BIRL zum Buddenbrook-Haus: Muss dieses Projekt gerettet werden?

Lübeck - Innenstadt: „Muss dieses Projekt gerettet werden?“ fragt der Verein „Bürgerinitiative Rettet Lübeck“ (BIRL) in einer Mitteilung zum Stand der Buddenbrookhaus - Diskussion. „Nach fast 4-jähriger Auseinandersetzung über das Neue Buddenbrookhaus zwischen Projekt-Betreibern und kritischer Öffentlichkeit mehren sich die Zweifel“, heißt es in dem Papier, für das Gunda Mahler und Manfred Finke verantwortlich zeichnen.

Die Argumente des Vereins „Bürgerinitiative Rettet Lübeck“ (BIRL) im Wortlaut:

1. „Weder die Projekt-Vertreter noch Politik und Verwaltung haben jemals den Versuch unternommen, die Öffentlichkeit über das Vorhaben zu informieren und eine Diskussion zuzulassen. Das museale Konzept für die Häuser Mengstraße 4 und 6 stand von Anfang an unveränderlich fest.“

2. „Die preisgekrönte Neubauplanung war voller ungelöster Probleme, die aber erst mit der Entdeckung der Existenz von Denkmalschutz offenkundig wurden. Das Denkmalschutzgesetz war weder beim Bauträger Kulturstiftung noch in Politik und Bauverwaltung ein wesentlicher Faktor der Planung. Man war davon überzeugt, dass es sich hier um ein „wirtschaftlich erfolgreiches, überregional bedeutendes kulturtouristisches Leuchtturm-Projekt“ handelt, wo der Denkmalschutz zurücktreten müsse. Der Bürgermeister Jan Lindenau hat deshalb die „denkmalfachliche“ Baugenehmigung erteilt. Ob dies juristisch standhält, ist zweifelhaft.“

3. „Als das Buddenbrooks-Konzept vor 15 Jahren ausgedacht wurde, durfte man ökologische und energie-politische Bedenken noch großzügig ausblenden. Wir meinen: Der Abbruch von solider und nutzbarer Bausubstanz der Nachkriegsjahre ist nicht zeitgemäß. Wir setzen darauf, dass die Häuser Mengstraße 4 und 6 nicht abgebrochen, sondern im Bestand umgebaut werden. Mit diesem ökologischen Ansatz ließe sich auch ein neuer Förder-Antrag begründen. – Erspart wird auch die „Zwischenlagerung“ der Fassaden, die in Teile zersägt, weggebracht und dem Neubaukubus später wieder vorgeklebt werden sollen, ein absolut irres Vorhaben, angeblich um die Baustellenlogistik zu erleichtern. Auch der Vorschlag, störende gotische Backsteingewölbe im Keller Mengstraße 6 einfach in eine andere Ecke zu verschieben, ist denkmalfachlicher Unsinn. Die bautechnischen Risiken für 800-jährige, mürbe Backsteingewölbe sind unkalkulierbar. Die horrenden Kosten zahlt wer?“

4. „Die BIRL hat sich nie gegen das Buddenbrook-Literaturhaus ausgesprochen. Nur: Dieser überzogene, „hypertrophe“ Auftritt der Familie-Mann-Vermarktung tut auch der bedeutenden Literatur nicht gut, die dafür herhalten muss.“

„Dieser überzogene, „hypertrophe“ Auftritt der Familie-Mann-Vermarktung tut auch der bedeutenden Literatur nicht gut, die dafür herhalten muss“, schreibt die Bürgerini in ihrer Mitteilung. Foto: Archiv/HN

„Dieser überzogene, „hypertrophe“ Auftritt der Familie-Mann-Vermarktung tut auch der bedeutenden Literatur nicht gut, die dafür herhalten muss“, schreibt die Bürgerini in ihrer Mitteilung. Foto: Archiv/HN


Text-Nummer: 164974   Autor: BIRL/red.   vom 27.03.2024 um 09.47 Uhr

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