschnaufpause. Kaum waren Kescher und Karton eingepackt, klingelte das Handy. In der Vorderreihe sei eine Vogel-Familie in Not …

Dem putzigen Gänseküken und seinen Geschwistern konnte geholfen werden. Fotos: Helge Normann



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